Die österreichischen Ruderinnen Magdalena und Katharina Lobnig
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Rudern

„Doppelte Lobnig“ hat Lust auf mehr

Die internationale Rudersaison nimmt mit dem Weltcup-Auftakt von Freitag bis Sonntag in Zagreb Fahrt auf. Unter den acht österreichischen Booten sticht der Doppelzweier mit Schlagfrau Magdalena und Katharina Lobnig heraus, das Duo kam Ende September in Racice nach nur drei Wochen gemeinsamen Trainings auf WM-Rang vier. Ihr jetziges Antreten gilt primär als Standortbestimmung für die EM Ende Mai in Bled. Den Einer hat Magdalena Lobnig, die Olympiadritte von Tokio, aber auch noch nicht aufgegeben.

„Wir halten, was die Erwartungshaltung anbelangt, den Ball flach“, sagte die Bronzemedaillengewinnerin auf den Zweier bezogen. „Ich hatte zuletzt doch einige Infekte. Es geht in Zagreb darum, unseren Rhythmus zu finden, zu sehen, wie wir im Hinblick EM Ende Mai drauf sind. Beim Weltcup in Luzern will ich dann testen, wie schnell ich noch im Einer bin. Danach planen wir Richtung WM.“

Diese findet Anfang September in Belgrad statt, da wird es auch um Tickets für die Olympischen Spiele 2024 in Paris gehen. Lobnig hat sich vor einem Jahr neu orientiert, um nach Olympiabronze einen neuen Reiz zu bekommen, und ihre Schwester zu sich ins Boot geholt.

Die österreichische Ruderin Magdalena Lobnig
APA/dpa/Sven Hoppe
Die Olympiadritte von Tokio, Magdalena Lobnig, gibt auch den Einer noch nicht auf

„Wir sind heiß auf mehr“

„Der dritte Platz (bei den Olympischen Spielen, Anm.) ist schwer zu toppen. Mit dem vierten Platz (Doppelzweier) ist uns aber schon etwas Großes geglückt. Jetzt sind wir heiß auf mehr“, betonte die Kärntnerin.

Die „doppelte Lobnig“

Magdalena Lobnig ist Österreichs erfolgreichste Ruderin der Geschichte. Nach einer durchwachsenen EM im letzten Jahr will sie nun neu durchstarten – und zwar gemeinsam mit ihrer Schwester Katharina im Doppelzweier. Die beiden Schwestern haben jetzt die Olympischen Spiele als Ziel.

Dass sie dieses Projekt im Doppelzweier und im Einer angeht, hält ihr Trainer Kurt Traer für schwierig. „Denkbar ist alles, aber es ist natürlich Einer und Doppelzweier ein Wahnsinn. Das muss man erst einmal durchbringen“, so der Coach in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“.

Schwester Katharina arbeitet noch als Polizistin

Katharina Lobnig ist als Polizistin 24 Stunden pro Woche im Dienst, hofft auf die Aufnahme in den Spitzensportkader. „Ich habe schon jetzt gewisse Freistellungen. Aber dann wäre es ab Herbst ein bisschen leichter.“ Grundsätzlich sieht die 34-Jährige im Zweier mit ihrer 32-jährigen Schwester einen Vorteil gegenüber dem Einer: „Der Druck wird immer größer, aber geteiltes Leid ist halbes Leid.“

Interview mit Magdalena und Katharina Lobnig

Nach Olympiabronze in Tokio bricht Magdalena Lobnig auf in neue Gewässer. Mit ihrer Schwester Katharina will sie auch im Doppel-Zweier an die Weltspitze.

Nationaltrainer Robert Sens sieht die Zagreb-Rennen allgemein für sein Team ganz klar als EM-Weichenstellung: „In den Bootsklassen, in denen wir in Zagreb an den Start gehen werden, wollen wir auch bei der EM dabei sein.“ Es werde jetzt aber noch nicht ergebnisorientiert gedacht.

Weichenstellung für EM

„Es geht vielmehr darum, endlich wieder Rennen zu fahren, zu sehen, wo wir stehen, Defizite zu erkennen, um zu wissen, woran wir arbeiten müssen. Der Männer-Vierer ist beispielsweise ein Projektboot, da sind noch keine großen Ergebnisse zu erwarten.“

In diesem sitzen Harald Steininger, Xaver Haider, Jakob Stadler und Michal Karlovsky. Den Männer-Zweier ohne bilden Lorenz Lindorfer und Bruno Bachmair. Drei ÖRV-Athleten scheinen im Teilnehmerfeld der Leichtgewichtseiner auf, und zwar Lukas Reim, der 37-jährige Ex-Triathlet Paul Ruttmann und Sebastian Kabas. Konrad Hultsch/Julian Schöberl rudern im leichten Doppel-Zweier. Im Leichtgewichtsdoppel-Zweier der Frauen sitzen Lara Tiefenthaler und Louisa Altenhuber. Der zweite Weltcup ist für Mitte Juni in Varese in Italien angesetzt, der dritte drei Wochen später in Luzern.