Marco Rossi
GEPA/Hans Oberlaender
Eishockey

Rossi stellt sich bei Comeback in Auslage

Der vorletzte Test vor der A-WM in Tampere hat für Österreichs Cracks am Donnerstag einen gehörigen Motivationsschub gebracht. Mit einem überraschend klaren 6:3-Erfolg über die Slowakei bewies die Mannschaft von Trainer Roger Bader, dass sie für das am 12. Mai beginnende Turnier gerüstet scheint. Vor allem Marco Rossi stellte sich bei seinem Comeback mit einer überzeugenden Leistung in Kapfenberg in die Auslage.

Stark im Powerplay, ein gutes Auge für den Mitspieler, durchsetzungsstark beim Bully und erfolgreich im Abschluss – Rossi war beim überraschenden Sieg gegen den Olympiadritten von Peking einer der auffälligsten Spieler im roten Trikot der Österreicher. Der 21-Jährige spielte zwischen den Flügeln Dominic Zwerger und Mario Huber, sammelte gleich mit seinem ersten Shift mit dem Assist zum 1:1 durch Mario Huber einen Scorerpunkt und legte mit dem Tor zum 5:3 im zweiten Drittel auch noch ein Tor nach. Am Samstag (16.00 Uhr, live in ORF Sport +) absolvieren Rossi und Co. in Trencin erneut gegen die Slowake ihre WM-Generalprobe.

„Wir können viele gute Sachen mitnehmen und zufrieden sein. Es ist wichtig für das Selbstvertrauen, dass wir gesehen haben, dass wir gegen eine Topmannschaft wie die Slowakei gewinnen können“, sagte der Vorarlberger nach seinem ersten Länderspiel seit zwei Jahren. „Unser Ziel war, von Anfang viel Energie reinzubringen. Es kommen viele gute Sachen raus, wenn wir voll gehen“, sagte Rossi, der auch als Führungsspieler auftrat: „Ich glaube, ich habe eine größere Rolle hier. Mein Ziel ist, die Mannschaft zu pushen, ihr zu helfen.“

Marco Rossi
GEPA/Hans Oberlaender
Rossi vollendete nach Vorarbeit von Mario Huber einen schönen Angriff seiner Linie zum 5:3

Rossi war nach dem Aus von Minnesota Wild im NHL-Play-off frei und verstärkt das ÖEHV-Team bei der am 12. Mai beginnenden Weltmeisterschaft in Finnland. Sehr zur Freude seiner Mitspieler. „Wir sind enorm froh, einen Spieler wie Marco an Bord zu haben. Es ist kein Geheimnis, dass er das Beste ist, was Österreich derzeit zu bieten hat. Er ist ein unglaublicher Spieler, in allen Belangen“, meinte etwa Kapitän Thomas Raffl über seinen jungen Mitspieler.

Gute Saison im NHL-Farmteam

Auch wenn seine Saison in Nordamerika nicht ganz nach Wunsch verlaufen ist, strahlte Rossi im Teamdress Selbstvertrauen aus. Der Vorarlberger hat zu Saisonbeginn 16 Spiele in der National Hockey League für die Wild absolviert, ehe er ins Farmteam Iowa Wild geschickt wurde. In der American Hockey League (AHL) war Rossi mit 16 Toren und 35 Assists in 53 Spielen zweitbester Punktesammler seines Teams. Im April bekam er im Saisonfinish daher nochmals drei Einsätze in der NHL.

TV-Hinweis

ÖEHV-Teamspieler Bernhard Starkbaum und Ali Wukovits live zu Gast bei „Sport am Sonntag“ (7. Mai, 18.00 Uhr in ORF1)

„Ich kann vieles mitnehmen von der Saison. Und es gibt Punkte, wo man dran arbeiten muss“, sagte der Stürmer, der auch von einem guten Saisonabschlussgespräch mit dem General Manager und dem Trainer von Iowa berichtete. „Schneller und kräftiger werden, die NHL ist noch einmal ein Sprung rauf. Darauf liegt mein Fokus nach der WM. Dann werde ich eine gute Saison haben. Aber jetzt ist mein Fokus auf der WM“, so Rossi.

Gehaltsobergrenze als Rossis Chance

Danach wird sich der 2020 als Nummer neun gedraftete Stürmer teilweise in Amerika vorbereiten, um sich einen Stammplatz im NHL-Team zu erkämpfen. Darauf hofft auch Bill Guerin, General Manager der Wild. Minnesotas abgespannte Situation in Sachen Gehaltsobergrenze könnte Rossi helfen. „Wir können für Free Agents nicht viel ausgeben. Wir brauchen junge Spieler oder billigere im Kader“, erklärte Guerin. Rossi sei daher eine wichtige Option: „Dass er zu uns kommt und ein Spieler ist, der einen Unterschied ausmacht, ist wichtig für uns.“

Dass Rossi den Großteil der Saison im Farmteam in Iowa absolvieren musste, sei angesichts seiner Entwicklung die richtige Entscheidung gewesen, sagte Guerin auch im Rahmen seiner Pressekonferenz zu Saisonabschluss. „Das Schlimmste, was wir hätten tun können, ist, ihn ins Line-up zu drängen. Das hätte seiner Entwicklung geschadet. Wir wollen ihn nicht in Situationen bringen, wo er versagt“, meinte der Manager der Wild.

Eishockey-WM-Testspiele

06.04. (Villach) Österreich Slowenien 3:5
12.04. (Bruneck) Italien Österreich 2:0
14.04. (Innsbruck) Österreich Italien 3:2 n.P.
20.04. (Deggendorf) Deutschland Österreich 2:0
22.04. (Landshut) Deutschland Österreich 2:3 n.P.
27.04. (Wien) Österreich Tschechien 0:6
29.04. (Brünn) Tschechien Österreich 2:1
04.05. (Kapfenberg) Österreich Slowakei 6:3
06.05. (Trencin) Slowakei Österreich 4:3