Andrej Kramaric trifft per Freistoß
AP/Matthias Schrader
Fußball

Bayern und Dortmund patzen im Titelrennen

Nach der 0:3-Niederlage im Champions-League-Viertelfinale bei Manchester City samt Kabinenprügelei zwischen Sadio Mane und Leroy Sane hat Bayern München am Samstag auch im deutschen Titelrennen gepatzt. Der Tabellenführer kam gegen 1899 Hoffenheim nur zu einem 1:1 daheim. Sein Glück: Verfolger Dortmund kassierte in einer dramatischen Schlussphase beim VfB Stuttgart noch den Ausgleich zum 3:3 und bleibt zwei Zähler zurück.

In München brachte Verteidiger Benjamin Pavard die Hausherren programmgemäß in Führung (17.), die Bayern hatten die Partie zwar danach unter Kontrolle, doch Hoffenheim (Christoph Baumgartner spielte bis zur 83. Minute) kam nach der Pause auf und verwertete durch Andrej Kramaric einen Freistoß zum Ausgleich (71.). Pavard stand zwei Minuten später bei seinem vermeintlichen Siegtreffer im Abseits.

Die Dortmunder ließen die Riesenchance aus, in der Tabelle gleichzuziehen. Die Mannschaft von Edin Terzic führte in Überzahl bereits mit 2:0 beim abstiegsgefährdeten VfB Stuttgart, kassierte im Finish den Ausgleich, ehe Gio Reyna den BVB wieder auf Siegeskurs brachte (92.) – doch Silas Katompa Mvumpa hatte das letzte Wort (97.).

Josha Vagnoman trifft zum 2:2
APA/AFP/Thomas Kienzle
Zu zehnt holte Stuttgart gegen Dortmund ein 0:2 auf und glich auch noch zum 3:3 aus

RB Leipzig schlug Augsburg vor eigenem Publikum mit 3:2. Dejan Ljubicic erzielte beim Heim-1:1 gegen Mainz das Tor für den 1. FC Köln.

Selbstfaller der Topteams

Bayern hatte vier Tage nach der CL-Hinspielpleite bei City und vier Tage vor dem Retourmatch nach einer ereignisarmen ersten Hälfte – Pavard traf aus kurzer Distanz – überraschend große Probleme mit dem Abstiegskandidaten nach der Pause. Kramaric besorgte aus einem Freistoß den Ausgleich – Goalie Yann Sommer war noch mit den Fingerspitzen am Ball, der via Innenstange ins Netz flog (71.).

Im Finish hatten beide Teams Gelegenheiten auf den Erfolg, ein Tor von Pavard wurde vom VAR wegen Abseits aberkannt. Christoph Baumgartner verließ bei der TSG in der 83. Minute den Rasen. „Das müssen wir erstmal verarbeiten. Das ist auf jeden Fall ein großer Rückschritt von der Leistung und von der Überzeugung“, sagte Trainer Thomas Tuchel nach dem nächsten enttäuschenden Spiel.

Dramatisches Finish in Stuttgart

Wie die Bayern lieferte auch der BVB einen Selbstfaller ab. Die Dortmunder sahen in Stuttgart nach Treffern von Sebastien Haller (26.) und Donyell Malen (33.) sowie Gelb-Rot für VfB-Profi Konstantinos Mavropanos (39.) schon wie der sichere Sieger aus, ehe ein dramatisches Finish folgte. Tanguy Coulibaly (78.) und Josha Vagnoman (84.) stellten auf 2:2. Gio Reyna (92.) fixierte den vermeintlichen Dreier der Gäste, aber Stuttgart schlug in der 97. Minute noch einmal durch Silas Katompa Mvumpa zu und hielt damit Platz 16. „Mir fällt es schwer, die Worte zu finden, warum es passiert ist. Wir haben eine riesige Chance liegen lassen“, sagte BVB-Trainer Terzic nach dem Spiel.

In Leipzig gingen die Gäste aus Augsburg dank Arne Maier (5.) in Führung, den Hausherren glückte noch vor dem Seitenwechsel mit den Treffern von Kevin Kampl (10.) und Timo Werner (32., 35.) die Wende. Für Werner waren es die Bundesliga-Tore 99 und 100. Das zweite Augsburg-Tor durch Ruben Vargas (82.) kam zu spät. Bei Leipzig kam Konrad Laimer in der 79. Minute auf den Platz, bei den Gästen wurde Julian Baumgartlinger unmittelbar nach Wiederanpfiff eingewechselt.

Ljubicic trifft für Köln

Deren Landsmann Ljubicic durfte über sein viertes Ligasaisontor jubeln. Der ÖFB-Internationale traf gegen Mainz nach Doppelpass mit Jonas Hector mit einem überlegten Flachschuss ins lange Eck zum 1:1-Endstand (51.). Davor waren die Gäste durch Ludovic Ajorque (17.) in Führung gegangen. Während Ljubicic über die komplette Distanz im Einsatz war und Florian Kainz bis zur 84. Minute spielen durfte, war für Mainz-Profi Karim Onisiwo in der 75. Minute Schluss.

Im Abendspiel verhinderte Eintracht Frankfurt im Kampf um einen Europacup-Platz gegen Borussia Mönchengladbach die nächste Niederlage. Die Auswahl von Coach Oliver Glasner holte beim 1:1 (0:1) dank Randal Kolo Muani zumindest einen Punkt, wartet aber nun bereits seit sieben Ligaspielen auf einen Sieg. Der Franzose erzielte in der 83. Minute den Ausgleich, nachdem der deutsche Nationalspieler Jonas Hofmann (13.) die Gäste zunächst in Führung gebracht hatte. Der Abstand der beiden Clubs bleibt damit weiter bei sechs Punkten. Bei Gladbach saßen Stefan Lainer und Hannes Wolf nur auf der Bank.

Deutsche Bundesliga, 28. Runde

Samstag:

Bayern – Hoffenheim 1:1 (1:0)

Tore: Pavard (17.) bzw. Kramaric (71.)

Hoffenheim: Baumgartner bis 83.

Stuttgart – Dortmund 3:3 (0:2)

Tore: Coulibaly (72.), Vagnoman (84.), Katompa Mvumpa (97.) bzw. Haller (26.), Malen (34.), Reyna (92.)

Gelb-Rote Karte: Mavropanos (39./Stuttgart)

Leipzig – Augsburg 3:2 (1:1)

Tore: Kampl (10.), Werner (32., 35.) bzw. Maier (5.), Vargas (82.)

Leipzig: ohne Schlager (verletzt), Laimer ab 79.
Augsburg: Baumgartlinger ab 46.

Köln – Mainz 1:1 (0:1)

Tor: Ljubicic (51.) bzw. Ajorque (17.)

Köln: Kainz bis 84., mit Ljubicic (Tor zum 1:1/51.)
Mainz: Onisiwo bis 75., ohne Mustapha

Frankfurt – Gladbach 1:1

Tore: Kolo Muani (83.) bzw. Hofman (13.)

Frankfurt: Trainer Glasner
Gladbach: Lainer, Wolf Ersatz

Sonntag:

Bremen – Freiburg 15.30 Uhr

Union Berlin – Bochum 17.30 Uhr

Wolfsburg – Leverkusen 19.30 Uhr

Freitag:

Schalke – Hertha 5:2 (2:1)

Tore: Starke (3.), Bülter (13., 78.), Terodde (48.), Kaminski (92.) bzw. Jovetic (45.+3), Richter (84.)

Schalke: Greiml Ersatz

Tabelle: