Ski alpin

Braathen nimmt Kurs auf Slalom-Kristall

Das letzte Herren-Rennen der Saison hat am Sonntag eine Zwischenführung für Ramon Zenhäusern gebracht. Der Schweizer führt nach dem ersten Slalom-Durchgang in Soldeu 0,26 Sekunden vor Lucas Braathen. Der 22-jährige Norweger ist damit auf Kurs in Richtung seiner ersten Kristallkugel. Sein härtester Konkurrent, Landsmann Henrik Kristoffersen, liegt vor der Entscheidung (13.30 Uhr, live in ORF1) nur auf Rang fünf (+0,80). Mit Fabio Gstrein ist als Dritter (0,55) ein Österreicher auf Podestkurs.

Kristoffersen muss in der Weltcup-Wertung 32 Punkte auf Braathen aufholen, um noch seine insgesamt vierte Slalom-Kugel zu holen. Theoretisch hat sogar noch Zenhäusern eine Chance auf sein erstes Kristall. Der 30-Jährige hat 99 Punkte Rückstand und braucht einen Sieg sowie einen Nuller von Braathen. Daniel Yule, der mit 65 Punkten hinter Braathen ebenfalls noch im Kristallrennen ist, verpatzte mit einem Rückstand von 2,30 Sekunden seinen ersten Durchgang.

Braathen lieferte eine sensationelle Fahrt, ehe er im unteren Teil nach einem schweren Fehler 0,85 Sekunden auf Zenhäusern verlor. Trotzdem ist der Norweger, der in dieser Saison zwei Slaloms (Adelboden, Val d’Isere) gewinnen konnte, auf dem besten Weg, sich die letzte noch zu vergebende Kristallkugel in dieser Saison zu schnappen. „Es war unglaublich, dass ich nach meinem Fehler in Führung war. Im zweiten Durchgang muss ich in diesem schwierigen Abschnitt mehr auf meine Technik achten“, sagte Braathen im ORF-Interview.

Der erste Lauf von Zenhäusern

Ramon Zenhäusern lieferte im ersten Durchgang in Soldeu die schnellste Fahrt und greift nach seinem sechsten Weltcup-Sieg.

Gstrein hofft auf erstes Podest

Für Österreichs Salom-Herren geht es darum, die durchwachsene Saison doch noch mit einem Podestplatz abzuschließen. In eine aussichtsreiche Position brachte sich Gstrein, der noch nie in seiner Karriere in einem Einzel-Rennen auf dem Podest gestanden ist. Abgesichert ist Platz drei allerdings nur mit 0,12 Sekunden vor dem Norweger Timon Haugan.

„Bei solchen (weichen, Anm.) Verhältnissen habe ich einen Schmäh, der immer gut funktioniert. Das Podest ist das Ziel, ich habe eine richtig gute Ausgangslage. Es wird immer wärmer werden, aber es ist für alle gleich. Ich werde gescheit angasen, und dann passt es hoffentlich“, erklärte der 25-jährige Tiroler, der in dieser Saison bisher fünf Top-Ten-Plätze zu Buche stehen hat.

Mit Manuel Feller hat noch ein zweiter Österreicher die Chance auf das Podest gewahrt. Der 30-jährige Tiroler, der mit Startnummer eins ins Rennen gegangen war, klassierte sich auf dem sechsten Rang (0,84). Auf das Podest fehlen damit nur 0,29 Sekunden. „Im letzten Teil habe ich nicht das Maximum rausgeholt“, erklärte Feller. Marco Schwarz, der in Soldeu im Super-G und im RTL am Stockerl gelandet ist, ist Zehnter (1,93). Adrian Pertl liegt auf Platz 16 (2,35), hatte aber mit Startnummer 20 schon schwere Verhältnisse.