Felix Luckeneder (LASK) und Emmanuel Esseh Emegha (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
ÖFB-Cup

Sturms offene Rechnung mit LASK

Auf der Reise Richtung Klagenfurt muss einer aussteigen: Die Bundesliga-Schwergewichte Sturm Graz und LASK matchen sich am Donnerstag (21.00 Uhr, live in ORF1) im Halbfinale des Uniqa-ÖFB-Cups vor ausverkauftem Haus in Graz. Das finale Ziel am Wörthersee haben beide Teams bereits vor Augen, die Bedeutung des Duells ist allen Protagonisten bewusst. Sturm gilt als leichter Favorit, mit den Linzern hat man zudem noch eine offene Rechnung.

Denn der LASK ist die einzige Mannschaft, die heuer in der Liga gegen Sturm noch nicht verloren hat. Beim 1:0 in Graz fügten die Athletiker dem Gegner die erste von bisher nur zwei Heimniederlagen zu, in Pasching gab es ein Remis (1:1). Und im bisher letzten Cupduell 2020 setzten sich die Oberösterreicher im Viertelfinale mit 2:0 durch.

Dem Gegner bescheinigte Sturm-Coach Christian Ilzer „sehr hohes Niveau. Der LASK hat enorme individuelle Qualität, viele routinierte Spieler mit Erfahrung.“ LASK-Trainer Dietmar Kühbauer spielte den Ball im Vorgeplänkel retour: Sturm sei „mit Salzburg die beste Mannschaft Österreichs. Gleichzeitig sind wir von unseren eigenen fußballerischen Qualitäten überzeugt. In so einer K.-o.-Partie gibt es nur eins: all-in.“

LASK hofft auf Überraschung

Im zweiten ÖFB-Cup-Halbfinale am Donnerstag hofft der LASK auf eine Überraschung. Die Linzer kämpfen bereits zum vierten Mal um den Einzug ins Finale, diesmal gegen Sturm. Die Grazer sind jedenfalls gewarnt, denn der LASK ist das einzige Team, das die Steirer in der Bundesliga-Saison nicht besiegen konnten.

Ilzer setzt auf eine „brennende Hütte“, die für seine Mannen zu einem „richtigen Energiekessel“ werden soll. „Es wird eine besondere Partie, und ich bin überzeugt, dass die Stimmung elektrisierend sein wird und wir gemeinsam alles dafür tun werden, um ins Finale einzuziehen.“ Schon vor einigen Tagen prangte das „Ausverkauft“-Schild am Grazer Oval, an die 15.600 Fans werden zu einem heißen Tanz erwartet.

Christian Ilzer (Sturm Graz)
APA/Erwin Scheriau
Ilzer freut sich auf eine „elektrisierende Stimmung“ in der Grazer Merkur Arena

„Volle Hütte, Flutlicht, Halbfinale – was gibt’s Besseres?“

Auch auf Spielerseite ist der Titelhunger groß. „Wir wollen ins Finale, wollen Titel gewinnen“, bekundete Sturms Jon Gorenc-Stankovic. LASK-Verteidiger Philipp Ziereis ist ebenfalls voller Vorfreude. „Volle Hütte, Flutlicht, Halbfinale – was gibt’s Besseres? Wir freuen uns auf ein geiles Spiel gegen einen starken Gegner.“ Die Personalsituation ist unverändert. Sturm-Verteidiger Gregory Wüthrich ist neben Jakob Jantscher noch länger außer Gefecht. Die prominentesten LASK-Ausfälle heißen Thomas Goiginger und Philipp Wiesinger.

Uniqa-ÖFB-Cup, Halbfinale

Beginn 21.00 Uhr (live in ORF1)

Sturm – LASK

Merkur Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, T. Horvat, Prass – Sarkaria, Emegha

LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Horvath, Michorl – Usor, Zulj, Nakamura – Ljubicic

Zu erwarten ist ein intensive Partie – auch und vor allem um den zweiten Ball. „Da heißt es von Beginn an, da zu sein und mit voller Kraft dagegenzuhalten“, forderte Mittelfeldstratege Peter Michorl, der mit dem LASK bereits zum vierten Mal in fünf Jahren im Semifinale steht. 2021 gelang auch der Einzug ins Endspiel, das letztlich mit einem 0:3 gegen Salzburg endete.

Erinnerungen an 2018 werden wach

Bessere Erinnerungen hat da Sturm. In Graz vergleichen nicht wenige die Situation mit 2018, als sich vor dem späteren Titelgewinn (1:0 n. V. gegen Salzburg) zunächst im hitzigen Halbfinale Rapid (3:2 n. V.) entgegenstellte. Kurz darauf folgte der fünfte Cupsieg in der Geschichte des steirischen Clubs. Die Salzburger, die seither immer triumphierten, eliminierte Sturm heuer auswärts im Viertelfinale mittels Elfmeterschießen.

In der Meisterschaft gab es für beide Teams zuletzt Moralinjektionen. Sturm besiegte Rapid mit 3:1 und spielt weiter den Salzburg-Jäger Nummer eins. Der LASK machte bei der Wiener Austria immerhin ein 0:2 noch wett (2:2). Sturm hat sieben der jüngsten acht Partien gewonnen, der LASK holte vier Siege und drei Remis bei nur einer Niederlage (0:2 gegen Salzburg). Am Sonntag treffen sich LASK und Sturm dann zum nächsten Ligaduell.