Rapid-Spieler nach dem Spiel
GEPA/Philipp Brem
ÖFB-Cup

Rapid fehlt nur noch ein Sieg zum Glück

Nach dem 2:1-Zittersieg am Mittwoch im Halbfinale gegen die SV Ried spielt Rapid am 30. April um den Titel im Uniqa-ÖFB-Cup. Sollte der Coup in Klagenfurt gelingen, wäre das der erste Titel überhaupt für die Wiener seit 15 Jahren, als man in der Saison 2007/08 unter Trainer Peter Pacult Meister wurde.

„Wir haben gebissen, gekämpft, aber spielerisch war das jetzt sicher nicht unser bestes Spiel“, sagte Guido Burgstaller, der den Traum mit seinen zwei Treffern (45.+2, 83.) gegen die Oberösterreicher am Leben hielt. Bis weit nach Mitternacht waren in Wien-Hütteldorf noch „Finale“-Gesänge von den Anhängerinnen und Anhängern vernehmbar.

Dass der Aufstieg gegen eine starke Rieder Mannschaft nur „mit Bauchweh“ klappte, wie es Sport-Geschäftsführer Markus Katzer ausdrückte, spielte im allgemeinen Glücksgefühl keine Rolle. „Im Großen und Ganzen ist es jetzt scheißegal. Wir sind weiter, wir haben es geschafft“, brachte es Burgstaller, der nun bei drei Cuptreffern in dieser Saison hält, auf den Punkt.

Rapid Wien zittert sich ins Cupfinale

Nach dem 2:1-Zittersieg im ÖFB-Cup-Halbfinale gegen Ried war die Erleichterung im Lager von Rapid Wien zu spüren. Dank Kampfgeistes, Guido Burgstallers und Niklas Hedls dürfen die Hütteldorfer weiter vom ersten Cuptitel seit 1995 träumen.

„Natürlich sind wir alle froh. Ich glaube, spielerisch war es erste Halbzeit so gut wie nichts. Wir haben eigentlich genau eine Torchance gehabt, die haben wir auch genutzt“, fasste Marco Grüll die erste Hälfte vor 21.600 Zuschauern im Allianz Stadion zusammen. Der Salzburger war in der Nachspielzeit der Assistgeber zum 1:0, bei dem Burgstaller seine Goalgetter-Qualitäten erstmals an diesem Abend unter Beweis stellte.

„Haben wenig spielerische Mittel gefunden“

„Ried hat das sehr gut gemacht. Vor allem im Spiel gegen den Ball. Sie sind uns hoch angelaufen, haben uns hoch gepresst. Wir haben wenig spielerische Mittel gefunden, um die Aktionen fertig zu spielen“, analysierte Trainer Zoran Barisic. „Was die Kampfbereitschaft betrifft, was die Energie betrifft“, wollte er seinem Team keinen Vorwurf machen. „Man hat einfach gemerkt, dass wir ein bisschen nervös waren. Die letzten Spiele haben nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Daheim hat doch jeder von uns erwartet, dass wir da weiterkommen“, sagte Burgstaller.

Guido Burgstaller (SK Rapid Wien) jubelt
APA/Georg Hochmuth
Ende gut, alles gut – auf Burgstaller war wieder einmal Verlass

Der Kärntner wird einen Tag vor dem Cupfinale seinen 34. Geburtstag feiern. Trotz dieses Alters ist der in Villach geborene Angreifer derzeit der gefährlichste und wohl wichtigste Spieler bei Rapid. Beim 2:0 spielte neben Burgstallers Torriecher auch die mit zunehmendem Alter abnehmende Sprintstärke eine wesentliche Rolle. „Ich wollte nicht ins Laufduell gehen“, erklärte er. „Von dem her war ich froh, dass der Sami (Samuel Sahin-Radlinger, Anm.) weit vor dem Tor gestanden ist. Dann war der erste Gedanke, dass ich lupfe oder einen Heber probiere.“

Aus Niederlage Kraft schöpfen

Cupvorjahresfinalist Ried muss sich nun wieder dem Tagesgeschäft in der Bundesliga und dem damit verbundenen Abstiegskampf widmen. „Wir sind so knapp dran, dass wir noch das 2:2 in der letzten Minute machen“, haderte Trainer Maximilian Senft nach dem Abpfiff mit der verpassten Gelegenheit von Tin Plavotic kurz vor Spielende. Der Auftritt seiner Mannschaft stimmte ihn aber hinsichtlich der nächsten Aufgabe in der Meisterschaft gegen Hartberg am Samstag durchaus positiv. „Ich glaube trotzdem auch, dass wir daraus Kraft schöpfen“, sagte der 33-jährige Coach des Tabellenletzten.