Giro d’Italia 2023
APA/AFP/Luca Bettini
Giro d’Italia

Erste Bergankunft hat chaotisches Nachspiel

Der Hoteltransfer für die Radfahrer nach der ersten großen Bergankunft am Freitag beim 106. Giro d’Italia hat für Chaos und Kritik gesorgt. Die Organisatoren hatten die Teams für die Talfahrt vom über 2.000 Meter hohen Gran Sasso d’Italia auf die Seilbahn verwiesen. Allerdings ließen sich einige Fahrer per Hubschrauber ins Tal fliegen. Daraufhin schritt am Samstag der Radsportweltverband (UCI) ein und verurteilte die Nutzung von Helikoptern scharf.

Es hieß, das würde zum einen einigen Fahrern einen Vorteil verschaffen. Außerdem würde das den Bemühungen entgegenstehen, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die UCI kündigte Strafen an. Welche und wie viele Fahrer so transportiert wurden, war zunächst unklar. Von den Organisatoren war die Seilbahnnutzung vorgesehen, doch auch das sorgte für Kritik. Denn diese war nach Aussagen von Fahrern nicht für Profis reserviert, sondern durfte von allen genutzt werden, was zu Gedränge und Chaos führte.

Fahrerberater Ken Sommer kritisierte die unprofessionelle Organisation ebenso wie einige Profis. Alternativ konnten die Fahrer nach der über 200 km langen Etappe bei Temperaturen im einstelligen Bereich auch per Rad oder mit dem Auto ins Tal fahren, was schätzungsweise fast eine Stunde gedauert hätte.

Helikopterflug ins Tal

Der belgische Journalist Renaat Schotte berichtete, dass der Giro-Organisator RCS Weltmeister Remco Evenepoel einen Helikopterflug angeboten habe. Der Kapitän des Teams Quick-Step brauchte somit für den Weg vom Ziel ins Hotel nur etwas mehr als zwei Minuten. Bei großen Rundfahrten ist es üblich, dass an den Podiumszeremonien beteiligte Fahrer per Hubschrauber ins Tal geflogen werden, da diese länger im Zielbereich bleiben müssen. Evenepoel musste am Freitag allerdings zu keiner Zeremonie.

Ex-Weltmeister Ganna muss aufgeben

Indes wurde bereits der vierte Coronavirus-Fall bekannt. Einen Tag vor dem ersten langen Einzelzeitfahren muss Ex-Weltmeister Filippo Ganna das Rennen nach einem positiven Test verlassen. Schon vor Beginn der zweitwichtigsten Landesrundfahrt hatten zahlreiche Fahrer ihren Start wegen einer Covid-19-Erkrankung zurückgezogen. Erst am Freitag hatte die deutsche Hoffnung Lennard Kämna im Italiener Giovanni Aleotti einen wichtigen Helfer verloren.

Wie Gannas Team Ineos-Grenadiers am Samstag mitteilte, habe der 26-Jährige milde, grippeähnliche Symptome gezeigt. Für den Zeitfahrweltmeister von 2020 und 2021 war der Sieg auf der neunten Etappe am Sonntag, ein Kampf gegen die Uhr über 35 km, das große Ziel beim Giro gewesen.

Giro d’Italia 2023

7. Etappe (Capua - Gran Sasso, 218 km/BAK):
1. Davide Bais ITA 6:08:40
2. Karel Vacek CZE + 0:09
3. Simone Petilli ITA 0:15
4. Remco Evenepoel BEL 3:10
5. Primoz Roglic SLO -:-
6. Thibaut Pinot FRA -:-
7. Thomas Champion FRA -:-
8. Joao Almeida POR -:-
9. Eddie Dunbar IRL -:-
10. Cristian Scaroni ITA -:-
28. Andreas Leknessund NOR -:-
36. Patrick Konrad AUT 3:50
91. Lukas Pöstlberger AUT 10:45
Gesamtwertung nach sieben von 21 Etappen:
1. Andreas Leknessund NOR 29:02:38
2. Remco Evenepoel BEL + 0:28
3. Aurelien Paret-Peintre FRA 0:30
4. Joao Almeida POR 1:00
5. Primoz Roglic SLO 1:12
6. Geraint Thomas GBR 1:26
7. Alexander Wlasow RUS -"-
8. Tao Geoghegan Hart GBR 1:30
9. Lennard Kämna GER 1:54
10. Damiano Caruso ITA 1:59
25. Patrick Konrad AUT 5:04
97. Lukas Pöstlberger AUT 44:29

Etappenplan:

06.05. 1. Etappe Fossacesia Marina - Ortona (19,6 km/EZF) Evenepoel
07.05. 2. Etappe Teramo - San Salvo (201 km) Milan
08.05. 3. Etappe Vasto - Melfi (216 km) Matthews
09.05. 4. Etappe Venosa - Lago Laceno (175 km) Paret-Peintre
10.05. 5. Etappe Atripalda - Salerno (171 km) Groves
11.05. 6. Etappe Neapel - Neapel (162 km) Pedersen
12.05. 7. Etappe Capua - Gran Sasso (218 km/BAK) Bais
13.05. 8. Etappe Terni - Fossombrone (207 km) Healy
14.05. 9. Etappe Savignano Sul Rubicone - Cesena (35 km/EZF) Evenepoel
15.05. Ruhetag
16.05. 10. Etappe Scandiano - Viareggio (196 km) Cort Nielsen
17.05. 11. Etappe Camaiore - Tortona (219 km) Ackermann
18.05. 12. Etappe Bra - Rivoli (179 km) Denz
19.05. 13. Etappe Le Chable - Crans Montana (SUI/74,6 km/BAK) Rubio
20.05. 14. Etappe Sierre (SUI) - Cassano Magnago (193 km) Denz
21.05. 15. Etappe Seregno - Bergamo (195 km) McNulty
22.05. Ruhetag
23.05. 16. Etappe Sabbio Chiese - Monte Bondone (203 km/BAK) Almeida
24.05. 17. Etappe Pergine Valsugana - Caorle (195 km) Dainese
25.05. 18. Etappe Oderzo - Val di Zoldo (161 km/BAK) Zana
26.05. 19. Etappe Longarone - Drei Zinnen/Rifugio Auronzo (183 km/BAK) Buitrago
27.05. 20. Etappe Tarvis - Monte Lussari (18,6 km/BZF) Roglic
28.05. 21. Etappe Rom - Rom (126 km) Cavendish
EZF = Einzelzeitfahren
BZF = Bergzeitfahren
BAK = Bergankunft