Daniel Tschofenig (127 m) verpasste an der vierten Stelle hinter dem Deutschen Karl Geiger das Podest lediglich um 2,8 Zähler. Auch der sechstplatzierte Michael Hayböck (133 m) kam ins Spitzenfeld. Etliche Topspringer hatten hingegen Pech mit den Bedingungen und landeten wie Weltcup-Gesamtsieger Halvor Egner Granerud (46.) im geschlagenen Feld. Abgeschlossen wird der Wettkampfwinter kommendes Wochenende auf der Flugschanze von Planica.
In Lahti war bei den Springern Geduld gefragt. Am Schauplatz von Krafts zwei WM-Triumphen gab es aufgrund der Windverhältnisse zahlreiche Unterbrechungen. Alleine der erste Durchgang dauerte über eineinhalb Stunden. „Für die Zuschauer daheim ist es vielleicht nicht so spektakulär, obwohl weite Flüge dabei waren. Von fair war es aber schon weit weg. Es war nicht gefährlich, aber es hat halt schon lange gedauert“, erklärte Kraft im ORF-Interview.
Der Sprung von Kraft
Stefan Kraft sichert sich mit einem Sprung auf 130 Meter den zweiten Rang hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi.
Kraft mit Routine aufs Podest
Der Salzburger selbst konnte sich dank seiner Routine gut auf die Verhältnisse einstellen. „Ich habe mich an solche Wettkämpfe gewöhnt. Mittlerweile finde ich es ganz cool, wenn es nicht gerade um Gesamtwertungen geht. Man muss auf den Punkt da sein. Das war mein bester Sprung an diesem Wochenende“, freute sich Kraft. „Der Sprung von Kobayashi hat von hinten brutal ausgesehen. Dass ich noch so nahe an in herangekommen bin, macht mich stolz.“
Der Siegesprung von Kobayashi
Der Japaner Ryoyu Kobayashi liefert den Sprung des Tages und holt sich verdient den Sieg in Lahti.
Tschofenig musste erneut in dieser Saison vor seinem Sprung lange auf die Freigabe warten. Dem 20-jährigen Kärntner gelang dann trotzdem eine Landung bei 127 Metern, was Rang vier bedeutete. „Man sitzt lange oben und hat die Keile drinnen. Das ist nicht wirklich angenehm, damit muss man umgehen lernen. In Anbetracht der Umstände war der Sprung nicht schlecht“, erklärte Tschofenig.
Rekordmarke von Ahonen eingestellt
Kraft stellte mit dem 15. Einzel-Podestrang der Saison die Rekordmarke an Stockerlplätzen inklusive Teamerfolgen des Finnen Janne Ahonen von 133 ein. Kraft ist überdies neuer Zweiter im Gesamtweltcup. Er überholte den Polen Dawid Kubacki, der seit eines medizinischen Notfalls seiner Frau vergangenes Wochenende fehlt, um 38 Punkte. Auf den viertplatzierten Slowenen Anze Lanisek hat Kraft 111 Zähler Vosprung für das Weltcup-Finale in Planica.
Dorthin reist Kraft in sehr starker Verfassung. In den jüngsten sieben Bewerben seit der unglücklich verlaufenen WM schaffte er es viermal auf den zweiten Platz, zwei Bewerbe in Norwegen hatte er gewonnen. „Planica kommt zum richtigen Zeitpunkt. Meine Skiflug-Form passt, das hat man gesehen. Das ist meine Lieblingsschanze, ich freue mich auf das Finale. Wir sind alle noch gut drauf und hoffen, dass wir das noch einmal zeigen können“, erklärte er.