Die Nachfrage nach frischen und hungrigen Kräften ist ungebrochen. Manager und Sportdirektoren sind stets auf der Suche, um in ihrer Mannschaft auf Schlüsselpositionen für die Zukunft gerüstet zu sein. Einige Talente haben sich bereits bei namhaften Clubs in Europa etabliert. Eines davon ist der Spanier Pablo Martin Paez Gavira – besser bekannt unter Gavi.
Der 18-jährige zentrale Mittelfeldspieler ist beim FC Barcelona bereits ein Superstar und mit einem Marktwert von 90 Millionen Euro eine große Nummer im Weltfußball. ORF.at stellt ein Team aus elf unter 20-jährigen Jungstars zusammen, denen zuzutrauen ist, dass sie in den nächsten Jahren wie ihr Alterskollege Gavi eine tragende Rolle auf der Fußballbühne spielen.
Gabriel Slonina, FC Chelsea
Der 18-jährige US-Amerikaner war im Sommer mit acht Millionen Euro, die an den MLS-Club Chicago Fire überwiesen wurden, eine weitere Investition des FC Chelsea in die Zukunft. Der Tormann erhielt einen Sechsjahresvertrag. Zu einem Einsatz für die „Blues“ in der Premier League kam es für das Toptalent, an dem auch Real Madrid dran war, aber noch nicht. Mit Edouard Mendy (24 Mio.) und Kepa Arrizabalaga, dem mit 80 Mio. teuersten Goalie aller Zeiten, hat Slonina harte und vor allem kostspielige Konkurrenz im Tor.
Malo Gusto, Olympique Lyon
Der Rechtsverteidiger ist eine der heißesten Aktien im französischen Fußball. Im Jänner hat sich bereits Chelsea auf seiner Einkaufstour die Dienste von Gusto gesichert und verlieh den 19-Jährigen danach bis Saisonende zurück an Lyon. Die „Blues“ ließen sich die Verpflichtung nach offiziellen Angaben 30 Mio. Euro kosten. Dafür erhielt der Premier-League-Club, der Gusto mit einem Vertrag bis 2030 ausstattete, den Prototypen eines modernen Außenverteidigers – schnell, offensivorientiert, technisch versiert und athletisch.
Giorgio Scalvini, Atalanta Bergamo
Die Legende Giorgio Chiellini ist im italienischen Nationalteam Geschichte. Mit dem 19-jährigen Scalvini steht aber der nächste Giorgio für die Abwehr der „Squadra Azzura“ parat. Zweikampfverhalten, Abgebrühtheit und Spielintelligenz machen ihn zum perfekten Verteidiger. In Italien ist bereits Inter Mailand an Scalvini dran. Sein Vertrag läuft noch bis Juni 2027, weshalb eine Ablösesumme von 30 Mio. Euro aufwärts fällig ist. Dafür bekommt man aber einen Bonus, denn Scalvini hat auch Potenzial für das zentrale Mittelfeld.
Zeno Debast, RSC Anderlecht
Belgiens goldene Generation hat es verabsäumt, einen großen Titel zu holen. Auf dem Weg zu neuem Glanz könnte bei Österreichs EM-Qualigegner Innenverteidiger Debast eine tragende Rolle spielen. Der 19-Jährige stand im WM-Kader der „Roten Teufel“, kam aber in Katar nicht zum Einsatz. Bei seinem Club Anderlecht ist der 1,89 m große Debast ein Lichtblick in einer völlig verkorksten Saison. Interesse soll es in Form von Dortmund und Liverpool bereits aus Deutschland und England geben. Der Marktwert von Debast liegt bei zehn Mio. Euro.
Milos Kerkez, AZ Alkmaar
Der 19-Jährige war von 2014 bis 2019 im Nachwuchs von Rapid tätig, wurde dort aber aufgrund von Disziplinlosigkeiten suspendiert. Über Györ landete der ungarisch-serbische Doppelstaatsbürger 2021 bei AC Milan, das ihn um zwei Mio. Euro zu Alkmaar ziehen ließ. Die Mailänder könnten ihre Entscheidung bereits bereuen, denn aktuell ist Kerkez knapp zehn Mio. wert und zog mit seinen Leistungen zahlreiche Interessenten auf sich. Kerkez zählt zu den Topaktien auf der Position des Linksverteidigers und ist bereits ungarischer A-Team-Spieler.
Angelo Gabriel, FC Santos
Einen Rekord hat der rechte Flügelspieler dem großen Pele schon voraus. Angelo Gabriel gab im Oktober 2020 sein Debüt im Alter von 15 Jahren, zehn Monaten und vier Tagen für den FC Santos und war damit elf Tage jünger als die brasilianische Legende. In der Copa Libertadores krönte er sich im April 2021 zum jüngsten Torschützen der Geschichte. Seinen 18. Geburtstag hat der Brasilianer nun bereits gefeiert, weshalb ihm die Türen nach Europa offenstehen. Der FC Barcelona sicherte sich bereits um 35 Mio. Euro ein Vorkaufsrecht an dem außergewöhnlichen Dribbler mit dem starken linken Fuß.
Xavi Simons, PSV Eindhoven
Der 19-Jährige hat schon ein bewegtes Transferleben hinter sich. Nach fast einem Jahrzehnt im Barcelona-Nachwuchs wechselte Simons zur PSG-Jugend und von dort im Sommer 2022 ablösefrei zu PSV Eindhoven. Dort verzeichnete der offensive Mittelfeldspieler in dieser Saison in allen Bewerben bereits 16 Tore und zehn Assists. Der wendige und schnelle Spielmacher wurde von Louis van Gaal auch für die WM nominiert. PSV möchte Simons unbedingt halten, PSG möchte ihn zurück haben. Der Jungstar hat hingegen die Premier League im Sinn.
Arda Güler, Fenerbahce Istanbul
„Türkischer Messi“, wenn man mit diesem Titel geadelt wird, ist der Weg wohl vorprogrammiert. Der 18-Jährige ist der jüngste Torschütze in der Clubgeschichte von Fenerbahce. Der offensive Mittelfeldspieler absolvierte bereits zwei Spiele in der Nationalmannschaft und wurde damit zum jüngsten türkischen Teamspieler seit 2008. Güler ist sehr dribbelstark, passgenau und hat hohes Spielverständnis. Seinen Vertrag verlängerte das Toptalent mit einem Marktwert von elf Mio. Euro bis 2025. PSG und Barcelona sollen Interesse haben.
Alejandro Garnacho, Manchester United
Der trickreiche Flügelstürmer erinnert mit seinen Dribblings über die linke Seite an Cristiano Ronaldo. Bei den United-Fans steht der 18-Jährige aber schon höher in der Gunst als der Superstar, der den Club in Unfrieden verließ. Obwohl in Spanien geboren, wurde Garnacho aufgrund seiner argentinischen Mutter bereits in die Auswahl des Weltmeisters berufen. Bei United, wohin Garnacho 2020 von Atletico Madrid gewechselt war, arbeitet man bereits mit Hochdruck an einer Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrags. Sollte der Jungstar bis dahin abgeworben werden, kostet das mindestens 25 Mio. Euro.
Mathys Tel, Bayern München
Im Sommer 2022 sicherte sich Bayern München um 20 Mio. Euro den 17-jährigen Franzosen, der auch zum jüngsten Ligatorschützen in der Geschichte des deutschen Rekordmeisters avancierte. Davor hatte er mit 16 bereits für Stade Rennes debütiert. Noch ist Tel in München ein Rotationsspieler, der in naher Zukunft Robert Lewandowski ersetzen soll. Angesichts der aktuellen Lage bei den Bayern könnte Tel, der alles mitbringt, was einen Torjäger ausmacht, früher zum Zug kommen als geplant. In Frankreich hat er schon den Spitznamen „Mini-Mbappe“.
Endrick, Palmeiras/Real Madrid
Mitte Dezember wurde das Supertalent um bis zu 70 Mio. Euro von Real Madrid verpflichtet. Noch ist der 16-Jährige aber zu jung für einen Wechsel, erst im Juli 2024 wird er von Palmeiras Sao Paulo nach Europa übersiedeln. Die Erwartungen an den Stürmer, der bereits mit 15 die U20-Copinha aufmischte, sind hoch. Endrick, der als größtes brasilianisches Talent seit Neymar gilt, ist schnell, beidfüßig und hat die Gabe für das Spektakuläre. In bitterer Armut aufgewachsen, ist die Weltkarriere von Endrick programmiert. „Er ist eine Naturgewalt“, erklärte Palmeiras’ Jugend-Chef Joao Paulo Sampaio.