Thomas Raffl (EC RBS) und Rok Ticar (KAC)
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Eishockey

KAC nimmt Salzburgs weiße Weste ins Visier

Das Feld der Titelkandidaten in der win2day ICE Hockey League hat sich im Viertelfinale auf vier Teams reduziert. In den am Freitag beginnenden Semifinal-Serien scheinen spannende Spiele jedenfalls garantiert. Einerseits trifft Grunddurchgangssieger HC Bozen auf die deutlich ausgeruhteren spusu Vienna Capitals, andererseits versucht Rekordmeister KAC die Siegesserie von Titelverteidiger Red Bull Salzburg im Play-off zu stoppen.

Die momentane Formkurve spricht im neunten Play-off-Duell Salzburg gegen Klagenfurt für die „Bullen“. Salzburg präsentierte sich im Viertelfinale gegen Fehervar AV19 erneut souverän, schaffte wie im Vorjahr einen „sweep“ (4:0) im „Best of seven“. Überhaupt kassierte der Titelverteidiger in den vier Partien gegen den ungarischen ICE-Vertreter nur fünf Gegentreffer.

Saisonübergreifend stehen die Salzburger nun bei 16 Play-off-Siegen in Folge. Den KAC stufte Head-Coach Matt McIlvane als Gegner trotzdem auf Augenhöhe ein. „Spiele zwischen Salzburg und Klagenfurt scheinen jedes Mal etwas sehr Spezielles zu sein“, meinte der Amerikaner. Er erinnerte an die engen Vergleiche im Grunddurchgang: „Es war schon bis jetzt eine starke Serie und die wird jetzt sicher so fortgesetzt werden.“

Salzburger jubeln
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Jubelnde Salzburger waren in den jüngsten 16 Play-off-Spielen mit deren Beteiligung Standard

Für Salzburg spricht jedenfalls auch die Heimstärke. Im Volksgarten sind die Gastgeber seit Dezember in 13 Spielen unbesiegt. Die „Bullen“ haben in jedem Fall ein Heimspiel mehr, sollte die Serie über die volle Distanz von sieben Partien gehen. „Wir sind sehr heiß auf dieses Spiel beziehungsweise die gesamte Serie. Mit einem super Gegner und der ganzen Rivalität, die das Duell begleitet“, so Stürmer Ali Wukovits, „auf jeden Fall sind wir höchst bereit, die Halle wird beben, wir werden von der ersten Minute an heiß rauskommen.“

KAC hofft auf Überraschung

In Klagenfurt muss man auch gegen Salzburg Verletzungen von Stammspielern – mit Thomas Koch und Johannes Bischofsberger fehlen weiterhin zwei heimische Stützen, für Matt Fraser ist die Saison überhaupt vorbei – kompensieren. Immerhin soll der Erfolg in der Derby-Serie über den VSV im Viertelfinale Zuversicht geben. Rihards Bukarts und Mike Zalewski könnten beim Team von Headcoach Petri Matikainen wieder auf das Eis zurückkehren.

„Salzburg ist schwer zu schlagen. Wir müssen uns gegenüber dem Viertelfinale sicherlich in der Defensivzone steigern“, sagte Stürmer Lukas Haudum. In den eigenen Heimspielen können sich die „Rotjacken“ jedenfalls ebenfalls auf große Unterstützung der Fans verlassen. Die beiden sicher ausgetragenen Heimspiele waren wieder in nur einer halben Stunde ausverkauft. In Klagenfurt klammert man sich auch an die Erinnerung an 2021. Vor zwei Jahren rang der KAC die Salzburger im Halbfinale mit 4:1 nieder und holte dann den 32. Meistertitel der Vereinshistorie.

Die Play-off-Bilanz zwischen Salzburg und dem KAC ist jedenfalls ausgeglichen. Bereits achtmal standen einander die Rivalen im Halbfinale gegenüber. Die „Bullen“ kürten sich bei ihren vier Aufstiegen dann immer zum Meister. In der laufenden Saison verliefen die Aufeinandertreffen bei je zwei Siegen ausgeglichen. Salzburg konnte die Klagenfurter dabei nie in der regulären Spielzeit biegen. Einmal fiel die Entscheidung zugunsten des Meisters in der Verlängerung, einmal im Penaltyschießen.

Viertes Duell Bozen gegen Caps

Keine Zeit zum Verschnaufen hatten die Spieler des HC Bozen nach ihrem Viertelfinale. Für die Südtiroler geht es Schlag auf Schlag weiter. In der Viertelfinal-Serie gegen die Steinbach Black Wings Linz setzte sich die Nummer eins erst am Dienstagabend im siebenten Spiel in der Verlängerung durch. Dustin Gazley brachte den HCB in die Verlängerung und wurde dort nach 44 Sekunden zum Matchwinner. Drei Tage später warten nun die Capitals, die ihrerseits seit Sonntag in der Vorschlussrunde stehen.

Steve Johnson (Capitals)
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Nico Brunner und die Capitals gehen etwas ausgeruhter in das Play-off-Duell mit den roten „Foxes“

Die beiden Teams treffen zum vierten Mal in den Play-offs aufeinander, jedes Mal war das Halbfinale Schauplatz der Serien. 2017 setzten sich die Wiener durch und wurden daraufhin auch Meister, nur ein Jahr später revanchierten sich die Bozener und holten in Folge ebenfalls den Titel. Im bis dato letzten Halbfinal-Duell setzten sich vor zwei Jahren erneut die „Foxes“ aus der Südtiroler Hauptstadt durch.

Bozen „sehr organisierte Mannschaft“

Capitals-Coach Dave Barr erwartet jedenfalls eine schwere Aufgabe. „Bozen hat zwar eine sehr harte Viertelfinal-Serie gegen Linz hinter sich, doch sie haben im Grunddurchgang bewiesen, dass sehr viel Qualität in ihrer Mannschaft steckt. Sie verfügen über eine sehr organisierte Mannschaft, die ein sehr physisches Spiel aufzieht“, meinte der Kanadier.

Bei den Wienern agierte in den entscheidenden Spielen gegen Innsbruck die Defensive stark. Goalie Stefan Steen kassierte in den jüngsten zwei Partien jeweils nur ein Gegentor. „Das müssen wir fortsetzen. Ich denke, dass der Weg zu einer Meisterschaft über die Defensive führt“, meinte Stürmer Jeremy Gregoire. Nach dem Auftritt in Bozen geht es am Sonntag in Wien-Kagran in Spiel zwei der Serie.

Win2day ICE Hockey League, Play-off

Halbfinale

Bozen Vienna 4:1*
24.03. Bozen Vienna 2:1 n.V.
26.03. Vienna Bozen 2:3
28.03. Bozen Vienna 1:2
31.03. Vienna Bozen 2:5
02.04. Bozen Vienna 3:2
Salzburg KAC 4:1*
24.03. Salzburg KAC 5:1
26.03. KAC Salzburg 6:2
28.03. Salzburg KAC 5:1
31.03. KAC Salzburg 1:3
02.04. Salzburg KAC 4:0
* Endstand in der "Best of seven"-Serie