Jubel von Leipzigs Dominik Szoboszlai
Reuters/Kai Pfaffenbach
DFB-Pokal

Leipzig zieht mit Kantersieg ins Finale ein

RB Leipzig steht nach einer eindrucksvollen Vorstellung wieder im Finale des DFB-Pokals. Der Titelverteidiger mit ÖFB-Teamspieler Konrad Laimer besiegte am Dienstag im Halbfinale auswärts den SC Freiburg klar mit 5:1 (4:0). Einzige Ausbeute der Gastgeber war der 15. Saisontreffer von Michael Gregoritsch. Im Finale am 3. Juni in Berlin trifft Leipzig auf den Sieger der Mittwoch-Partie (20.45 Uhr) zwischen dem VfB Stuttgart und Oliver Glasners Eintracht Frankfurt.

Bei der Neuauflage des Finales aus der Vorsaison, welches RB im Elfmeterschießen gewonnen hatte, brachte Olmo (13. Minute) die Gäste in Führung. Danach bereitete der spanische Nationalspieler die Tore von Benjamin Henrichs (14.), Dominik Szoboszlai (37.) und Christopher Nkunku (45.+1.) allesamt vor. RB-Verteidiger Josko Gvardiol sah in der 58. Minute nach einem Videobeweis wegen einer Notbremse die Rote Karte, doch Leipzigs vierter Finaleinzug stand zu diesem Zeitpunkt praktisch schon fest.

Freiburg hatte im Viertelfinale Bayern München eliminiert, gegen Leipzig gelang den Breisgauern mit den ÖFB-Teamspielern Philipp Lienhart in der Innenverteidigung und Stürmer Gregoritsch in der ersten Halbzeit allerdings ganz wenig. Gregoritsch vergab in der 39. Minute die einzige gute Chance der Heimischen in Hälfte eins. Freiburg gab aber nicht auf, in der 75. Minute erzielte Gregoritsch per Kopf den Ehrentreffer. Szoboszlai (90.+7) sorgte schließlich per Foulelfmeter für den Endstand.

Leipzigs Dani Olmo erzielt ein Kopfballtor gegen Freiburg
Reuters/Heiko Becker
Olmo gelang der Führungstreffer zum 1:0, zudem bereitete er drei weitere Treffer vor

Generell wurde die zweite Halbzeit von Vorfällen auf den Rängen überschattet. Zunächst wurden die Leipziger Ersatzspieler beim Aufwärmen mit Bechern und Münzen beworfen, dann gelang einigen SC-Anhängern der Sprung in den Innenraum. Sie konnten von Ordnern aber wieder zurückgedrängt werden.

Leipzig schockt Freiburg früh

Die Freiburger waren mit reichlich Revanchegelüsten ins Spiel gegangen. Man habe wegen des verlorenen Pokalendspiels im Vorjahr „noch eine Rechnung offen“ und werde „emotional aufgeladen“ auflaufen, hatte Stürmer Lucas Höler gesagt. Doch auch RB-Trainer Marco Rose kündigte an, seine Spieler würden „kratzen, beißen, spucken“. Was sie dann aber vor allem zeigten: herausragenden Offensivfußball.

Nach umkämpften Anfangsminuten übernahm Leipzig das Kommando, bei den ersten beiden Toren zeigten sie ihre Klasse: Dem 1:0 durch einen Kopfballtreffer von Olmo war ein unnachahmlicher Sprint von Nkunku und eine maßgeschneiderte Flanke von Marcel Halstenberg vorausgegangen. Beim 2:0 durch Henrichs nach feinem Kombinationsspiel ließ RB die Freiburger Abwehrspieler wie Anfänger aussehen.

Die Breisgauer waren sichtlich schockiert vom frühen Zweitorerückstand – und Trainer Christian Streich reagierte. Bereits nach 20 Minuten brachte er Vincenzo Grifo. Mit dem Kreativspieler kehrte etwas mehr Ordnung ins Freiburger Spiel zurück, und RB-Torhüter Janis Blaswich musste in höchster Not gegen Höler retten (34.). Doch die Gäste blieben mit ihrer enormen Geschwindigkeit und ihrem Spielwitz gefährlich. Auch beim 3:0 nach einem Doppelpass von Olmo und Szoboszlai ging alles zu schnell für die Freiburger. Vor allem Olmo, der auch das 4:0 durch Nkunku vorbereitete, bekam der SC überhaupt nicht in den Griff.

Der Halbzeitpfiff war für Freiburg eine Erlösung. Doch auch dem Seitenwechsel gelang den Breisgauern zunächst wenig, ehe Gvardiols Platzverweis nach einem Foul an Roland Sallai und Gregoritschs Tor für ein wenig Spannung sorgten.