Timo Werner auf Fußballfeld
Reuters/Tony Obrien
Fußball

Deutschland startet gegen Peru Experiment

Die deutsche Fußballnationalmannschaft wird mit einer taktischen Veränderung die lange Vorbereitungsphase auf die Heim-EM 2024 eröffnen. DFB-Bundestrainer Hansi Flick bietet im ersten Länderspiel des Jahres am Samstag (20.45 Uhr) in Mainz eine Doppelspitze mit dem Bremer Niclas Füllkrug und dem Leipziger Timo Werner auf. Damit will Flick für eine „enorme Präsenz“ im gegnerischen Strafraum sorgen, wie er am Freitag in Frankfurt sagte.

Hinter den zwei Stürmern wird Flick das Mittelfeld um Kapitän Joshua Kimmich, der sein 75. Länderspiel bestreitet, mit zwei Sechsern und zwei offensiveren Akteuren neu formieren. Im Tor wird Marc-Andre ter Stegen nach dem Ausfall des verletzten Kapitäns Manuel Neuer stehen. Das gelte auch für die zweite Testpartie am Dienstag in Köln gegen Österreichs EM-Qualigegner Belgien.

Flick und Ersatzkapitän Kimmich erklärten einen Sieg gegen die Peruaner zum „wichtigsten Ziel“ beim Neubeginn nach der WM, bei der die Deutschen schon in der Vorrunde gescheitert sind. Flick versprach den Zuschauerinnen und Zuschauern im ausverkauften Stadion in Mainz eine deutsche Mannschaft mit „Riesenengagement“. „Mit Leistung vorneweg gehen“ möchte dabei Kimmich, dessen Anspruch es sei, „Verantwortung zu übernehmen“. „Dem werde ich versuchen, gerecht zu werden“, sagte der Bayern-Spieler am Tag vor seinem 75. Länderspiel.

Niclas Füllkrug auf Fußballfeld
Reuters/Molly Darlington
An vorderster Front soll Füllkrug gemeinsam mit Werner als Doppelspitze für mehr Durchschlagskraft sorgen

Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept

Im Vordergrund steht für Kimmich nicht die Kapitänsrolle, sondern der Erfolg mit der DFB-Auswahl nach inzwischen drei enttäuschenden Turnieren nacheinander (WM 2018, EM 2021, WM 2022). „Ich will nicht in 15 Jahren, wenn meine Karriere beendet ist, zurückblicken und sagen: Boah, eigentlich hatte ich eine geile Truppe, eine geile Mannschaft, aber wir haben nichts gerissen“, sagte Kimmich. Die Heim-EM im kommenden Jahr bezeichnete er als eine Riesenchance und große Motivation. „Ich hoffe, dass wir unsere Lehren aus den vergangenen Turnieren und Jahren gezogen haben.“

Schon gegen Peru und Belgien hofft er auf den Beginn einer Erfolgsserie, um auch die Fans wieder für die Nationalmannschaft zu begeistern. „Am Ende steht und fällt alles mit den Siegen. Das ist das, wo wir hinkommen müssen. Wir müssen die Spiele wieder gewinnen“, erläuterte Kimmich. „Wir haben zu viele Unentschieden und nicht gewonnene Spiele“, konstatierte Kimmich.

Sextett soll für frischen Wind sorgen

Nicht nur deshalb setzt Flick auf neue Gesichter. Seit Wochenbeginn durfte sich ein Sextett von Augsburgs Mergim Berisha bis zum Dortmunder Marius Wolf auf dem Frankfurter DFB-Campus in den Trainingseinheiten für einen Einsatz in den Testspielen gegen Peru und Belgien empfehlen. Flick äußerte sich am Freitag angetan. „Es ist erfrischend“, sagte der 58-Jährige zum Auftreten der neuen Spieler, die „neue Energie“ in die Gruppe bringen würden.

„Die Neulinge haben schon gut Gas gegeben, so wie man sich das vorstellt“, sekundierte Kapitän Kimmich. „Die Jungs haben Bock“, wie auch der erfahrene Dortmunder Emre Can erkannte. Neben dem Ex-Salzburger Berisha (24) und Dortmund-Abwehrakteur Wolf (27) sind außerdem Wolfsburg-Mittelfeldspieler Felix Nmecha (22), Brentford-Legionär Kevin Schade (21), Milan-Defensivmann Malick Thiaw (21) und Josha Vagnoman (22) vom VfB Stuttgart erstmals dabei.