Berndatte Graf
GEPA/Michael Meindl
Judo

Graf beginnt neuen Lebensabschnitt

Bernadette Graf hat ihre Karriere beendet. Bei Europameisterschaften gewann die Tirolerin fünf Bronzemedaillen – vier davon im Einzel, eine im Mixed-Team-Bewerb. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und der WM 2015 in Astana holte sie jeweils Rang fünf. „Mein Körper, speziell der Rücken, macht nicht mehr mit“, erklärte die 30-Jährige, für die ein neuer Lebensabschnitt startet.

Graf wird künftig im Innsbrucker Stadtteil Hötting als Polizistin arbeiten. „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt für mich, ich habe letzte Woche die Polizeidienstprüfung mit Erfolg bestanden. Mit 1. Juni beginnt für mich in Hötting ein neuer Lebensabschnitt“, so Graf.

Noch immer wird sie auf Platz 60 der Weltrangliste geführt, obwohl sie ihr letztes internationales Turnier im April des Vorjahres bestritten hat. Am 1. April 2022 gelang ihr mit Platz zwei beim Grand-Slam in Antalya die letzte Podiumsplatzierung.

Judoka Graf beendet aktive Karriere

Bernadette Graf hat ihre Karriere beendet. Bei Europameisterschaften gewann die Tirolerin fünf Bronzemedaillen – vier davon im Einzel, eine im Mixed-Team-Bewerb. Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro und der WM 2015 in Astana holte sie jeweils Rang fünf.

„Judo war mein Leben“

„Judo war, ist mein Leben, mit fünf habe ich begonnen und bin geblieben“, sagte Graf. Angesprochen auf die schönsten Momente ihrer Karriere meinte die 30-Jährige: „Es gab viele, aber auf Platz eins setze ich die Olympischen Spiele in Rio 2016.“

Graf führte aus: „Als ich da bei meinem ersten Kampf gegen die Lokalmatadorin Maria Portela auf die Matte ging und die vollbesetzte Halle ausflippte, war ich beeindruckt. Eine derart laute Halle, man kann ruhig Länderspielatmosphäre sagen, dazu das olympische Flair, das war ganz klar ein Gänsehautmoment – so etwas hatte ich in meiner Karriere noch nie erlebt. Natürlich schade, dass ich am Ende knapp an einer Bronzemedaille vorbeigeschrammt bin.“

Bernadette Graf, 2016
APA/AFP/Toshifumi Kitamura
Gegen Portela hatte Graf in Rio die Oberhand, für eine Medaille reichte es am Ende aber nicht

Bronze bei EM 2013

An die Europameisterschaften 2013 in Budapest denkt die Tirolerin ebenfalls gerne zurück. Besonders den Kampf um die Bronzemedaille, den sie für sich entscheiden konnte, hat sie noch genau vor Augen. „Ich habe die Schweizerin Juliane Robra besiegt. Sie hatte zwei Shidos, glaube ich, ich nur eine Strafe. Das gab damals den Ausschlag zu meinen Gunsten, und ich hatte meine erste (internationale, Anm.) Medaille in der allgemeinen Klasse sicher. Es war absolut kein schöner Kampf – aber er hat den Zweck erfüllt.“

Auch an einen Grand-Prix-Sieg in Düsseldorf hat Graf gute Erinnerungen. Nach einer sechsmonatigen Pause aufgrund eines Kreuzbandrisses holte sie sich den Sieg und sprach von einem „perfekten Tag“.