Romelu Lukaku beim Fußballspielen
AP/TT News Agency/Anders Wiklund
Fußball

ÖFB-Gegner Belgien zurück in Hochform

Belgien ist nach dem enttäuschenden Ausscheiden in der Gruppenphase bei der WM in Katar im Vorjahr offenbar wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Unter dem neuen Teamchef Domenico Tedesco gelang der Neustart mit einem 3:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Schweden und dem 3:2-Testspielsieg gegen Deutschland. Im nächsten Pflichtspiel trifft Belgien am 17. Juni in der EM-Qualifikation auf Österreich.

Belgien war bei der Winter-WM zugetraut worden, die Topnationen im Kampf um den Titel zu fordern. Nach dem enttäuschenden Gruppenphasen-Aus trat Roberto Martinez noch am Abend des unzureichenden 0:0 gegen Kroatien zurück. Sein Nachfolger Tedesco hat nun wieder frischen Wind in die Auswahl gebracht.

Offensivstar Eden Hazard und Abwehrroutinier Toby Alderweireld haben ihre Karriere beendet, ehemalige Stützen wie Dries Mertens und Axel Witsel wurden vom 37-jährigen Deutsch-Italiener nicht mehr berücksichtigt. „Man sieht, dass uns die jungen Spieler neue Energie geben“, erklärte Kapitän Kevin De Bruyne. De Bruyne und Stürmerstar Romelu Lukaku, gegen Schweden dreifacher Torschütze, sind die routinierten Führungskräfte und erzielten beim beeindruckenden Sieg gegen Deutschland am Dienstag in Köln je einen Treffer.

Belgien zurück in Hochform

Belgien ist nach dem enttäuschenden Ausscheiden in der Gruppenphase bei der WM in Katar im Vorjahr offenbar wieder auf dem Weg zu alter Stärke. Unter dem neuen Teamchef Domenico Tedesco gelang der Neustart mit einem 3:0-Sieg in der EM-Qualifikation gegen Schweden und dem 3:2-Testspielsieg gegen Deutschland.

Tedesco „wirklich zufrieden“

„Ich bin mit den zwei Siegen wirklich zufrieden. Nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben“, sagte Tedesco. „Wichtig ist, dass der Enthusiasmus zurück ist. Aber wir haben noch viel Arbeit zu erledigen. Aber ich stimme auch nicht zu, dass der belgische Fußball nach der WM im Stillstand war“, betonte er.

Romelu Lukaku schießt Tor
IMAGO/Jan Huebner
Lukaku erzielte gegen Deutschland sein 72. Tor für das belgische Nationalteam

Beim Erfolg gegen die DFB-Auswahl sah der in Italien geborene und in Deutschland aufgewachsene Tedesco nicht nur viel Positives, sondern auch Verbesserungspotenzial. „Ich wollte, dass die Spieler Mut zeigen, nach vorne spielen, den Ball fordern, auch wenn uns Deutschland presst. Wir haben die Spieler dafür, aber wir müssen diese Qualität 90 Minuten bringen. Das ist das Problem. In der zweiten Halbzeit sind wir zu weit zurückgefallen“, analysierte der ehemalige Leipzig-Trainer.

Viel Arbeit für den DFB vor Heim-EM

Die Deutschen haderten mit der Anfangsphase und dem 0:2-Rückstand nach nur neun Spielminuten. Danach sah Teamchef Hansi Flick aber eine Leistungssteigerung. „Wir waren zu verhalten, zu passiv. Wir haben den Gegner nicht unter Druck setzen können. Belgien hat uns gnadenlos ausgespielt. Wir haben dann umgestellt. Dann war ein bisschen mehr Stabilität drin. Nach 30 Minuten haben wir es besser gemacht“, sagte Flick im TV-Interview bei RTL. „60, 65 Minuten war es ein gutes Spiel“, konstatierte der Bundestrainer.

Hansi Flick in Stadion
Reuters/Wolfgang Rattay
Auf Flick kommt nach der nächsten schwachen Darbietung seiner Mannschaft einiges an Arbeit zu

Die erste Niederlage gegen das Nachbarland seit 69 Jahren offenbarte, dass Deutschland nach dem blamablen Ausscheiden in der Gruppenphase der WM und im Hinblick auf die Heimeuropameisterschaft nächstes Jahr noch viel Arbeit vor sich hat. Entsprechend deutliche Worte fand DFB-Rekordspieler Lothar Matthäus zur schwachen ersten Halbzeit. „Was da Deutschland gespielt hat, war das Schlechteste, was ich bisher in meiner langen Laufbahn gesehen habe. Sie haben sich nicht in den Zweikämpfen gewehrt, haben die Belgier spielen lassen“, kritisierte der Experte.

„Schmerzhafte Niederlage“ für Spanien

Einiges aufzuarbeiten hat auch Spanien, das in der EM-Qualifikation in Glasgow gegen Schottland mit 0:2 verlor. Zwei defensive Patzer nutzte Scott McTominay zu zwei Toren (7., 51.). „Das ist eine schmerzhafte Niederlage“, gestand der neue Teamchef Luis de la Fuente.

Schottland bezwingt Spanien

Schottland hat in der EM-Qualifikation für eine Überraschung gesorgt und Spanien daheim mit 2:0 geschlagen. Die Schotten sind dank eines Doppelpacks von Scott McTominay in Gruppe A weiter ohne Punktverlust und Gegentor in Führung. Spanien ist drei Zähler dahinter Tabellenzweiter.

Seine Mannschaft habe aber gut auf den frühen Rückstand reagiert und könne auch „positive Aspekte mitnehmen. Dennoch gibt es noch viel zu verbessern“, erklärte der Nachfolger von Luis Enrique nach der ersten Niederlage der Spanier in einem EM-Qualifikationsmatch seit neun Jahren. Seit 2014 hatten die Spanier in 19 Spielen 17 Siege und zwei Remis geholt.