ÖFB-Logo auf Glas
GEPA/Manfred Binder
Fußball

ÖFB hält an Plan für Trainingszentrum fest

Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hält an seinem Ziel fest, im Oktober den Spatenstich für sein neues Kompetenzzentrum in Wien-Aspern zu setzen. Im Wiener Stadtentwicklungsgebiet sollen eine neue Geschäftsstelle und ein Trainingszentrum entstehen. „Derzeit liegt alles im Zeitplan“, sagte ÖFB-Interimspräsident Johann Gartner. Auch der Kostenrahmen von nun 70 Millionen Euro – ursprünglich waren 60 Mio. veranschlagt – soll eingehalten werden. Ende 2025 soll das Trainingszentrum in Betrieb gehen.

Die Baukosten sollen zu je einem Drittel der Bund, die Stadt Wien und der ÖFB selbst tragen. Laut Gartner sei man derzeit intensiv mit den Förderverträgen und deren Genehmigung durch die zuständigen Gremien der öffentlichen Hand beschäftigt. Eine Grunderwerbsvereinbarung befinde sich in Ausarbeitung. „Bei einem Projekt dieses Ausmaßes sind immer entsprechende Vorlaufzeiten einzurechnen. Unser diesbezüglicher Zieltermin ist Ende Juni 2023“, erklärte der ÖFB-Chef. „Der Spatenstich ist für Ende Oktober geplant.“

Bis dahin dürften auch die Preisgarantien gelten, die der ÖFB in den Angeboten von Totalunternehmern aus der Baubranche erhalten hat. Die Ausschreibung ist bereits abgeschlossen. „Wir sind gemeinsam mit den von uns beauftragten Firmen sehr zuversichtlich, dass wir alles zeitgerecht auf Schiene bringen“, meinte Gartner. Dadurch sollen auch die im ÖFB-Präsidium beschlossenen Parameter eingehalten werden können – unter anderem ein Deckel für die vom Verband investierten Eigenmittel von rund 23 Mio. Euro.

Johann Gartner im Interview
APA/EXPA/Reinhard Eisenbauer
ÖFB-Interimspräsident Gartner zeigte sich hinsichtlich der Planung des Trainingszentrums zuversichtlich

Die Immobilie wird im Eigentum des ÖFB stehen, neben Büroräumlichkeiten und einem Konferenzbereich sollen ein Kleinstadion, drei weitere Naturrasenplätze, ein Kunstrasenplatz sowie Kabinen- und Funktionsräume errichtet werden. Die ursprünglich geplante Fußballhalle wird – unter anderem aus Kostengründen – nicht gebaut. Mit dieser wäre der Budgetrahmen wegen der gestiegenen Bau- und Energiepreise wohl nicht einzuhalten gewesen. Stattdessen kommen Wohneinheiten, die bei Lehrgängen von den Nationalteams genutzt werden können.

Nachfolger von Gartner noch offen

Da das Trainingszentrum Ende 2025 in Betrieb gehen soll, könnte das A-Nationalteam die Vorbereitung auf eine mögliche WM-Teilnahme 2026 in den USA, Kanada und Mexiko bereits in Aspern absolvieren. Für diesen Plan müsste die Zeitschiene aber halten – auch wenn im kommenden Sommer noch nicht feststehen sollte, wer Gartner als ÖFB-Präsident nachfolgen wird.

Gartner hatte den Chefposten nach dem Rücktritt von Gerhard Milletich Anfang Februar interimistisch übernommen. In seiner Funktion als Landesverbandschef von Niederösterreich (NÖFV) hatte er Mitte Dezember im Präsidium noch gegen die Umsetzung des Projektes in Aspern gestimmt. „Als ÖFB-Präsident halte ich mich selbstverständlich an die bestehende Beschlusslage“, betonte der 71-Jährige. „Es besteht kein Zweifel daran, dass der ÖFB und seine Nationalteams eine zeitgemäße Infrastruktur benötigen.“