Lionel Messi (Paris Saint-Germain)
AP/Aurelien Morissard
Fußball

Messis Suspendierung als Anfang vom Ende

Die sportliche Ehe zwischen Paris Saint-Germain und Superstar Lionel Messi dürfte nach zwei Jahren im Streit enden. Ein angeblich unangemeldeter Trip nach Saudi-Arabien und eine daraus folgende interne Suspendierung des Argentiniers dürften der Beziehung den Garaus machen. „Sanktion und die Verschwörung eines angekündigten Endes“, schrieb das argentinische Sportblatt „Ole“ am Mittwoch. Eine Situation, die auch den FC Barcelona freuen dürfte.

Von der guten Urlaubsstimmung, wie sie die Fotos mit der Familie vermittelten, dürfte bei Messi nicht viel übrig sein. Eine Suspendierung hat Messi in dieser Manier jedenfalls noch nicht erlebt. Die interne Sperre platzt in eine heikle Phase. Zum einen laufen Verhandlungen mit PSG, zum anderen gibt es angeblich von al-Hilal aus Saudi-Arabien ein lukratives Angebot für den Weltfußballer. Die Rede ist von 350 Millionen US-Dollar (318 Mio. Euro) Jahresgehalt.

Vor allem aber macht sich der FC Barcelona wohl Hoffnungen. Knapp zwei Jahre nach seinem tränenreichen Abschied könnte es den Katalanen nun leichter fallen, Messi wieder zu seinem Herzensclub zurückzulocken. Der 35-Jährige hatte Barcelona nur aus einem Grund verlassen: der hoch verschuldete Club konnte sich Messi nicht mehr leisten. „Mit diesem neuen Konflikt vor der Tür reiben sich die Katalanen die Hände beim Rückholversuch des Argentiniers“, schrieb „La Nacion“ bereits.

PSG suspendiert Messi

Seit rund einem Monat mehren sich die Berichte, dass das Verhältnis zwischen Frankreichs Starclub Paris Saint-Germain und Superstar Lionel Messi immer schwieriger wird. Ein angeblich unangemeldeter Trip nach Saudi-Arabien und eine daraus folgende interne Suspendierung des Argentiniers dürften der Beziehung den Garaus machen.

Messis PSG-Lohn ruht während der Suspendierung für zwei Wochen. Der argentinische Weltmeister darf auch nicht am Training teilnehmen. Fünf Partien in der Ligue 1 sind es noch für PSG in dieser Saison. Fünf Punkte liegt der Hauptstadtclub vor Olympique Marseille. Am Sonntag hatte die Pariser Mannschaft von Trainer Christophe Galtier zu Hause mit 1:3 gegen Lorient verloren – mit Messi.

Lionel Messi (Paris Saint-Germain) und Laurent Abergel (Lorient)
APA/AFP/Franck Fife
Messi (l.) konnte die in ihn gesteckten Erwartungen im PSG-Trikot bis dato nicht erfüllen

Beziehung auf Tiefpunkt

Die Disziplinarstrafe gegen den Weltmeister dürfte für viele wie der Endpunkt eines sehr teuren Missverständnisses wirken. Sportlich schaffte PSG auch mit Messi nicht den seit Langem angepeilten Triumph in der Champions League. Der mittlerweile 35-Jährige geriet mehr und mehr in die Kritik, sogar Pfiffe von PSG-Ultras gab es gegen den Weltfußballer. Und nun soll er unentschuldigt gefehlt haben.

Die Reise nach Saudi-Arabien soll Medienberichten zufolge nicht abgesprochen gewesen sein. In den französischen Medien wird spekuliert, ob es sich um bewusste Provokation oder nur ein Missverständnis handelt. „Paris wird Messi nicht halten“, hieß es umgehend bei „L’Equipe“ am Mittwoch.

Umstrittenes Reiseziel

Dass er als Tourismusbotschafter sein ohnehin üppiges Salär auch noch mit Geld aus Saudi-Arabien verbessert, sehen nicht wenige sowieso mit Argwohn. Das Land steht wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik, versucht aber unter anderem über den Fußball, sich ein besseres Image zu verschaffen. „Der Riss“, titelte „L’Equipe“. „Kein Zurück“, hieß es auf Seite zwei.

Laut „Mundo Deportivo“ hatte der Argentinier die Reise nach Saudi-Arabien davor schon zweimal abgesagt. PSG-Trainer Galtier soll zudem entgegen der ursprünglichen Planung nach der neuerlichen Enttäuschung zu Wochenbeginn ein Training angesetzt haben. Da war Messi aber schon für zwei Tage nicht mehr in Paris. Der nächste Abschied aus der französischen Hauptstadt könnte für immer sein.