Ramona Siebenhofer
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Ski alpin

Siebenhofer haut den Hut drauf

Nach Ex-Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer und zumindest vorübergehend Tamara Tippler, die ein Baby erwartet, gibt es den nächsten Aderlass im österreichischen Speed-Team der Damen. Ramona Siebenhofer haut den Hut drauf. Die 31-Jährige wird ihre Karriere mit sofortiger Wirkung beenden. Das gab die Steirerin am Freitag bei einem Pressetermin in Wien bekannt.

Siebenhofer werde Mitte des Jahres den Dienst als Polizistin in der Bezirksinspektion Murau antreten. „Ich freue mich jetzt auf einen neuen Lebensabschnitt“, sagte sie. „Sie wird für uns in der Polizei eine wichtige Ergänzung sein“, so Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in einer kurzen Ansprache.

„Ramona hat über die Jahre eine wichtige Rolle im Damen-Team eingenommen“, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober. „Sie wird ihren Weg weiter zielstrebig gehen – und wer weiß, wo dieser Weg noch hinführen wird.“

Siebenhofer hört auf

Nach Super-G-Weltmeisterin Nicole Schmidhofer hat jetzt auch Ramona Siebenhofer ihre Karriere beendet. Fehlende Motivation hat laut Siebenhofer zum Rücktritt geführt.

Fehlende Motivation

Als Hauptgrund für ihren Schritt gab Siebenhofer unter Tränen an, dass sie nicht mehr die volle Motivation und Überzeugung für den Profisport habe. „Auch mit etwas Abstand muss ich sagen, dass ich nicht mehr bereit bin, mein ganzes Leben dem Skisport unterzuordnen“, so Siebenhofer.

Bei ihrem letzten Rennen, dem Super-G beim Weltcup-Finale in Soldeu, schwang Siebenhofer als 17. ab, auf die folgende Abfahrt hatte sie wegen Rückenproblemen kurzfristig verzichtet. Das Ende hatte sich bereits abgezeichnet. Rund 13,5 Jahre nach ihrem Weltcup-Debüt beim Riesentorlauf in Lienz ist für Siebenhofer nun endgültig Schluss.

Große Verletzungen blieben zum Glück aus, allerdings auch die ganz großen Erfolge. Zwei Weltcup-Siege in der Doppelabfahrt von Cortina d’Ampezzo 2019 stehen in Siebenhofers Palmares ganz oben. Drei dritte und zwei zweite Plätze in Abfahrten runden ihre Bilanz nach 205 Weltcup-Starts ab. Den Abfahrtsweltcup 2018/2019 beendete Siebenhofer auf Platz drei.

Ramona Siebenhofer
GEPA/Daniel Goetzhaber
Siebenhofer bei der Medal Ceremony ohne Medaille nach der WM-Kombi in Meribel 2023

Medaillen bleiben aus

Kein Glück hatte sie bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, der Traum von einer Medaille sollte sich nicht erfüllen. Zuletzt in Meribel kam sie über Platz 17 im WM-Super-G nicht hinaus, für die Abfahrt verpasste Siebenhofer gar die interne ÖSV-Qualifikation, nachdem sie in der Kombi Vierte geworden war.

Zwei Jahre davor in Cortina schauten zwei fünfte Plätze in Kombi und Abfahrt heraus. In Aare 2019? Da hatte Siebenhofer erstmals die WM-Vierte in der Kombi gegeben. Beste Olympiaergebnisse waren die Plätze sieben in den Kombis von Peking 2022 und Pyeongchang 2018. Das Hundertstelglück war nicht immer auf Siebenhofers Seite.