Auf Aufnahmen war zu sehen, wie die drei Bäume inmitten der Fans zu Boden stürzen. Zwei der Pinien fielen auch auf Teile des Kurses. Eine Frau stand zwischen zwei der Bäume, als diese der Länge nach auf dem Boden aufschlugen. Es sei „wirklich ein Wunder“ gewesen, sagte Zuschauerin und Augenzeugin Katie Waites über die schockierende Szene anschließend im US-TV. Wie knapp es war, zeigten einige zerstörte Klapp- und Campingstühle, auf denen die Fans entlang der Bahnen auf dem Augusta National Golf Club normalerweise das Geschehen verfolgen.
Spieler Harrison Crowe stand auf der 16. Bahn, als die Pinien unter lautem Knacken langsam umkippten. „Man konnte es da unten spüren, da kam dieser kleine Tornado“, sagte dessen Caddie John Serhan gegenüber einer australischen Nachrichtenagentur. „Der hat diese Bäume erfasst. Du hast gesehen, wie sie anfingen zu schwanken. Die hatten Glück, dass niemand gestorben ist. Viel, viel Glück.“ Wie die Veranstalter etwa 90 Minuten nach dem Vorfall mitteilten, gab es keine Informationen über Verletzte.
Masters schrammt an Katastrophe vorbei
Das 87. US Masters in Augusta ist am Freitag durch umstürzende Bäume an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.
Schon vor der Schrecksekunde war das Masters wegen Gewitter- und Blitzgefahr für 21 Minuten unterbrochen worden. Nach dem Baumsturz hielten die Veranstalter den Spielbetrieb erneut an, ehe schließlich die Entscheidung zum Tagesabbruch getroffen wurde.
„Die Sicherheit und das Wohlergehen aller, die das Masters besuchen, wird immer die höchste Priorität des Clubs sein, der das Wetter weiterhin im Auge behalten wird“, versicherten die Veranstalter. Die zweite Runde wurde am Samstag um 14.00 Uhr MESZ fortgesetzt – allerdings bei wenig einladenden Bedinungen. Die Spieler wurden in Augusta von leichtem Regen bei nur neun Grad Celsius empfangen.
Straka schafft Cut
Straka konnte im Gegensatz zu vielen anderen Spielern seine zweite Runde noch am Freitag beenden und schaffte so wie im Vorjahr den Cut. Der Wiener vergab im Finish aber eine deutlich bessere Ausgangslage. Straka beendete seine 73er-Runde mit drei Bogeys (Schlagverlusten) am Stück. Im Klassement rangierte der 29-Jährige mit einem Gesamtscore von 143 (eins unter Par) an der 28. Stelle. Auf den führenden US-Amerikaner Brooks Koepka fehlen ihm elf Schläge.
Straka startete wie am Donnerstag, wo er am Ende eine starke 70er-Runde gespielt hatte, mit einem missglückten Abschlag. Diesmal konnte er aber ein frühes Bogey verhindern. In der Folge gelang dem Wiener am zweiten wie auch später am achten Loch ein Schlaggewinn. Auf den ersten neun verzeichnete er aber auch zwei Schlagverluste, womit sein Score wieder am Ausgangspunkt stand.
Den zweiten Teil eröffnete Straka mit einem Bogey, auf den Spielbahnen zwölf bis 16 legte er mit drei Birdies seinen besten Abschnitt des Tages hin. Im Finish aber schlichen sich im Spiel des Wieners, der nur 150 km von Augusta entfernt studiert hat, Fehler ein. Aus den Top 50, die beim ersten Major-Turnier des Jahres in Georgia traditionell den Cut schaffen, ist Straka nicht mehr zu verdrängen. Im Vorjahr war er bei seinem Masters-Debüt auf dem geteilten 30. Platz gelandet.
Koepka führt, Woods mit Rekord
Spitzenreiter ist aktuell der US-Amerikaner Koepka. Der zweifache US-Open-Champion und Gewinner der PGA Championship 2019, der normalerweise nicht auf der PGA-, sondern auf der von Saudi-Arabien finanzierten LIV Tour antritt, liegt mit zwölf unter Par zwei Schläge vor dem Spanier Jon Rahm und vier vor Sam Bennett, dem US-Amateur-Meister, in Front. „Ich bin wieder da angekommen, wo ich früher war“, sagte Koepka. Sein bisher letztes von vier Majors hat Koepka 2019 gewonnen. Sein 23-jähriger Landsmann Bennett liegt zur Masters-Hälfte so gut wie kein Amateur seit 1956.
Tiger Woods musste bei anhaltendem Schlechtwetter kräftig zittern, stellte letztlich aber einen Cut-Rekord ein. Der 15-fache Major-Sieger hatte bei seinen 22 bisherigen Masters-Teilnahmen als Profi zuvor immer den Cut geschafft – auch im Vorjahr bei seiner ersten Teilnahme nach seinem schweren Autounfall. Diesmal hatte er seine Scorekarte bereits abgegeben, ohne zu wissen, ob eine 74er und 73er-Runde, also drei über Par, reichen würden. Es ging sich nach 36 Löchern schlaggenau aus, Woods rutschte als 49. ins Wochenende – zum 23. Mal hintereinander bei einem Masters. Das hatten vor ihm nur Gary Player und Fred Couples geschafft.
Couples, der Augusta-Champion von 1992, avancierte am Samstag im Alter von 63 Jahren zum ältesten Spieler, der den Cut beim Masters geschafft hat (40.). Der Weltranglistenzweite Rory McIlory (+5) muss indes seine Sachen packen, er verpasste den Cut.