Bei Zuwiderhandlungen droht den nationalen Sportverbänden der Entzug des offiziellen Status. Beteiligungen von Russen und Belarussinnen an internationalen Wettbewerben sollen von den Verbänden selbst überwacht werden. „Wir wissen, dass das eine schlechte Entscheidung ist, aber in dieser Situation gibt es keine gute. Wir waren gezwungen, zwischen mehreren schlechten Entscheidungen zu wählen“, erklärte der stellvertretende Sportminister Matvij Bidnji.
Einige ukrainische Athleten, darunter der olympische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch, kritisierten das Teilnahmeverbot und argumentierten, es führe zur Zerstörung des ukrainischen Sports. „Wenn ukrainische Vertreter bei Wettkämpfen nicht anwesend sind, dann räumen wir die internationalen Sportplätze vollständig und geben den russisch-belarussischen Vertretern die Möglichkeit, ihre Narrative und Propaganda zu verbreiten“, schreibt er auf Twitter.
Ende März ging der Verordnung ein Kabinettsbeschluss voraus. Zuvor hatte Kiew bereits einen Boykott der Olympischen Spiele in Paris im kommenden Jahr diskutiert, sollten russische oder belarussische Sportler zu diesen zugelassen werden. Das Internationale Olympische Komitee IOC hatte vor wenigen Wochen empfohlen, dass Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athletinnen und Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zugelassen werden sollen. An der Entscheidung hatte es viel Kritik gegeben.