Ana Roxana Lehaci und Ariana Lehaci (AUT) bei einem Training im kanadischen Halifax in ihrem Zweier-Kanu
APA/Keiko-Media/David Franz
Kanu

Lehaci-Schwestern gehen es gemeinsam an

Die internationale Saison im Flachwasserkanu bietet heuer fünf Höhepunkte. Neben den als EM ausgeschriebenen European Games in der zweiten Juni-Hälfte in Polen und der WM in der zweiten August-Hälfte in Duisburg wird diese Woche in Szeged, Ende Mai in Poznan und Ende August in Paris im Weltcup gepaddelt. Für Österreich sind unter anderen die Schwestern Ana Roxana und Adriana Lehaci sowie Timon Maurer im Kajak und Manfred Pallinger im Canadier dabei.

Das K2-Boot der Lehacis hat sich Mitte der vergangenen Saison gebildet, nachdem Viktoria Schwarz wegen ihrer Schwangerschaft ausgestiegen war. Ihr Sohn kam am 29. Dezember in Linz zur Welt, die 37-Jährige trainiert mittlerweile wieder. „Ich muss schauen, wie es mir die nächsten Wochen dabei geht. Bis zur WM im August ist ja noch Zeit“, berichtete Schwarz der APA. Ein angestrebter Wiedereinstieg der dreifachen Olympiateilnehmerin in der vorolympischen Saison in einem der Boote würde wohl einen Leistungstest voraussetzen.

Einen solchen internationaler Art erhalten die aktuellen ÖKV-Boote in Szeged. Die Konkurrenzen in der ungarischen Kanuhochburg sind freilich extrem stark besetzt, da dort etliche Nationen ihre internen Ausscheidungen für EM und WM ausfahren. „Das wird für uns schwerer als die WM“, sagte Ana Roxana. „Wir tasten uns erst heran, damit wir von Monat zu Monat eine bessere Zeit fahren. Wir arbeiten auf jeden Fall Step by Step auf die Olympiaquali im August hin.“ Sechs Plätze werden bei den Weltmeisterschaften für die Spiele 2024 vergeben.

Ana Roxana Lehaci (AUT) bei einem Training in Ottensheim
GEPA/Manfred Binder
Ana Roxana Lehaci will sich mit ihrer Schwester langsam an die Spitze herantasten

„Müssen nicht gleich abliefern“

Dass es da im K2 mit dem Paris-Ticket über die olympischen 500 m schon klappt, wäre überraschend. Zwar lief die Saisonvorbereitung gut, aber nur die 32-jährige Ana Roxana kann wirklich professionell trainieren. Schwester Adriana besucht die vorletzte Klasse eines Sportgymnasiums, die 18-Jährige wird in einem Jahr zur Matura antreten. Da könnte es freilich sein, dass der Maturatermin mit der europäischen Restplatzregatta am 8. und 9. Mai nächsten Jahres erneut in Szeged kollidiert. Diesmal jedenfalls gehen die Lehacis dort ohne Druck hinein. Ana Roxana: „Wir müssen nicht gleich abliefern.“

In Poznan werden die beiden zudem den nicht olympischen 200er im Programm haben, nur in Szeged treten die Geschwister auch im Vierer mit Cornelia Hepp und Verena Leichtenmüller an. Beide sind derzeit ebenfalls keine Profis, das Boot soll in Richtung 2028 aufgebaut werden. „Ob ich da dann noch dabei sein werde, mache ich komplett davon abhängig, ob der Vierer funktioniert“, erklärte Ana Roxana. Ein weitaus kurzfristiger Fokus liegt auf den European Games: „Wir schauen, dass wir dort und dann bei der WM unsere besten Rennen herausholen.“

Maurer plant nächsten Schritt

Ähnliches hat Maurer vor. Der 22-jährige U23-Europameister 2022 sieht sich in der Vorbereitung wieder einen Schritt weiter, einen internationalen 500-m-Sieg in Mailand hat er heuer schon in der Tasche. „Ich glaube, ich bin ein bisschen stärker als letztes Jahr“, sagte der EM-Fünfte über 500 m. Bei der EM will der Wiener auch heuer wieder aufzeigen, und natürlich geht auch er auf die Olympiaqualifikation los. Ob es schon über die WM klappen könnte, werde er nach Szeged wissen. „Das ist mein heuer erstes großes Rennen, aber nicht der Saisonhöhepunkt.“