Durch das Ausscheiden in der Champions League (1:4 und 1:1 gegen ManCity) verlängerte sich die sieglose Pflichtspielserie der Bayern auf drei Partien, nachdem es in der Liga zuletzt nur zu einem mageren 1:1 gegen Hoffenheim gereicht hatte. Diese Serie soll nun laut Tuchel bei einer „Charakterprobe“ für sein Team zu Ende gehen.
Ein einfaches Unterfangen dürfte es aber nicht werden. Mainz mit Coach Bo Svensson ist schon seit neun Partien ungeschlagen und gewann dabei gleich fünfmal. „Sie haben ihren ganz eigenen Stil, performen über, sind Dritter der Rückrundentabelle, surfen auf einer Welle. Es wird eine brutal schwere Aufgabe“, war sich Tuchel bewusst. Die Mainzer haben seit 4. Februar (1:2 bei Union Berlin) nicht mehr verloren.
Turbulenzen stören Tuchel nicht
Nicht förderlich für die Münchner sind die mit dem Out in der Königsklasse einhergegangenen Debatten um die Vereinsführung und speziell Vorstandschef Oliver Kahn. „Ich lese absolut gar nichts. Ich komme morgens her und spüre eine gute Energie hier. Ich versuche zu beeinflussen, was ich beeinflussen kann. Die Gerüchte will ich nicht kommentieren“, sagte der Bayern-Coach. Seine Zusammenarbeit mit der Clubführung sei ziel- und lösungsorientiert.
Auch die herbe Kritik am Abschneiden in der laufenden Saison konnte Tuchel nicht ganz nachvollziehen. „Wir standen drei Jahre in Folge im Champions-League-Viertelfinale. Das ist keine Krise, das ist unangebracht. Wir dürfen nicht alles hinterfragen. Da gehört auch immer Realitätssinn dazu“, sagte der 49-Jährige, der gegen Mainz auf den gesperrten Abwehrspieler Benjamin Pavard verzichten muss.
Fix zum Einsatz kommen wird wohl der gegen ManCity nicht in der Startelf berücksichtigte Thomas Müller, da sich Tuchel als „großer Thomas-Müller-Fan“ outete. „Er hat eine Undefinierbarkeit in Weltklasseausprägung. Die Manchester-Spiele haben nicht perfekt auf ihn gepasst. Ansonsten hätte er wahrscheinlich gespielt. Viele Spiele sind Müller-Spiele.“
Dortmunder setzen auf Heimstärke
Verfolger Borussia Dortmund will nach dem jüngsten 3:3 in Stuttgart auf die Siegerstraße zurückkehren. Von den letzten vier Pflichtspielen konnte nur eines gewonnen werden. „Wir haben den Blick nach vorne gerichtet. Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir um Titel spielen wollen. Jetzt haben wir noch die Chance, um einen Titel zu spielen“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Insgesamt vier der sechs ausstehenden Partien finden zu Hause statt. Im Signal Iduna Park gewannen die Dortmunder elf von 13 Partien.
Die Frankfurter sind Tabellensiebenter, haben aber siebenmal in der Liga nicht mehr gewonnen. „Sie stecken eher in einer Ergebniskrise als in einer Leistungskrise“, stellte Terzic fest. Sein Team hat die jüngsten drei direkten Duelle für sich entschieden.
Glasner hofft auf ersten Erfolg gegen BVB
Eintracht-Coach Oliver Glasner hat eine noch schlechtere Bilanz gegen den BVB. Der Oberösterreicher hat alle bisherigen sieben Begegnungen (drei mit Frankfurt) als Trainer gegen die Dortmunder verloren. „Es ist an der Zeit, das zu verbessern“, sagte der 48-Jährige.
Sein Optimismus ist gar nicht so klein. „Die Mannschaft hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie, auch wenn niemand damit rechnet, da sein kann. Wir sind in der Lage, in Dortmund zu gewinnen.“ Der Dritte Union Berlin tritt am Sonntag beim Zehnten Borussia Mönchengladbach an, der Vierte RB Leipzig ist beim Sechsten Bayer Leverkusen im Einsatz.