Julia Grabher (AUT)
GEPA/Walter Luger
BJK-Cup

Österreich muss sich US-Damen beugen

Österreichs Tennis-Frauen-Team hat den Aufstieg ins Finalturnier des Billie Jean King Cups klar verpasst. Die ÖTV-Auswahl verlor am Samstag in der Qualifikationsrunde im Duell mit Rekordsieger USA in Delray Beach auch das dritte Einzel und schied damit frühzeitig aus dem Aufstiegsrennen aus. Julia Grabher stand beim 1:6 3:6 gegen Jessica Pegula auf verlorenem Posten, wie auch schon am Freitag gegen Coco Gauff. Auch im abschließenden Doppel gelang den ÖTV-Akteurinnen kein Satzgewinn mehr.

Die Österreicherinnen verabsäumten es damit, den Favoriten ein drittes Mal in Folge zu ärgern, nachdem sie in den jüngsten beiden Aufeinandertreffen 2002 in Charlotte (3:2/1. Runde/Sand) und 2004 am Fuße der Bergiselschanze in Innsbruck (4:1/Viertelfinale/Sand) sehr überraschend triumphiert hatten. Nun setzte es im zehnten Länderkampf mit dem 18-fachen Champion die achte Niederlage.

„Ich bin natürlich megaenttäuscht, dass ich dem Team nicht helfen konnte, dass ich es nicht geschafft habe, dass wir zumindest noch einmal ein Einzel spielen dürfen“, sagte eine geknickte Grabher. Die Weltranglisten-78. habe wie auch schon am Freitag sicher nicht ihre beste Leistung auf den Platz gebracht. „Gegen so eine Topspielerin ist es dann schwierig“, so Grabher, die auch darauf verwies, dass ihr die Spielweise von Pegula absolut nicht entgegenkomme.

Julia Grabher (AUT)
GEPA/Walter Luger
Grabher fand zwar besser in die Partie als am Vortag, war aber auch gegen Pegula chancenlos

Besserer Start, gleiches Resultat

Grabher fand zwar in dem 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Stadion besser in ihr Spiel als am Vortag, konnte aber beim Stand von 1:1 eine 0:30-Führung nicht nützen, auch da ihr auf dem Weg zur Breakchance ein unerzwungener Volleyfehler am Netz unterlief. Das hinterließ bei der 26-jährigen Vorarlbergerin Wirkung, die Verunsicherung war spürbar, und Pegula schaffte dank fünf Games in Folge nach nur 21 Minuten den Satzgewinn.

Den zweiten Durchgang konnte Österreichs Nummer eins wieder etwas offener gestalten, wie auch schon gegen Gauff. Bei 2:1 sowie nach einem kassierten Break bei 3:4 konnte sie aber in engen Games nicht die Oberhand behalten. Die US-Amerikanerin stellte mit vier Punkten in Folge auf 5:3. Danach machte Grabher auch aufgrund von mehreren Doppelfehlern keinen Punkt mehr. Nach 55 Minuten war das Aus Österreichs besiegelt. Grabher verlor mit demselben Resultat wie gegen Gauff.

„Höhere Klasse hat sich durchgesetzt“

Im zweiten Freitag-Einzel hatte Sinja Kraus gegen Pegula keinen Satz gewinnen können, ihr zweites Einzel gegen Gauff am Samstag wurde nach dem vorentscheidenden 3:0 für die US-Amerikanerinnen abgesagt. Im abschließenden Doppel unterlag die 20-jährige an der Seite von Melanie Klaffner dem US-Duo Gauff/Caty McNally klar 1:6 4:6.

ÖTV-Kapitänin Marion Maruska machte ihren Spielerinnen keinen Vorwurf. „Julia hat alles probiert, Pegula war einfach besser. Sie serviert sehr gut, nicht so scharf wie Gauff, aber sehr platziert. Die zweiten Aufschläge hat Julia gut attackiert und einige Male gepunktet", sagte die 50-Jährige. ÖTV-Sportdirektor Jürgen Melzer sah es ähnlich: „Die höhere Klasse hat sich durchgesetzt.“

Billie Jean King Cup, Qualifikationsrunde
USA (5) Österreich 4:0
Coco Gauff Julia Grabher 6:1 6:3
Jessica Pegula Sinja Kraus 6:0 7:5
Jessica Pegula Julia Grabher 6:1 6:3
Coco Gauff / Caty McNally Melanie Klaffner / Sinja Kraus 6:1 6:4
Spanien (1) Mexiko 4:0
Ukraine * Tschechien (2) 1:3
Großbritannien Frankreich (3) 1:3
Kanada (4) Belgien 3:2
Slowakei (6) Italien 2:3
Deutschland (7) Brasilien 3:1
Kasachstan (8) Polen 3:1
Slowenien Rumänien (9) 2:2
* in Antalya (Türkei)