Formel 1

Perez siegt bei Verstappen-Aufholjagd

Sergio Perez hat den Grand Prix von Saudi-Arabien vor seinem Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen gewonnen. Der Mexikaner, der aus der Poleposition ins Rennen gegangen war, hielt den Niederländer am Sonntag in Dschidda nach dessen toller Aufholjagd vom 15. Startplatz auf Distanz. Auf dem dritten Platz landete nach zwischenzeitlicher Rückversetzung schließlich doch Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso.

Der Spanier beendete das Rennen als Dritter und durfte den Pokal entgegennehmen sowie das obligatorische Interview der Top Drei geben. Danach brummte die Rennleitung dem Routinier aber eine nachträgliche Zehnsekundenstrafe auf, weil er eine andere Strafe davor angeblich nicht regelkonform abgesessen habe.

Mercedes-Pilot George Russell erbte somit vorerst den dritten Platz, und Alonso rutschte auf Rang vier ab. Erst am späten Abend wurde die Strafe gegen den Spanier wieder zurückgenommen, und der 41-Jährige durfte sich erneut über seinen 100. Podestplatz freuen.

Hinter Russell auf Rang fünf folgte dessen Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton. Die Ferraris von Carlos Sainz und Charles Leclerc landeten auf den Plätzen sechs und sieben. Leclerc hatte sich wie Verstappen nach vorne arbeiten müssen. Der Monegasse war nämlich nach einem Wechsel der Kontrollelektronik vom zweiten auf den zwölften Startplatz strafversetzt worden.

Red-Bull-Doppelsieg in Dschidda

Doppelsieg für Red Bull Racing beim großen Preis von Saudi-Arabien. Sergio Perez feiert im zweiten Rennen der Saison einen ungefährdeten Sieg vor seinem Teamkollegen Max Verstappen.

„Es war härter als erwartet“

„Der erste Stint war super, dann hat es so ausgeschaut, als ob uns das Safety-Car um den Erfolg bringt. Wichtig ist, dass wir das absolut schnellste Auto haben“, sagte Perez im Siegerinterview. „Es war härter als erwartet“, meinte der Mexikaner. Verstappen erklärte, dass es gar nicht so einfach war, „durch das ganze Feld zu kommen. Wir hatten großen Vorsprung, deswegen haben wir entschieden, es am Ende mit Perez nicht auszufechten.“

Strafe gegen Alonso zurückgenommen

„Was für ein Start, wirklich toll", freute sich auch Alonso. Das mit der Startposition muss ich mir noch anschauen, ich glaube, es war mein Fehler“, meinte der Spanier zu seiner Fünfsekundenstrafe. Von der nachträglichen Strafe von zehn Sekunden wusste er da noch nicht.

Sein Team Aston Martin legte gegen die zusätzliche Strafe Berufung ein und hatte damit letztlich Erfolg. Der Rennstall machte vom „Right of Review“ Gebrauch. Bei der Nachbetrachtung überzeugten neue Belege die Rennkommissare davon, die Entscheidung rückgängig zu machen.

Sergio Perez und Fernando Alonso bei der Siegerehrung
Reuters/Hamad I Mohammed
Alonsos Jubel bei der Siegerehrung war letztlich doch nicht unbegründet

Den Bonuspunkt in der WM-Fahrerwertung für die schnellste Rennrunde sicherte sich Verstappen im 50. und letzten Umlauf. Er verteidigte damit seine WM-Führung und liegt mit 44 Punkten einen Zähler vor Perez. Der Niederländer und der Mexikaner hatten sich während des gesamten Rennens ein Duell um die schnellste Runde geliefert. Perez hatte diese nach der 49. Runde gehalten.

Alonso erwischt besseren Start

Alonso erwischte einen besseren Start als Polesetter Perez und übernahm in der ersten Runde die Führung. Der Spanier kassierte allerdings eine Fünfsekundenstrafe, weil sein Bolide beim Start zu weit links gestanden war. Diese musste Alonso bei seinem ersten Boxenstopp absitzen. Doch noch bevor die Piloten zum ersten Reifenwechsel kamen, eroberte Perez die Führung zurück. Der Mexikaner ging in Runde vier mit einem späten Bremsmanöver an Alonso vorbei.

Alonso übernimmt kurz nach Start die Führung

Fernando Alonso erwischte einen besseren Start als Sergio Perez und übernahm in der ersten Runde die Führung.

Dahinter folgten zunächst Russel im Mercedes und Lance Stroll im zweiten Aston Martin, der beim Start Sainz überholt hatte. Hinter dem Spanier reihten sich Esteban Ocon im Alpine und Hamilton im zweiten Mercedes auf den Rängen sechs und sieben ein. Leclerc, der neben Lando Norris (McLaren) als einer von nur zwei Piloten mit Soft-Reifen ins Rennen ging, und Verstappen lagen nach acht Runden bereits auf den Rängen acht und elf. In der neunten Runde überholte Leclerc dann Rekordweltmeister Hamilton. In Runde zehn setzte sich auch Verstappen hinter den Briten auf Rang neun und überholte ihn nur zwei Umläufe später.

Stroll eröffnete in Runde 14 die Phase der Boxenstopps. Der Kanadier wechselte von medium auf Hart und reihte sich als Elfter wieder ein. Unterdessen waren Leclerc und Verstappen bereits auf den Rängen fünf und sechs. An der Spitze setzte sich Perez bereits 4,5 Sekunden von Alonso ab, weitere 7,5 Sekunden dahinter folgte Russell. Wenig später kamen auch beide Ferrari-Piloten zum Reifenwechsel und reihten sich auf den Plätzen sechs bzw. sieben wieder ein.

Stroll schickt das Safety-Car auf die Strecke

In der 18. Runde sorgte dann Stroll für eine Safety-Car-Phase. Der Kanadier musste seinen Aston Martin wegen eines Defekts am Streckenrand abstellen. Der Rest vom Fahrerfeld nutzte das zum Reifenwechsel – Alonso saß dabei auch seine Strafe ab. Perez führte weiter vor Alonso und Russell. Verstappens Aufholjagd brachte den Niederländer bereits Rang vier vor Sainz, Hamilton und Leclerc ein. Für die Ferrari-Piloten war die Safety-Car-Phase kurz nach ihren Boxenstopps zum ungünstigsten Zeitpunkt gekommen.

Piloten reagieren auf Safety-Car-Phase

Alle Piloten, die noch nicht an der Box waren, nutzten die Safety-Car-Phase zum Reifenwechsel.

In der 21. Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Das erste Überholmanöver in der Spitzengruppe gelang Hamilton, der sich noch vor Freigabe des DRS gegen Sainz im Kampf um Platz fünf durchsetzte. Der Mercedes-Pilot profitierte davon, dass er das Rennen mit harten Reifen eröffnet hatte und jetzt die schnelleren Medium-Pneus aufziehen konnte. Alle anderen Fahrer in den Top Ten waren nach ihrem Boxenstopp auf harten Reifen unterwegs.

Red-Bull-Doppelführung exakt zur Halbzeit

Hamiltons Teamkollege Russell musste wenig später Platz drei an Verstappen abtreten. In der 25. Runde ging der Niederländer auch an Alonso vorbei und sorgte damit exakt zur Halbzeit des Rennens für eine Red-Bull-Doppelführung. Der Titelverteidiger machte Jagd auf Perez, der in der 30. Runde fünf Sekunden vor Verstappen lag. Weitere sechs Sekunden dahinter lieferte sich Alonso einen Dreikampf mit den Mercedes-Piloten, die ihm im Nacken saßen.

Verstappen überholt Alonso

In der 25. Runde überholte Max Verstappen Fernando Alonso und sorgte für eine Red-Bull-Doppelführung.

Perez hält Verstappen auf Distanz

Während Leader Perez seinen Teamkollegen auf Distanz halten konnte und seinen Fünfsekundenvorsprung auch in der 35. Runde hielt, konnte Alonso das Tempo der Red Bulls nicht mitgehen und lag schon 16 Sekunden hinter dem Mexikaner. Zumindest von hinten wurde der Druck für den Spanier geringer. Russell folgte im Mercedes drei Sekunden dahinter, der Brite lag seinerseits drei Sekunden vor Hamilton. Mit etwa gleichem Abstand folgten Sainz und Leclerc auf den Plätzen sechs und sieben.

Auch in den letzten fünf Runden in Dschidda änderte sich im Spitzenfeld nichts am Klassement. Perez fuhr seinen insgesamt fünften Grand-Prix-Sieg vor Verstappen ein. Alonso landete wie zum Auftakt in Bahrain auf Platz drei, Russell erreichte vor seinem Teamkollegen Hamilton als Vierter das Ziel. Auch Sainz und Leclerc in den Ferraris setzten sich gegenseitig nicht mehr unter Druck. Die französischen Alpine-Piloten Esteban Ocon und Pierre Gasly belegten die Ränge acht und neun. Einen WM-Punkt gab es auch noch für den zehntplatzierten Dänen Kevin Magnussen im Haas.

Freude bei Sergio Perez und seinem Team
APA/AFP/Giuseppe Cacace
Perez jubelte nach seinem fünften Grand-Prix-Sieg mit der Boxencrew von Red Bull

Grand Prix von Saudi-Arabien in Dschidda

Endstand nach 50 Runden (308,450 km):
1. Sergio Perez MEX Red Bull 1:21:14,894
2. Max Verstappen NED Red Bull + 5,355
3. Fernando Alonso ESP Aston Martin 20,728
4. George Russell GBR Mercedes 25,866
5. Lewis Hamilton GBR Mercedes 31,065
6. Carlos Sainz ESP Ferrari 35,876
7. Charles Leclerc MON Ferrari 43,162
8. Esteban Ocon FRA Alpine 52,832
9. Pierre Gasly FRA Alpine 54,747
10. Kevin Magnussen DEN Haas 1:04,826
11. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri 1:07,494
12. Nico Hülkenberg GER Haas 1:10,588
13. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo 1:16,060
14. Nyck de Vries NED Alpha Tauri 1:17,478
15. Oscar Piastri AUS McLaren 1:25,021
16. Logan Sargeant USA Williams 1:26,293
17. Lando Norris GBR McLaren 1:26,445
18. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo 1 Runde

Out: Lance Stroll (CAN/Aston Martin), Alexander Albon (THA/Williams)

Schnellste Runde: Verstappen 1:31,906 (50.)