Fan des FC Barcelona mit Messi-Trikot
Reuters/Nacho Doce
Fußball

Barcelonas Party mit Messi als Thema

Nach der Flucht in die Kabine vor den aufgebrachten Espanyol-Fans ist die Meisterfeier des FC Barcelona so richtig losgegangen. Präsident Joan Laporta gab nach dem 4:2 beim Stadtrivalen am Sonntagabend den Einpeitscher in der Kabine. Auf den Straßen bejubelten Tausende Fans schon vier Runden vor Schluss den 27. La-Liga-Titel der hoch verschuldeten Katalanen. Und in der Stunde des Erfolgs tauchte auch wieder ein Name auf: Lionel Messi.

Die Freudentänze der Spieler auf dem Rasen hielten nur für wenige Sekunden an. Der neue spanische Meister hatte sich gerade für eine erste Feier am Mittelkreis von Stadtrivale Espanyol versammelt, da stürmten wütende Fans der Gastgeber den Rasen.

„Die Feier ist normal, aber ich verstehe, dass wir nicht in unserem Stadion sind und nicht respektlos sein dürfen. Ich weiß, dass das schwierig zu kontrollieren ist. Aber ich habe den Spielern gesagt, dass sie jetzt besser schnell hineingehen“, sagte Barca-Trainer Xavi im Anschluss an den Derby-Sieg.

Barcelona feiert Meistertitel

Barcelona befindet sich im Ausnahmezustand. Nachdem sich der FC Barcelona mit einem Sieg gegen Stadtrivalen Espanyol vorzeitig den Titel in der spanischen La Liga geholt hatte, wird seit Sonntagabend gefeiert.

Party ging mit Buskorso weiter

Zusammen mit der Frauen-Mannschaft, die ebenfalls die Meisterschaft gewann, ging die Party Montagabend mit einem Buskorso weiter. Die Fußballer und Fußballerinnen fuhren in offenen Doppeldeckerbussen im Schneckentempo durch Barcelona, umjubelt von Zehntausenden Fans. Polizisten mussten den dunkelblauen Bussen einen Weg durch die Menschenmassen bahnen, die die Straßen an der rund acht Kilometer langen Strecke vom Stadion Camp Nou bis zum Arc de Triomf bevölkerten.

Coach Xavi (Barcelona)
APA/AFP/Josep Lago
Mit Coach Xavi kam zumindest national der Erfolg zurück nach Barcelona

Barca-Präsident versucht bei Messi „alles Mögliche“

Eine weitere Krönung aus Sicht vieler Barcelona-Anhänger könnte dabei erst noch kommen. „Wir versuchen alles Mögliche, um Messi nach Barcelona zurückzuholen“, zitierten spanische Medien Laporta. Messi hatte am Samstag bei seinem Comeback nach Suspendierung wieder Pfiffe im Stadion seines Arbeitgebers Paris Saint-Germain ertragen müssen. 2019 war Messi beim 26. Meistertitel für Barcelona noch dabei gewesen, 2021 beim 31. und bis dato letzten Sieg auch.

Auf den Straßen wurden immer wieder „Messi, Messi“-Rufe angestimmt. Ob eine Rückkehr möglich wird, hängt vom Finanzierungsplan ab. Der Club hatte sich Messi vor zwei Jahren nicht mehr leisten können, zu massiv waren die Schulden. Sollte es nun mit einer Rückkehr klappen, müssen die Gehälter gesenkt und Spieler abgegeben werden. Gerade erst kündigte Vereinslegende Sergio Busquets sein Ende beim FC Barcelona an – manch einer wertete das als weiteres Indiz für ein Messi-Comeback im Camp Nou.

Fan des FC Barcelona mit Messi-Trikot
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Obwohl Lionel Messi schon zwei Jahre weg ist, sind Trikots des Superstars in Barcelona noch omnipräsent

Erster Meistertitel ohne Messi seit 1999

Dieser jüngste Meistertitel ist aber einer ohne Messi, der erste ohne den Superstar seit 1999 – die zehn nachfolgenden fallen in seine Ära. „Die Mannschaft hat den Verein auch ohne Leo Messi getragen“, schrieb die Zeitung „El Pais“, die auch Tormann Marc-Andre ter Stegen lobend erwähnte: „Der Goalie wurde zum Symbol einer Mannschaft, die im Camp Nou eine noch nie da gewesene Mauer errichtete.“ Gerade einmal 13 Gegentore kassierten die Katalanen in 34 Spielen.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist Xavi Hernandez. „Er kennt nicht nur den Fußball, sondern auch den Club und den Stil“, sagte Laporta über den hochdekorierten Ex-Spieler des Clubs. Dass der Titel vier Spieltage vor Schluss vergeben wurde, spricht für den Coach, der den Posten im November 2021 übernommen hatte. Nach den Toren von Torjäger Robert Lewandowski (11., 40.), Alejandro Balde (20.) und Jules Kounde (53.) zum Sieg gegen Espanyol liegt Erzrivale Real Madrid uneinholbare 14 Punkte zurück auf Platz zwei.

Das lässt auch vergessen, dass der Club in der Saison einige Tiefschläge zu verdauen hatte. In der Champions League schieden die Katalanen in der Gruppenphase aus, in der Europa League ging es nach der Zwischenrunde schon nicht mehr weiter. Im spanischen Pokal setzte sich Real im Halbfinale durch.

La Liga, 34. Runde

Freitag, 12. Mai:
Mallorca Cadiz 1:0
Samstag, 13. Mai:
Real Sociedad Girona 2:2
Osasuna Almeria 3:1
Villarreal Bilbao 5:1
Real Madrid * Getafe 1:0
Sonntag, 14. Mai:
Celta de Vigo Valencia 1:2
Elche Atletico Madrid 1:0
Valladolid FC Sevilla 0:3
Espanyol Barcelona FC Barcelona 2:4
Montag, 15. Mai:
Betis Sevilla Rayo Vallecano 3:1
* Alaba nicht im Kader

Tabelle: