Enttäuschter Florian Baltram (RBS)
GEPA/Patrick Steiner
Eishockey

Marathonmatch verlängert Finalserie

Salzburgs Meisterparty ist zumindest bis Dienstag aufgeschoben. Der HCB Südtirol verkürzte in der „Best of seven“-Finalserie der Win2day ICE Hockey League auf 2:3. Im zweitlängsten Spiel der Ligahistorie stellte Matt Frattin mit dem Tor zum 4:3 (116.) erst im insgesamt sechsten Spielabschnitt den Heimsieg gegen Österreichs Meister sicher.

Auch Spiel fünf lief ungemein knapp, aber nach dem 1:0 (für Bozen) sowie 1:0, 4:1, 3:0 (Salzburg) zuvor fast als „Highscore-Game“ ab. Bozen legte in der ausverkauften Eiswelle dreimal vor und vertagte durch den Charaktersieg in der Verlängerung die Titelentscheidung. Auch die längste Ligapartie hat übrigens in Bozen stattgefunden. 2019 siegte der KAC nach 120 Minuten und 53 Sekunden mit 4:3.

Den Österreichern gehörte die Anfangsphase. Schon nach wenigen Sekunden klopfte Thomas Raffl am 1:0 an, der Führungstreffer glückte aber Bozen. Daniel Mantenuto nahm Atte Tolvanen die Sicht, und der Distanzschuss von Ryan Culkin schlug hinter dem bisher überragenden Goalie ein. Angetrieben von 6.800 Zuschauerinnen und Zuschauern drängten die Südtiroler im zweiten Drittel auf das zweite Tor, doch nun egalisierten die Gäste etwas gegen den Spielverlauf. Raffl packte am linken Bullykreis den Hammer ins kurze Kreuzeck aus (28.).

Marathonmatch verlängert ICE-Finalserie

Salzburgs Titelparty ist zumindest bis Dienstag aufgeschoben. Der HCB Südtirol verkürzte in der „Best of seven“-Finalserie der Win2day ICE Hockey League auf 2:3.

Im letzten Abschnitt legte der Meister von 2014 und 2018 im bisher zahnlosen Powerplay vor. Wieder Culkin aus dem Hinterhalt, Dustin Gazely fälschte zum 2:1 ab (47.). Salzburg hatte 43 Sekunden später die passende Antwort parat: Troy Bourke überwand nach starker Raffl-Vorarbeit Sam Harvey im Bozener Kasten. Acht Minuten vor Schluss gingen die Heimischen durch Frattins Breakaway-Tor in Führung.

Salzburg rettet sich in Verlängerung

Doch Salzburg schaffte auch ein drittes Comeback: Mit sechs Feldspielern auf dem Eis erzwangen die Gäste durch Benjamin Nissners Tor 27 Sekunden vor Schluss eine Verlängerung. Dominique Heinrich hatte ein gutes Auge für den völlig frei stehenden Stürmer bewiesen.

Salzburg drängte die Südtiroler beim Nachschlag in die Seile, HCB-Goalie Harvey hielt seine zwischenzeitlich nur noch durch Nadelstiche (Frattin verfehlte das leere Tor) gefährlichen Vorderleute im Spiel.

„Lucky Punch“ in 116. Minute

Salzburg aber schlug aus oft powerplayartigen Szenen kein Kapital, und Bozen mühte sich ins Geschehen auf Augenhöhe zurück. Ein selten gesehener Abnützungskampf war die Folge, man spielte sich mürbe. Für den „Lucky Punch“ war dann schließlich nach 115 Minuten und 10 Sekunden der bereits an der Nase bediente Frattin zuständig.

Matt Frattin (Bozen) trifft gegen Atte Tolvanen (EC RBS)
GEPA/Valentina Gallina
Im zweitlängsten Ligaspiel der Geschichte traf Bozens Matt Frattin zweifach – in der 116. Minute auch zum Sieg

Win2day ICE Hockey League, Finale, fünftes Spiel

Sonntag:

Bozen – Salzburg 4:3 n. 3. V.

(1:0 0:1 2:2 / 0:0 / 0:0 / 1:0)

Tore: Culkin (10.), Gazley (47./PP), Frattin (53., 116.) bzw. Raffl (28.), Bourke (47.), Nissner (60.)

Stand in der „Best of seven“-Serie: 2:3