Alexis Tibidi (Altach) gegen Lukas Fridrikas (A.Lustenau)
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Lustenau auf dritten Derby-Sieg in Serie aus

Der SC Austria Lustenau ist am Samstag (17.00 Uhr) auf den dritten Sieg im dritten Spiel in dieser Saison im „Ländle“-Derby aus. Zuletzt haben die Lustenauer erstmals in der Clubgeschichte drei Siege in der Bundesliga in Serie gefeiert. Gegner SCR Altach gelang nach langer Durststrecke im ersten Spiel unter Klaus Schmidt ein Sieg. So konnte man die rote Laterne an den SV Ried abgeben, der zu Hause auf den punktegleichen TSV Hartberg trifft.

„Für uns ist es eine riesige Chance. Wir können den nächsten Schritt zu unserem großen Ziel machen“, sagte Lustenau-Trainer Markus Mader, der damit den erhofften Klassenerhalt ansprach. Dass es sich um ein Lokalduell handle, stehe dabei nicht einmal im Vordergrund. „Es wäre natürlich ein Befreiungsschlag, wenn wir noch einmal einen Dreier nachlegen“, meinte der Vorarlberger. Bei einer Niederlage im ausverkauften Stadion würde der Vorsprung auf die Altacher wegen der Punkteteilung allerdings nur noch zwei Zähler betragen – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Von den jüngsten sechs Ligaheimspielen hat Lustenau nur eines verloren. Mader erklärte: „Die Mannschaft spürt, dass wir defensiv gefestigt sind. Wir können mit Selbstvertrauen und breiter Brust auftreten.“ Wichtig sei aber, auf dem Boden zu bleiben. „Wir gehen realistisch an die Sache heran. Wir wissen, dass wir trotz guter Leistungen noch nichts erreicht haben. Solange wir den Ligaverbleib nicht geschafft haben, werden wir uns nicht zurücklehnen.“

Admiral Bundesliga, Qualigruppe, 24. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Lustenau – Altach

Reichshofstadion, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson, Surdanovic, Grabher, Tiefenbach, Guenouche – Motika, Fridrikas

Altach: Casali – Haudum, L. Gugganig, Edokpolor – Thurnwald, Aigner, Tartarotti, Jäger, Herold – Bischof, Nuhiu

Schmidt: „Tabelle spricht für Lustenau“

Lustenau gewann nicht nur die jüngsten drei Pflichtspiele gegen Altach, sondern ist gegen den Lokalrivalen auch erstmals in der Geschichte sechs Heimspiele ungeschlagen. Der neue Altach-Trainer Schmidt erklärte die Austria zum Favoriten. „Es spricht die Tabelle für Lustenau, es sprechen die jüngsten beiden Partien für Lustenau. Es ist selbstredend, dass wir da jetzt nicht hinfahren und uns die Favoritenrolle aufmalen lassen“, betonte der Steirer. „Wir sehen uns als Außenseiter.“

Dabei beendeten die Altacher beim Schmidt-Debüt vergangene Woche gegen die WSG Tirol (1:0) ihre neun Spiele andauernde Sieglosserie. Die Tugenden, die man benötige, um die Liga zu halten, sah der Neo-Coach dort bereits „zu 95 Prozent“ erfüllt. Nun wartet der Lokalrivale. „Man merkt, dass etwas im Busch ist, dass es etwas Spezielles ist“, sagte Schmidt über das dritte Saisonderby. Die beiden bisherigen Duelle unter Vorgänger Miroslav Klose endeten 1:2 und 0:3. Schmidt: „Jeder versucht, diese Scharte auszumerzen.“

Helfen soll den Altachern dabei der zuletzt gesperrte Sturmtank Atdhe Nuhiu, der in dieser Saison bereits neunmal angeschrieben hat. Mit dem 1,96-m-Mann als Zielspieler für lange Bälle wird sich das Spiel der Rheindörfler definitiv verändern. „Wir haben ihn schon zweimal gut im Griff gehabt. Wir wissen, was auf uns zukommt“, versicherte Mader. Lustenaus Coach muss einige Stammkräfte verletzt vorgeben. Namen wollte er aus taktischen Gründen nicht nennen. Unter anderen ist der Brasilianer Anderson wegen Oberschenkelproblemen fraglich.

Ried gegen Hartberg um rote Laterne

Im zweiten Samstagsspiel versucht Ried, die rote Laterne des Tabellenschlusslichts im Kellerduell an die punktegleichen Hartberger abzugeben. Die Steirer haben beide bisherigen Saisonduelle mit den Riedern zu null gewonnen (2:0 und 1:0), die Oberösterreicher setzen auf ihren Heimvorteil. Dabei ist der Tabellenletzte im eigenen Stadion ebenfalls bereits fünf Ligaspiele sieglos.

Admiral Bundesliga, Qualigruppe, 24. Runde

Samstag, 17.00 Uhr:

Lustenau – Altach

Reichshofstadion, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Schierl – Adriel, Hugonet, Grujcic – Anderson, Surdanovic, Grabher, Tiefenbach, Guenouche – Motika, Fridrikas

Altach: Casali – Haudum, L. Gugganig, Edokpolor – Thurnwald, Aigner, Tartarotti, Jäger, Herold – Bischof, Nuhiu

Aus den jüngsten elf Runden gelang Ried nur ein Sieg. Dazu gab es am Mittwoch das Cup-Aus im Halbfinale bei Rapid (1:2) zu verdauen. Eine Trendwende gegen Hartberg wäre im Kampf um den Klassenerhalt dringend nötig. „Uns ist allen klar, dass es ein äußerst wichtiges Spiel ist“, betonte Trainer Maximilian Senft. Man habe in den jüngsten Partien gesehen, dass seine Mannschaft unabhängig von allen Widrigkeiten „das letzte Hemd gibt“. Das zeige ihren Charakter. „Wir müssen uns jetzt für das, was wir investieren, auch belohnen.“

Ried will Fans anstacheln

Sein Team sei jenes im unteren Play-off, das von seinen Anhängerinnen und Anhängern die meiste Unterstützung bekomme, meinte Senft. „Die Fans müssen spüren, dass wir gierig sind. Dafür stehen wir in der Verantwortung“, sagte der Anfang März eingesetzte Coach. Unter seiner Ägide haben sich die Rieder einem intensiven Spiel gegen den Ball verschrieben. Hartberg will mit fußballerischen Qualitäten dagegenhalten. „Es wird wichtig sein, dass wir nicht mit gleichen Waffen kämpfen, sondern mit anderen Waffen Lösungen finden“, sagte Trainer Markus Schopp.

Viermal gab es in dieser Bundesliga-Saison bereits ein Duell zwischen einem Letzten und Vorletzten – viermal siegte das Schlusslicht. Einmal war das auch bei Hartberg gegen Ried der Fall. Die Oststeirer gewannen beim Comeback von Schopp zum Frühjahrsauftakt im Innviertel 1:0. Es war Hartbergs bisher einziger Bundesliga-Sieg in Ried in fünf Auftritten. Gegen die „Wikinger“ ist der TSV seit dem Aus im Cup-Halbfinale im Vorjahr (1:2) vier Partien ungeschlagen.

Jubel der Hartberger
GEPA/Gintare Karpaviciute
Hartberg will auch beim dritten Spiel gegen Ried am Ende wieder jubeln

Hartberg will gute „Zahlen“ bestätigen

Die Bedeutung der Partie wollte Schopp „nicht überdramatisieren“. Es sei ein weiteres Spiel, eines von zehn Endspielen. Das erste hatte sein Team gegen Lustenau mit 0:1 verloren, Ried unterlag dem WAC zum Auftakt der Qualifikationsgruppe ebenfalls mit 0:1. „Wir sind alle auf Augenhöhe“, meinte Schopp. Rieds Spielanlage habe sich unter Senft aber verändert. „Sie sind auf der Suche nach ihrer Identität, um in der Liga zu bleiben. Wir sind auch noch auf der Suche nach unserem Bild.“

Hartberg holte aus den jüngsten drei Runden nur einen Punkt. „Es gibt sehr viele Zahlen, die uns in unserer Entwicklung bestätigen“, entgegnete Schopp. Der Ex-Internationale verwies etwa auf die Anzahl hochwertiger Torchancen, die man herausgespielt habe. „Das Wichtigste ist aber, wo wir in der Tabelle stehen. Es liegt an uns, die Zahlen so zu gestalten, dass sie auch für alle erkennbar sind – mit Punkten.“ Für die nötigen Tore soll auch Dario Tadic sorgen. Der 32-Jährige, zuletzt häufig als „Joker“ eingesetzt, bestreitet im Innviertel sein 200. Bundesliga-Spiel. Mit 143 Einsätzen für Hartberg ist er auch Rekordmann des Clubs im Oberhaus.