Red-Bull-F1-Auto mit Sonderlackierung
APA/AFP/Getty Images/Mark Thompson
Formel 1

Red Bull bringt Farbe ins WM-Duell

Der Kampf um die WM-Krone in der Formel 1 ist nach bisher vier Rennen eher eintönig. Um etwas Farbe in die Saison zu bringen, präsentieren sich ausgerechnet die bisher dominanten Red-Bull-Boliden von Max Verstappen und Sergio Perez beim kommenden Grand Prix in Miami (Sonntag, 21.30 Uhr, live in ORF1) in leicht veränderter Lackierung. Mit buntem Streifen auf ihrem Boliden wollen die „Bullen“ auch im fünften Saisonrennen die Konkurrenz klar in den Schatten stellen.

Die adaptierte Lackierung in Miami ist der erste Teil einer speziellen Aktion für die diesjährigen drei Rennen in den USA. Fans dürfen bestimmen, wie die Autos von WM-Spitzenreiter und Titelverteidiger Verstappen und seines ersten Verfolgers Perez lackiert werden. Den Zuschlag für Miami bekam der Entwurf einer Grafikstudentin aus Argentinien, der mit den Farben Pink, Blau und Violett spielt. „Setze dein Zeichen“, so der Slogan des Rennstalls für die Kampagne.

Ein klares Zeichen setzten die „Bullen“ mit ihrer Dominanz in der bisherigen Saison auch ohne neue Lackierung. Auch in Miami läuft praktisch alles auf ein erneutes Stallduell um den Sieg hinaus. Vor dem fünften Saisonrennen führt der Niederländer Verstappen mit sechs Punkten vor seinem mexikanischen Stallrivalen Perez. Beide gewannen bisher zwei Grands Prix, zuletzt in Aserbaidschan siegte Perez.

Ein dritter Sieg in fünf Rennen wäre ein kräftiges Statement und würde den WM-Ambitionen des Mexikaners weiteren Auftrieb geben. „Hoffentlich können wir unsere gute Form von Baku fortsetzen“, sagte der 33-Jährige, der sich mittlerweile einen Status des Stadtkursexperten „erfahren“ hat. 2021 gewann er schon einmal in Baku, 2022 dann in den Häuserschluchten in Monte-Carlo, 2022 in Singapur und in diesem Jahr vor Aserbaidschan auch in Dschidda.

ORF-Fahrplan

Freitag:
22.55 Uhr: Erstes Training (Aufzeichnung)
23.20 Uhr: Zweites Training

Samstag:
18.15 Uhr: Drittes Training
21.45 Uhr: Qualifying
(Start: 22.00 Uhr)

Sonntag:
20.15 Uhr: Vorberichte
21.00 Uhr: Das Rennen
(Start: 21.30 Uhr)
23.30 Uhr: ORF Motorhome

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Neuer Belag, alte Tücken

In Miami ist eine temporäre Rennstrecke rund um das Hard Rock Stadium der Miami Dolphins eingerichtet, das keine öffentlichen Straßen nutzt. „Es wird definitiv nicht einfach“, warnte Verstappen. Allerdings meinte der 25-Jährige damit vor allem auch die Herausforderungen, die der schnelle Kurs mit bis zu 340 km/h in der Spitze stellt sowie das Wetter in Florida mit Temperaturen rund um 30 Grad Celsius im Schatten.

Nach Kritik der Fahrer am Belag vor einem Jahr wurde dieser erneuert. All das dürfte aber nichts an der Favoritenstellung von Red Bull, das über 27 Prozent der bisher 351 Grands Prix, an denen der Rennstall seit der Gründung 2004 teilgenommen hat, ändern. Die Wahrscheinlichkeit, dass in Florida zwei weitere Podiumsplätze zu den bisher 241 erzielten dazukommen, ist hoch. Denn erst beim Europa-Auftakt am 21. Mai in Imola ist mit größeren Updates bei den Herausforderern und Verfolgern – allen voran dem weiter schwächelnden ehemaligen Branchenführer Mercedes – zu rechnen.

Mercedes fehlt noch ein Schritt

Apropos Mercedes und Podestplätze: Bisher steht für die heuer schwarzen Silberpfeile mit Platz zwei in Australien von Lewis Hamilton nur ein Top-Drei-Rang zu Buche. „Wir haben unsere eigenen Erwartungen bis dato nicht erfüllt. Letztes Jahr waren wir konkurrenzfähig, haben auch ein Rennen gewonnen“, wird Teamchef Toto Wolff vor dem Grand Prix von Miami in der APA zitiert. „Das ist für die Fans frustrierend, aber auch für uns ist es eine Riesenaufgabe, diese Dominanz zu brechen, weil wir den Unterhaltungswert brauchen.“ Man sei gegenüber Red Bull „einen Schritt zurückgefallen“.

Die Dominanz der „Bullen“ sei derzeit etwa so groß wie jene von Mercedes vor sieben, acht Jahren. „2016 haben wir 19 Rennen von 21 gewonnen, meistens waren das Doppelsiege“, erinnerte der Wiener an das letzte Jahr mit Hamilton und Nico Rosberg in einem Team. Der Deutsche Rosberg wurde in dieser Saison Weltmeister. „Das ist im Moment ganz ähnlich.“ Red Bull sei jetzt aber verdient ganz oben. „Die Formel 1 ist eine Meritokratie“, sagte Wolff. Und wenn sich ein Team einmal so einen gewaltigen Vorteil erarbeitet habe, könne man nicht im Handumdrehen aufholen.

Was Mercedes betrifft, gebe es konkret zwei Bereiche, in denen das Team besser werden müsse. „Das eine ist die Aerodynamik und zwar nicht nur die Downforce, sondern auch der Luftwiderstand. Zweitens müssen wir anerkennen, dass der Red Bull von der Fahrbarkeit wirklich gut ist. Die haben eine Aufhängung, die wirklich in einer Liga ist“, erklärte Wolff. Am 21. Mai ist für das Imola-Rennen mit einem größeren Update zu rechnen. „Im Moment haben wir kein Muster, dass wir sagen, wir sind dort besser oder nicht.“