Trainer Klaus Schmidt
GEPA/Johannes Friedl
Bundesliga

„Mr. Klassenerhalt“ auf neuer Mission

Im Spiel eins nach Miroslav Klose hofft „Mr. Klassenerhalt“ Klaus Schmidt mit dem SCR Altach auf einen erfolgreichen Start in die Qualifikationsgruppe der Admiral-Bundesliga. Der neue Trainer der Vorarlberger kehrte ins „Ländle“ zurück, um beim Tabellenletzten des Grunddurchgangs den Turnaround einzuleiten. Als erste Hürde wartet am Samstag (17.00 Uhr) die WSG Tirol, die ihrerseits mit 14 Punkten und damit sechs mehr als die Altacher derzeit Erster in der Qualigruppe ist. Gleichzeitig duellieren sich Wolfsberg und Ried.

„Es wäre fein, wenn wir einen Dreier schreiben und diese unglückliche Serie beenden können“, sagte Schmidt und sprach die Sieglosserie seit Ende Oktober an. In den vergangenen neun Ligaspielen holten die Altacher nur drei Punkte. Die Vorfreude bei Schmidt ist jedenfalls groß. „Ich war vier Monate weg vom Geschäft. Jetzt habe ich mich in den letzten zehn Tagen sehr klasse eingelebt und einen guten Draht zur Mannschaft gefunden“, erzählte der frühere Hartberg-Coach.

Schmidt war schon in der Saison 2017/18 als Altach-Cheftrainer tätig und wurde damals Achter in der 10er-Liga. In den Jahren darauf gelang ihm mit Mattersburg, der Admira und Hartberg der Klassenerhalt. „Es scheint so, als müsste ich immer dabei sein bei dieser Messerstecherei“, hatte der Steirer bei der Vorstellung gesagt. Nun folgt der 55-Jährige dem deutschen Ex-Weltmeister Klose nach, der bei den Altachern nie wirklich in Schwung kam und dem auch ein 1:1 in Salzburg zum Abschluss des Grunddurchgangs nicht den Job rettete.

„Wir sind auf 100“

„Wir sind auf 98 Grad und morgen auf 100“, versicherte Schmidt, der allerdings auf den gesperrten Stürmer Atdhe Nuhiu verzichten muss, am Freitag. Gegen die WSG will der neue Altach-Coach vor allem einen Umstand ausnutzen. „Es ist ein Vorteil, dass die gegnerische Mannschaft nicht so vorbereitet ist. Diesen Vorteil möchte ich ausspielen.“ Tino Casali sah den Trainerwechsel positiv. „Es entfacht sicherlich eine neue Energie in der Mannschaft“, sagte der Tormann. „Wir müssen wieder schauen, dass wir wie letztes Jahr in den zehn Runden so viele Punkte wie möglich hamstern.“

Admiral Bundesliga, Qualigruppe, 23. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

Altach – WSG Tirol

Cashpoint-Arena, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Thurnwald, Strauss, L. Gugganig, Edokpolor – Aigner, Jäger – Bähre – Bukta, Abdijanovic, Lazetic

WSG: F. Oswald – Rogelj, Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Sulzbacher, Müller, Ertlthaler – Sabitzer, Prica

Die WSG verpasste mit einer Niederlage gegen Vizemeister Sturm den Sprung in die Meistergruppe. Die Mannschaft von Trainer Thomas Silberberger startet als Tabellenführer in die Qualifikationsrunde und will sich direkt vom Tabellenende absetzen. Der WSG-Trainer will unbedingt Zählbares aus Vorarlberg mitnehmen, auch wenn es kein Sieg sein muss. „Wenn wir Altach ungeschlagen verlassen, ist alles gut. Mit einem Punkt können wir leben“, so Silberberger.

Tirol schaut auf sich

Glaubt man der Statistik, ist zumindest kein Torfestival zu erwarten, ein Remis sehr gut möglich. Denn die ersten beiden Duelle in dieser Saison endeten jeweils 0:0. Silberberger hat den kommenden Gegner jedenfalls nicht rund um die Uhr unter die Lupe genommen. „Wir haben uns in dieser Woche extrem wenig mit Altach beschäftigt“, sagte der 49-Jährige. „Wer die Mannschaften von Klaus Schmidt kennt, weiß genau, dass sie immer extrem motiviert und dynamisch am Weg sind. Davor haben wir unsere Mannschaft die ganze Woche gewarnt, vor allem vor den ersten zwanzig Minuten. Da werden wir ihnen nicht allzu viel Räume bieten.“

Die Altacher haben unterdessen sehr gute Erinnerungen an die Wattener, denn in der abgelaufenen Spielzeit wurde mit einem 2:1 gegen die Tiroler in der letzten Runde noch der Verbleib in der Liga sichergestellt.

Frühes Wiedersehen zwischen WAC und Ried

13 Tage nach dem 0:0 zum Abschluss des Grunddurchgangs treffen der WAC und Ried in der Bundesliga erneut aufeinander. Geändert hat sich vor dem Auftakt in die Qualifikationsgruppe der Vorsprung des WAC (ein Punkt), das Heimrecht – und die Vorbereitungszeit auf die Partie, welche die jüngst als Saisonretter auserkorenen Trainer Manfred Schmid und Maximilian Senft zur Verfügung hatten.

Roko Jursic (Ried) gegen Maurice Malone (WAC)
GEPA/Christian Moser
Vor zwei Wochen hatten sich der WAC und Ried mit einem Remis getrennt

Laut Schmid konnte die Länderspielpause gut genützt werden. „Wir sind sicher zwei Schritte nach vorne gekommen, haben uns taktisch verbessert und sind präziser geworden“, berichtete der frühere Austria-Coach. Im Spiel nach vorn müsse man aber „noch konkreter“ werden, forderte Schmid, der in der Abwehr wohl wieder auf Dominik Baumgartner zurückgreifen kann. Noch kein Thema ist der zuletzt von einer Wadenblessur gestoppte Mario Leitgeb.

Admiral Bundesliga, Qualigruppe, 23. Runde

Beginn 17.00 Uhr:

WAC – Ried

Lavanttal-Arena, SR Sadokovski

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Jasic, Oermann, Baumgartner, Anzolin – Kerschbaumer, Omic, Taferner – Röcher, Baribo, Malone

Ried: Wendlinger – Gragger, Lackner, Plavotic – Turi, Martin, Jurisic – Lutovac, Michael, Beganovic – Chabbi

Der WAC, zuletzt regelmäßiger Europacup-Starter, muss erstmals in der Qualifikationsgruppe antreten, der Vorsprung auf den Abstiegsplatz beträgt nur zwei Punkte. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, betonte Schmid.

Einen Zähler weniger als die Wolfsberger hat der Vorletzte Ried auf dem Konto. Neben der prekären Lage in der Tabelle muss sich Trainer Maximilian Senft auch mit Personalproblemen herumschlagen – abgesehen von prominenten Langzeitverletzten wie Stefan Nutz oder Marcel Ziegl waren zuletzt auch einige Akteure erkrankt und sind fraglich, dazu zählt etwa Christoph Monschein.

Ried will sich nicht verbarrikadieren

Trotzdem versprach Senft, dass sich sein Team nicht verbarrikadieren werde. „Wir werden unsere Jungs so einsetzen, dass wir unsere Offensivqualitäten in Tore ummünzen können. Wir haben im letzten Spiel gezeigt, dass wir uns gegen den WAC ein Chancenplus erarbeiten können.“ Nur auf Angriff dürfte der Jungtrainer seine „Wikinger“ aber nicht polen. „Es liegt an uns, dass wir die Spielfreude des WAC im Keim ersticken. Das wird die Basis für dieses Spiel sein, weil wir in der vergangenen Runde gesehen haben, welche spielerischen Qualitäten diese Mannschaft hat.“ Das Head-to-Head beider Clubs könnte ausgeglichener kaum sein. In 26 Duellen siegten beide Teams je neunmal, achtmal endete die Partie remis. Die Tordifferenz lautet 32:32.