Bei Real galt der Mittelfeldmann, der von Mourinho zu seinem „Metronom“, also Taktgeber, ernannt wurde, als verlängerter Arm des Startrainers. Alonso, so Mourinho damals, wirke „schon auf dem Feld wie ein Trainer“. Alonso wollte in den vergangenen Tagen nicht groß über Mourinho reden – aber nicht, weil er den Portugiesen nicht schätzen würde.
Doch dem früheren Welt- und Europameister ist es nicht recht, wenn Bayers erstes Europacup-Halbfinale seit 21 Jahren auf dieses Duell reduziert wird. Auf die meisten Fragen nach dem Wiedersehen mit seinem fast 20 Jahre älteren ehemaligen Lehrmeister wich der 41-Jährige zuletzt fast immer aus. „Natürlich ist das für mich und für uns alle besonders“, sagte er nur. „Gegen Mou zu spielen, ist besonders für mich. Aber in erster Linie ist es für uns eine schöne Chance.“
Nicht jeder Spieler ist ein Freund
Mourinho zeigte sich da schon etwas redseliger. „Xabi ist ein Freund von mir“, sagte der Coach des Salzburg-Bezwingers und ergänzte lachend: „Und das ist durchaus besonders. Denn nicht jeden Spieler, den ich mal gecoacht habe, kann ich heute einen Freund nennen.“ Doch Mourinho hat Alonso laut spanischen Medien zwei Dinge nie vergessen. Dass dieser in der meist von Mourinho provozierten Dauerfehde gegen den damaligen Barcelona-Trainer Josep Guardiola eng an seiner Seite stand und diese Rivalität heiß und innig mitlebte. Und dass dieser als einer der Letzten intern wie extern zu ihm stand, als sich 2013 bei Real schon fast alle von Mourinho abgewandt hatten.
„Nach fünf Minuten unseres ersten Treffens wusste ich, warum er so gut ist und warum er so viel Erfolg hat“, schwärmte Alonso später über „The Special One“. Mourinho sei „zu 100 Prozent Wettkämpfer. Was er will, ist gewinnen.“ Er habe in Madrid „die Spieler, den Verein und die Fans aufgerüttelt. Er hat es geschafft, Dinge zu verändern.“