Alexis Saelemaekers (Milan) und Denzel Dumfries (Inter)
AP/Antonio Calanni
Champions League

Inter Mailand tritt auf Euphoriebremse

Inter Mailand ist auf dem besten Weg ins erste Champions-League-Finale seit 13 Jahren. Nach dem souveränen 2:0-Sieg im Halbfinal-Hinspiel gegen den AC Milan am Mittwoch versuchen die „Nerazzurri“, sich von der Euphorie der „Tifosi“ aber nicht anstecken zu lassen. „Es fehlt noch ein Stück, um uns einen Traum zu erfüllen, den wir seit August haben“, betonte Inter-Coach Simone Inzaghi und forderte weiter vollste Konzentration.

Inzaghi sprach von einem „außergewöhnlichen“ Auftritt, der seinem Team eine hervorragende Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Dienstag (21.00 Uhr) bescherte. Dann will der dreifache CL-Sieger (1964, 1965, 2010) den sechsten Finaleinzug in der Königsklasse unter Dach und Fach haben. Das Endspiel steigt am 10. Juni in Istanbul, der zweite Finalist wird zwischen Titelverteidiger Real Madrid und Manchester City (Hinspiel 1:1) ermittelt.

„Die Burschen wissen, was zu tun ist“, meinte Inzaghi und erinnerte an das Viertelfinale, als Inter ebenfalls im Hinspiel auswärts bei Benfica Lissabon ein 2:0 holte und den Grundstein zum Weiterkommen legte. Das gelang am Mittwoch vor über 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion mit einem Traumstart durch zwei schnelle Tore von Edin Dzeko (8.) und Henrich Mchitarjan (11.).

Altstars bei Inter im Fokus

Nach dem 2:0-Sieg im Halbfinal-Hinspiel gegen den Stadtrivalen AC Milan stehen vor allem die Altstars von Inter im medialen Fokus. Die Tore von Edin Dzeko und Henrich Mchitarjan lassen die „Nerazzurri“ vom ersten Finale in der Königsklasse seit 2010 träumen.

„Das war schon eine verrückte Anfangsphase, aber verrückt gut für uns“, erklärte Dzeko. „Von der ersten Minute an hatten wir das große Verlangen zu gewinnen“, sagte Mchitarjan, Spieler des Spiels. „Aber es ist noch nicht vorbei. Ein großer Kampf erwartet uns.“

Inter Milan Coach Simone Inzaghi
Reuters/Claudia Greco
Die Richtung stimmt, aber noch will Inter-Coach Simone Inzaghi nichts vom Finale wissen

Milan noch nicht am Ende

Milan muss indes zunächst den Schock der Heimniederlage überwinden und sich für das zweite Aufeinandertreffen sammeln. „Da brauchen wir ein großes Spiel“, sagte Trainer Stefano Pioli. Er bleibe optimistisch. „Ich kenne meine Mannschaft, meine Spieler und ich weiß, was wir können.“ Allerdings hat Milan auch zum ersten Mal seit der Saison 1994/95 drei Stadtduelle hintereinander verloren.

Die „Rossineri“ hoffen dann auf den Einsatz von Flügelstürmer Rafael Leao, der im Hinspiel wegen einer Adduktorenblessur fehlte. Bis Dienstag will der schnelle und gefährliche Angreifer wieder fit sein. Sorgen bereitet dagegen Mittelfeldspieler Ismael Bennacer, der wegen einer Knieverletzung ausgewechselt wurde.