Das designierte Meisterteam von SSC-Coach Luciano Spalletti hat in den vergangenen vier Pflichtspielen nur einmal gewonnen und dabei zweimal verloren – beide Male gegen Milan. Anfang April setzte es gegen die Mailänder eine 0:4-Heimpleite in der Liga, letzte Woche eben das 0:1 im Viertelfinal-Hinspiel. Am Samstag kam man zu Hause gegen Liganachzügler Hellas Verona nicht über ein 0:0 hinaus.
Spalletti muss gegen Milan auf die gesperrten Stammspieler Frank Zambo Anguissa und Kim Min-Jae verzichten, dafür steht Topstürmer Victor Osimhen wieder uneingeschränkt zur Verfügung. Der 24-jährige Nigerianer hatte drei Spiele verletzungsbedingt verpasst und war gegen Verona kurz vor Schluss eingewechselt worden.
Das erste Halbfinale winkt
Der Angreifer, der in der Serie A bereits 21-mal getroffen und sich damit auf die Wunschlisten der europäischen Topclubs gespielt hat, soll Napoli nun auch erstmals ins Halbfinale der Champions League bringen. „Er hat so viele Möglichkeiten“ und sorge stets „für einen Hauch Enthusiasmus“ im gesamten Team, lobte der Trainer seinen schnellen, trickreichen Spieler, der im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt dreimal traf.
Diese Qualität wird nun dringend gegen Milan benötigt. Im Hinspiel war Napoli trotz weitgehender Feldüberlegenheit kein Treffer gelungen. Mit seiner Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und seiner Schnelligkeit soll Osimhen nun im Stadio Diego Armando Maradona den Unterschied ausmachen. Der Einzug ins Halbfinale wäre der größte internationale Erfolg seit dem Gewinn des UEFA-Cups 1989 – damals noch mit Weltstar und Vereinslegende Maradona.
Giroud wieder fit
Auch bei Milan gab es positive Personalmeldungen aus dem Angriff: Der französische Teamstürmer Olivier Giroud sei nach Problemen an der Achillessehne wieder fit, berichtete Trainer Stefano Pioli. „Wir haben einen kleinen Vorteil, aber müssen das Werk erst noch vollenden mit einem Spiel auf höchstem Niveau“, sagte der Coach.
Seine Elf peilt ihr erstes Halbfinale in der Königsklasse seit 16 Jahren an. 2007 gehörten die „Rossoneri“ das letzte Mal zum erlauchten Kreis der besten vier Mannschaften Europas. Damals gewannen sie auch den Titel durch einen 2:1-Finalsieg über Liverpool.