Jubel von Real-Spielern
APA/AFP/Javier Soriano
Champions League

Alaba mit Real auf gutem Weg

Mit einem ungefährdeten 2:0-Sieg gegen Chelsea hat Titelverteidiger Real Madrid am Mittwoch den Grundstein für den Aufstieg ins Halbfinale der Champion League gelegt. Die Freude war auch bei David Alaba groß, der ÖFB-Star blickte aber schon nach vorne. „Halbzeit. Ein wichtiges zweites Spiel bleibt übrig“, sagte der Wiener nach einem starken Viertelfinal-Hinspiel.

Alaba, der in sein zehntes Halbfinale in der Königsklasse einziehen könnte, spielte bei den Madrilenen durch. Der Innenverteidiger war defensiv wie offensiv präsent und leistete sich keine gröberen Fehler. Als Erfolgsgarant präsentierte sich einmal mehr Torjäger Karim Benzema. In der 21. Minute erzielte der Franzose sein insgesamt 90. Tor in der Champions League, die letzten elf schoss er gegen Clubs aus der Premier League. Besonders Chelsea scheint ein Lieblingsgegner des 35-Jährigen zu sein.

Denn im Vorjahr waren die CL-Sieger der vergangenen zwei Jahre ebenfalls im Viertelfinale aufeinandergetroffen, beim 3:1 im Hinspiel erzielte Benzema einen Dreierpack, im Rückspiel fixierte er mit dem 2:3 in der Verlängerung den Aufstieg. Dieser scheint auch heuer sehr wahrscheinlich, der Traum vom 15. Titel in der Königsklasse lebt beim spanischen Meister. „Wenn man für Madrid spielt, muss man von dem Hunger angetrieben werden, in der Champions League zu spielen und sie zu gewinnen“, sagte Vinicius Junior.

Real schlägt Chelsea

Real Madrid ist mit dem 2:0-Heimerfolg gegen den FC Chelsea ein großer Schritt in Richtung Halbfinale gelungen.

Chelsea-Feldverweis nicht entsprechend genützt

Allerdings ärgerten sich die Real-Spieler darüber, die Rote Karte von Ben Chilwell nach einer Stunde nicht noch härter bestraft zu haben. „Joker“ Marco Asensio traf kurz nach seiner Einwechslung zum Endstand, zu wenig nach dem Geschmack von Goalie Thibaut Courtois. „Es ist ein gutes Resultat, aber es ärgert uns, dass wir kein drittes oder viertes Tor geschossen haben“, sagte der Belgier. Sein Coach war trotzdem zufrieden. „Wir haben hier ein komplettes Spiel abgeliefert. Und das müssen wir in London wieder tun, um das Halbfinale zu erreichen“, sagte Carlo Ancelotti.

Jubel von Marco Asensio, David Alaba und Daniel Carvajal (Real)
IMAGO/NurPhoto/Ruben de la Fuente Perez
Asensio (r.) durfte sich mit den Kollegen über seinen Treffer freuen

Chelsea erzielte unterdessen im vierten Spiel hintereinander kein Tor, erstmals seit 1993 erleben die „Blues“ eine derartige Durststrecke. Neo-Interimstrainer Frank Lampard, Nachfolger des erfolglosen Graham Potter, sieht trotzdem Aufstiegschancen. „Sie sind ein sehr gutes Team, aber wir müssen daran glauben“, sagte die Clublegende. Als neuer Trainer ab kommender Saison soll unterdessen Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann im Gespräch sein. Der 35-Jährige solle bei den Londonern seine Ideen präsentieren, berichtete die „Bild“-Zeitung.

Milan überrascht gegen Napoli

Im italienischen Duell des Abends hatte der AC Milan mit einem 1:0-Sieg gegen SSC Napoli das bessere Ende für sich. Ismael Bennacer ließ die Mailänder mit seinem Goldtor jubeln, die Gäste standen bei nassen Bedingungen beim ersten Auftritt in einem CL-Viertelfinale im Regen. In einer hitzigen Partie mit zehn Gelben Karten scheiterte Napoli an der Chancenverwertung, die Mailänder hielten über weite Strecken gut dagegen und feierten erstmals seit drei Jahren einen Heimsieg gegen den überlegenen Serie-A-Tabellenführer.

Der designierte Meister steht im Rückspiel vor heimischer Kulisse jedenfalls unter Druck. Zwar fehlen mit Kim Min Jae und dem mit Gelb-Rot vom Platz gestellten Zambo Anguissa zwei Leistungsträger gesperrt, einen Grund zur Zuversicht hat Trainer Luciano Spalletti trotzdem. Denn Stürmer Victor Osimhen, der wegen einer Oberschenkelzerrung ausgefallen war, soll rechtzeitig zurückkehren. „Die Chancen, dass er spielen kann, sind bei 100 Prozent. Der Rehabilitationsplan ist genau darauf ausgerichtet worden“, sagte Spalletti über den 24-jährigen Nigerianer, der mit 21 Treffern Toptorjäger in Italien ist.