Vincius Jnior (Real Madrid) und Wesley Fofana (Chelsea)
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Champions League

Real vor Chelsea-Spiel sehr zuversichtlich

Real Madrid peilt am Dienstag den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions League an. Der Titelverteidiger kommt mit einem 2:0-Polster aus dem Hinspiel zu Chelsea nach London (21.00 Uhr), die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti und ÖFB-Teamspieler David Alaba ist bei den kriselnden Engländern klarer Favorit.

Im ersten Spiel am vergangenen Mittwoch hatten Karim Benzema und Marco Asensio das Starensemble zum Sieg geschossen. Alaba spielte dabei durch, beim 2:0-Auswärtserfolg am Samstag in der Liga in Cadiz wurde der 30-jährige Wiener hingegen geschont. Dass es noch einmal so eng werden könnte wie im Vorjahr, als Real Chelsea erst in der Verlängerung bezwang, daran glaubt derzeit kaum jemand.

„Wir sind in einer sehr guten Verfassung, und das sieht man auf dem Spielfeld“, sagte Ancelotti. In der laufenden Saison in der europäischen Königsklasse hat der Rekordchampion in neun Spielen sieben Siege und ein Remis bei nur einer Niederlage (2:3 in Leipzig) vorzuweisen. Im Achtelfinale wurden zwei Siege gegen Liverpool (5:2 und 1:0) eingefahren.

Carlo Ancelotti
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Ancelotti kann mit dem bisherigen Abschneiden in der Champions League zufrieden sein

Dennoch warnt Ancelotti: „Chelsea geht durch eine schwierige Phase. Ich glaube, dass das Spiel ihnen die Möglichkeit bieten könnte, diese Phase hinter sich zu lassen. Wir sind uns dessen bewusst und berücksichtigen das. Wir werden versuchen, unseren besten Fußball zu spielen. Wir sind motiviert wie immer, es bleiben 90 Minuten, und in diesem Wettbewerb kann alles passieren.“

Hausherren mit Rücken zur Wand

Chelsea ist in der laufenden Spielzeit jedenfalls sportlich zum Krisenfall geworden, mit Thomas Tuchel und Graham Potter wurden bereits zwei Trainer entlassen. Interimscoach Frank Lampard hat seine bisherigen drei Spiele mit den Londonern jeweils verloren, am Wochenende gab es eine 1:2-Heimniederlage gegen Brighton.

In der Premier League rangiert der Club 17 Punkte hinter den Top Vier nur auf Platz elf, der Titelgewinn in der Champions League ist die wohl einzige Chance, auch im nächsten Jahr in der Königsklasse dabei zu sein. Diese Hoffnung besteht jedenfalls mit Blick auf die Vergangenheit: In der Saison 2011/12 belegte Chelsea in der Meisterschaft mit Lampard als Spieler nur Rang sechs, gewann aber die Champions League.

„Wir müssen daran arbeiten, Vertrauen aufzubauen, denn in diesem Team steckt viel Talent. Es liegt an uns als Mannschaft, mit Willen und Können aufzutreten, um das Ding zu drehen“, erklärte Lampard. „Ich war oft genug bei Champions-League-Abenden dabei, dass ich weiß, dass die Atmosphäre großartig wird. Es liegt an uns, das Publikum in Schwung zu bringen.“ Wie lange er noch in seinem Job ist, bleibt jedenfalls ungewiss – Chelsea ist derzeit auf Cheftrainersuche.