Jonas Auer (Rapid) gegen Amankwah Forson (RBS)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Rapid trotzt Salzburg Remis ab

Der SK Rapid Wien hat bei der Generalprobe für das Cupfinale am Sonntag (20.30 Uhr, live in ORF1) Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg ein 1:1 (1:1) abgetrotzt. Die Gäste gingen im vorgezogenen Spiel der 27. Runde durch Karim Konate in Führung (15.), Guido Burgstaller glich kurz vor der Pause aus (44.) – Rapid brachte den Punkt zu zehnt ins Ziel.

Konate brachte die Gäste mit einem frechen Abschluss aus kurzem Winkel in Führung. Goalie Niklas Hedl, dessen Vertragsverlängerung bis 2027 vor Anpfiff verkündet worden war, sah dabei nicht gut aus. Nach Burgstallers Ausgleich erzielte wenig später Roman Kerschbaum die vermeintliche Führung, stand dabei aber im Abseits. In der zweiten Hälfte war Salzburg dem Sieg näher und vergab die besseren Chancen.

Rapid wehrte sich in einer überaus hitzigen Schlussphase, in der Michael Sollbauer nach einer Tätlichkeit an Salzburgs Konate die Rote Karte sah (82.), wodurch der Innenverteidiger nun auch das Cupfinale in Klagenfurt gegen Sturm Graz gesperrt verpassen wird.

Rapid holt Remis gegen Salzburg

Die Wiener glichen nach dem Rückstand noch aus.

Salzburg verpasste unterdessen einen neuen Rekord und teilt sich die Bestmarke von zwölf Ligaauswärtssiegen in Folge weiterhin mit dem LASK und der Wiener Austria. In der Tabelle ist der Vorsprung auf Verfolger Sturm Graz wieder auf drei Punkte geschmolzen. Die im direkten Duell mit Salzburg mittlerweile 18 Partien sieglosen Rapidler bauten den Vorsprung als Vierter auf die Austria auf zwei Punkte aus.

„Wir müssen gleich bei 100 Prozent sein“, hatte Rapid-Trainer Zoran Barisic im Vorfeld der Partie gefordert. Seine Truppe nahm sich das zu Herzen. Nicht einmal zehn Sekunden waren gespielt, als ein Bajic-Abschluss nach Schick-Zuspiel noch geblockt wurde. Die Hütteldorfer nahmen den Schwung gleich mit und stellten die Gästeabwehr vor Probleme. Auch ein Burgstaller-Schuss konnte geblockt werden (13.).

Frecher Abschluss von Konate

Von Salzburg war offensiv vorerst wenig zu sehen, trotzdem gelang dem Spitzenreiter aus dem Nichts das 1:0. Konate schloss knapp innerhalb der Toroutlinie ab und überraschte Hedl, der sich leicht wegduckte und den Schuss aus spitzem Winkel nicht parieren konnte.

Karim Konate (RBS) und Niklas Hedl (Rapid)
GEPA/David Bitzan
Aus spitzem Winkel traf Karim Konate zur Führung der Salzburger

Beinahe hätten die Salzburger nachgelegt. Ein Sesko-Schuss wurde geblockt, nach dem daraus resultierenden Corner lenkte Hedl einen Seiwald-Schuss mit den Fingerspitzen noch an die Latte (21.). Wenig später rettete auch auf der anderen Seite die Latte, diesmal nach einem abgeblockten Moormann-Abschluss (25.).

Burgstaller gleicht aus, Führungstor zählt nicht

Sonst blieben aber die Hausherren tonangebend und hatten die Partie im Griff. Bei einem Kerschbaum-Freistoß aus 17 Metern fehlte nicht viel (40.). Vier Minuten später führte die schönste Kombination im Spiel zum Ausgleich. Nach einem Einwurf landete der Ball über Schick, Bajic und Greil, der zur Mitte gab, bei Burgstaller, der aus sechs Metern in bester Goalgetter-Manier verwertete. Der 33-jährige Kärntner ist damit der erste Rapidler seit Hans Krankl 1974, der in neun aufeinander folgenden Pflichtheimspielen getroffen hat.

Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Wer, wenn nicht er: Burgstaller kehrte nach Sperre zurück und traf prompt wieder für die Hütteldorfer

Fast gab es einen Doppelschlag: Ein Kerschbaum-Abschluss ging an die Stange, dann auf den Kopf von Philipp Köhn und von dort unglücklich ins eigene Tor. Das wurde wegen einer Millimeterabseitsstellung nicht anerkannt (45.+1). Auch die ersten Minuten nach Wiederbeginn waren wieder die Wiener am Drücker, Burgstaller scheiterte nach einem Solet-Fehlpass auf dem Weg zum Doppelpack an Köhn (53.). Es blieb allerdings die letzte Topchance der Hausherren in der zweiten Hälfte. Salzburg schnürte den Gegner immer mehr in der eigenen Hälfte ein und war zumindest im Ansatz immer wieder gefährlich.

Hitzige Schlussphase

Treffer gelang aber keiner mehr, auch da Nicolas Capaldo nach Kameri-Zuspiel nicht richtig zum Abschluss kam (75.). Danach wurde es noch einige Male hitzig. Nach einem Gerangel zwischen Konate und Sollbauer kam der Salzburger mit Gelb davon, der Rapid-Innenverteidiger musste wegen einer Tätlichkeit den Platz vorzeitig verlassen. Danach kam es auch noch zu einem Tumult, da die Salzburger nach einem von Auer absichtlich ins Out gespielten Pass den Ball nicht zurückgespielt hatten. Salzburg gewann damit nach zwölf Auswärtssiegen in Folge wieder einmal nicht in der Fremde.

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): „Es war ein sehr gutes Spiel von unserer Mannschaft von Beginn weg. Wir haben uns nicht versteckt, waren sehr aktiv, mutig, läuferisch sehr stark, zweikampfstark und haben trotzdem immer versucht, über das Kombinationsspiel Spieler in Eins-gegen-eins-Situationen zu bringen. Insgesamt war es eine sehr gute Leistung gegen einen sehr starken Gegner, der über allen steht in unserer Liga. Das macht viel Mut und gibt mir viel Zuversicht für die Zukunft. Die Jungs haben gezeigt, dass sie, wenn sie alles aufs Tableau bringen, eine Mannschaft sind, mit der immer zu rechnen ist.“

„Es war schön anzuschauen von Anfang bis zum Schluss, bis auf die Rote Karte von Sollbauer, die nicht notwendig war. Er hätte es anders lösen können, das ist leider nicht passiert.“

Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Es war ein sehr intensives Spiel drei Tage nach dem harten Kampf gegen Sturm. Ich muss dem Gegner ein Kompliment machen, Rapid hat sehr gut verteidigt, mit viel Herz und Leidenschaft agiert. Wir haben uns schwergetan speziell erste Halbzeit, unseren Fußball auf den Platz zu bringen. Wir wollten genau dort weitermachen, wo wir am Sonntag aufgehört haben, die Abwehr von Rapid früh stressen, die letzten Schritte machen, damit sie erst gar nicht in ihr Spiel kommen. Das hat aber gefehlt erste Hälfte wie auch die Zielstrebigkeit im Ballbesitz. Demnach haben wir uns auch nicht die drei Punkte verdient.“

Admiral-Bundesliga, 27. Runde, Meistergruppe

Mittwoch:

Rapid – Salzburg 1:1 (1:1)

Wien, Allianz Stadion, 14.600 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
0:1 (15.) Konate
1:1 (44.) Burgstaller

Rapid: N. Hedl – Schick, Sollbauer, Moormann, Auer – Kerschbaum, Pejic – Kühn (66./Grüll), Greil (70. Druijf), Bajic (70./Strunz) – Burgstaller (85./Oswald)

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Bernardo – Seiwald – Capaldo, Koita (66./Gloukh), Forson (66./Kameri) – Konate, Sesko

Rote Karte: Sollbauer (82./Tätlichkeit)

Gelbe Karten: Burgstaller, Auer, Schick bzw. Kameri, Pavlovic, Konate, Dedic

Die Besten: Schick, Sollbauer, Burgstaller bzw. Seiwald, Forson, Pavlovic