Rade Krunic (Milan) und Lautaro Martinez (Inter)
Reuters/Alberto Lingria
Champions League

Inter steht zum sechsten Mal im Finale

Inter Mailand steht erstmals seit 13 Jahren wieder im Finale der UEFA Champions League. Der 19-fache italienische Meister gewann am Dienstag gegen den Stadtrivalen AC Milan mit 1:0. Das Siegestor erzielte der argentinische Weltmeister Lautaro Martinez (74.). Inter hatte bereits das Halbfinal-Hinspiel vor einer Woche mit 2:0 gewonnen. Die „Nerazzurri“ erreichten zum insgesamt sechsten Mal das Endspiel der Königsklasse.

Den bisher letzten Titelgewinn gab es 2010 durch ein 2:0 gegen den FC Bayern München, davor holte Inter 1964 und 1965 die Trophäe im damaligen Europacup der Landesmeister. Im Finale am 10. Juni in Istanbul bekommt es die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi mit Manchester City zu tun. Der englische Meister setzte sich gegen Titelverteidiger Real Madrid mit ÖFB-Legionär David Alaba nach einem 1:1 im Hinspiel am Mittwoch mit einem 4:0-Heimsieg durch.

Milan droht nach dem vierten punkte- und torlosen Derby dagegen eine Saison ohne Champions League, liegt doch die Mannschaft von Trainer Stefano Pioli in der Serie A derzeit außerhalb der Top Vier. „Wir hatten gehofft, das Finale zu erreichen. Wir sind natürlich enttäuscht“, sagte Milan-Trainer Pioli. „Aber wir haben sehr viel gelernt. Und wir hatten trotzdem eine großartige Saison in der Champions League.“

Lautaro Martinez (Inter)
AP/Luca Bruno
Dank Martinez gewann Inter auch das Rückspiel gegen Milan

Inter-Trainer Inzaghi schickte eine unveränderte Startelf aufs Feld, Milan nahm drei Änderungen vor und konnte auf Flügelstürmer Rafael Leao zurückgreifen, der im Hinspiel wegen einer Adduktorenverletzung gefehlt hatte. Der schnelle Portugiese konnte sich aber nur einmal gut in Szene setzen und verzog (38.).

Anfangsphase gehört Milan

Die Gäste fanden vor 75.000 Zuschauerinnen und Zuschauern gut ins Spiel und hatten auch die Chance, den Rückstand früh zu halbieren. Brahim Diaz kam aus zwölf Metern unbedrängt zum Abschluss, der allerdings zu schwach für Torhüter Andre Onana ausfiel (11.). Nach der vergebenen Leao-Chance wurde auch Inter richtig gefährlich. Einen Kopfball von Edin Dzeko entschärfte Milan-Schlussmann Mike Maignon (39.), Martinez verfehlte sein Ziel (41.).

Das intensiv geführte „Derby della Madonnina“, wie die kommunale Rivalität in Mailand genannt wird, blieb zunächst auch nach der Pause ausgeglichen. Milan hatte etwas mehr Ballbesitz, blieb aber ohne zündende Ideen gegen ein Inter, das konsequent verteidigte und die „Rossoneri“ souverän vom eigenen Tor weghielt.

Martinez trifft ins kurze Eck

Mit Fortdauer der Partie fand die Inzaghi-Elf auch zusehends Raum für Konter, einen der Vorstöße schloss Martinez mit einem Schuss ins kurze Eck zur endgültigen Entscheidung ab. „Es ist eine unglaubliche Freude, ich kann mich nur bei meiner Familie bedanken. Ein Champions-League-Finale zu spielen ist ein Traum, der wahr wird“, sagte Torschütze Martinez.

Inter gewann damit das achte Pflichtspiel hintereinander und feierte den vierten Derby-Sieg hintereinander, jeweils ohne Gegentor. Milan-Profi Ismael Bennacer fehlte am Dienstag, er wurde wegen eines Knorpelschadens im rechten Knie operiert und fällt zumindest sechs Monate aus.

UEFA Champions League, Halbfinal-Rückspiel

Dienstag:

Inter Mailand – AC Milan 1:0 (0:0)

Giuseppe-Meazza-Stadion, 75.000; SR Turpin (FRA)

Tor: Lautaro Martinez (74.)

Inter: Onana – Darmian, Acerbi, Bastoni – Dumfries, Barella (84./Gagliardini), Calhanoglu, Mkhitaryan (44./Brozovic), Dimarco (66./Gosens) – Lautaro Martinez (84./Correa), Dzeko (66./Lukaku)

Milan: Maignan – Calabria, Thiaw (64./Kalulu), Tomori, T. Hernandez – Tonali, Brahim Diaz (76./Origi), Krunic – Junior Messias (76./Saelemaekers), Rafael Leao – Giroud

Gelbe Karten: Barella, La. Martinez bzw. Thiaw, Tonali, Krunic, Tomori

Die Besten: Lautaro Martinez, Calhanoglu, Acerbi bzw. Tonali

Hinspiel 2:0 – Inter mit dem Gesamtscore von 3:0 im Finale