Torschütze Bernardo Silva (Manchester City) jubelt mit seinem Teamkollegen Erling Braut Haaland
IMAGO/Pro Sports Images/Nigel Keene
Champions League

ManCity führt Titelverteidiger Real vor

Manchester City ist Inter Mailand ins Finale der UEFA Champions League gefolgt. Die „Citizens“ führten Titelverteidiger Real Madrid im Halbfinal-Rückspiel am Mittwoch vor heimischer Kulisse vor und gewannen mit 4:0 (2:0). Nach dem 1:1 im Hinspiel schoss Bernardo Silva das Team von Trainer Josep Guardiola mit einem Doppelpack (23., 37.) auf Aufstiegskurs. Manuel Akanji (76.) sorgte für die Entscheidung, Julian Alvarez (91.) setzte den Schlusspunkt.

David Alaba verpasst mit Real damit die Titelverteidigung. Für ManCity wird das Endspiel am 10. Juni in Istanbul hingegen das zweite in der Königsklasse in der Vereinsgeschichte. Erst 2021 standen die Himmelblauen im Finale, unterlagen dort aber Chelsea. Erling Haaland & Co. setzten ihren Lauf, der noch in einer Triple-Saison enden könnte, jedenfalls fort. 23 Pflichtspiele hat die Guardiola-Elf nun nicht verloren und dabei 19 Siege gefeiert.

Nach dem leistungsgerechten Remis im Hinspiel setzten Carlo Ancelotti wie auch Guardiola auf Bewährtes. Bei Real war Eder Militao als Nebenmann von Alaba wieder dabei, Antonio Rüdiger musste auf die Bank. Die übrigen zehn Akteure der Madrilenen waren schon im Hinspiel von Beginn an dabei. Bei City stand überhaupt dieselbe Startelf auf dem Platz.

191. CL-Spiel für Ancelotti als Trainer

Aufseiten der Trainer schrieb Ancelotti einen Rekord an. Der 63-jährige Italiener coachte sein 191. Match in der Königsklasse. Er überholte damit Manchester Uniteds Trainerlegende Sir Alex Ferguson, der es auf 190 Partien brachte. Auf Rang drei folgt Arsene Wenger mit 178 Spielen.

Von der Seitenlinie sah Ancelotti eine drückende Überlegenheit der Hausherren. City bestimmte von Beginn an das Tempo, Real war nur bedacht, den Anfangselan des Gegners abzufangen. Das gelang nur bedingt. Haaland deutete rasch seine Antrittsstärke an und fand in der 13. Minute die Topchance auf ein frühes 1:0 vor. Eine Flanke von Jack Grealish segelte über Alaba hinweg auf den Kopf des Norwegers, der aus wenigen Metern aber direkt auf Thibaut Courtois abschloss. Alaba schlug den Abpraller aus der Gefahrenzone.

Silva trifft nach Lochpass von De Bruyne

Acht Minuten später lautete das Duell erneut Haaland gegen Courtois, wieder blieb der Belgier mit einer Glanzparade nach einem Kopfball des Torjägers Sieger. Wieder nur zwei Minuten später war Courtois aber chancenlos. Kevin de Bruyne fand per Lochpass Silva, der im Strafraum Zeit und Platz hatte und den Ball in die Maschen jagte.

Torschuss von Bernardo Silva (Manchester City) gegen Real Madrid
APA/AFP/Paul Ellis
Alaba (l.) konnte das 1:0 für ManCity durch Bernardo Silva (m.) nicht verhindern

Real konnte bis dahin keinen einzigen Angriff Richtung City-Tor lancieren, Karim Benzema und Vinicius Junior hingen völlig in der Luft. Nach einer halben Stunde standen laut Statistik nur 45 angekommene Pässe für die Gäste zu Buche. Rund 200 mehr waren es bei City.

Den Spaniern blieb die Erinnerung ans Vorjahr. Da hatte Guardiolas Team nach einem 4:3 im Hinspiel in Madrid bis zur 90. Minute mit 1:0 geführt, ehe Real noch die Wende und der Aufstieg gelang. Toni Kroos kam dem Ausgleich diesmal nur nahe, der Distanzschuss des Deutschen aus dem Nichts klatschte an die Latte (35.).

Silva schlägt erneut zu

Als Real in der Partie angekommen schien, schlug City wieder zu. Wieder hatte Ilkay Gündogan Platz, sein geblockter Schuss wurde zur Beute von Silva, Alaba versuchte, beim Kopfball des Portugiesen vergeblich zu retten. Silva hätte kurz vor der Pause fast noch einen Hattrick perfekt gemacht.

Bernardo Silva (Manchester City) jubelt nach seinem zweiten Tor gegen Real Madrid
AP/Jon Super
Silva erzielte auch das 2:0 für die „Citizens“

Von Real musste eine Reaktion kommen. Alaba versuchte sich aus einem ruhenden Ball, seinen etwas zu zentral angetragenen Freistoß bugsierte City-Schlussmann Ederson über die Latte (51.). Der Wiener rückte nach einer Stunde nach links außen und bekam es damit mit Silva zu tun, nachdem Rüdiger anstelle von Luka Modric ins Spiel gekommen war. Haaland hatte hingegen die Vorentscheidung am Fuß. Nach Gündogans Fersler tauchte er wieder vor Courtois auf, der Real-Keeper rettete aber wieder mit einer Beinabwehr (73.).

Der Treffer von Akanji, der zunächst als Eigentor von Reals Militao geführt wurde, beendete zu Beginn der Schlussviertelstunde schließlich die madrilenischen Hoffnungen. Der Verteidiger bugsierte den Ball nach einem Freistoß von De Bruyne ins falsche Netz. Beide Teams wechselten dann gehörig durch. Die Entscheidung war gefallen. Alvarez sorgte kurz nach seiner Einwechslung – er war in der 89. Minute für Haaland gekommen – noch für einen Kantersieg.

Jubel des Manchester-City-Torschützen Julian Alvarez
Reuters/Jason Cairnduff
„Joker“ Alvarez erzielte nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung das Tor zum 4:0-Endstand

UEFA Champions League, Halbfinal-Rückspiel

Mittwoch:

Manchester City – Real Madrid 4:0 (2:0)

Etihad Stadium, 52.300; SR Marciniak (POL)

Torfolge:
1:0 B. Silva (23.)
2:0 B. Silva (37.)
3:0 Akanji (76.)
4:0 Alvarez (90.+1)

Manchester City: Ederson – Walker, R. Dias, Akanji – Stones, Rodri – B. Silva, De Bruyne (84./Foden), Gündogan (79./Mahrez), Grealish – Haaland (89./Alvarez)

Real Madrid: Courtois – Carvajal (79./Vazquez), Eder Militao, Alaba, Camavinga (79./Tchouameni) – Valverde, Modric (63./Rüdiger), Kroos (70./Asensio) – Rodrygo (79./Ceballos), Benzema, Vinicius Junior

Gelbe Karten: R. Dias, Gündogan, Grealish bzw. Carvajal, Camavinga

Die Besten: Silva, Gündogan, De Bruyne bzw. Courtois

Hinspiel 1:1 – ManCity mit dem Gesamtscore von 5:1 im Finale