Junior Adamu (RBS) gegen Alexander Prass (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Salzburg empfängt Sturm zum „Finale“

In Wals-Siezenheim steigt am Sonntag (17.00 Uhr, live ORF1) das vorweggenommene Finale um den Titel in der Admiral Bundesliga. Gewinnt Red Bull Salzburg das Heimspiel gegen den SK Puntigamer Sturm Graz, ist dem Serienmeister der zehnte Triumph in Serie nicht mehr zu nehmen. Setzen sich die Grazer durch, geht es punktegleich in die letzten beiden Runden. „Wir haben es uns hart erarbeitet, den Sack zumachen zu können“, sagte Salzburg-Coach Matthias Jaissle.

„Wir haben die Chance, mit einem Sieg frühzeitig Meister zu werden. Die Vorfreude ist riesig“, sagte der Deutsche und ergänzte: „Ich hoffe, dass wir an die Trainingswoche anknüpfen können. Die Jungs sprühen vor Energie.“ Für Salzburg wäre es der insgesamt 17. Titel, die nationale Serie würde mit zehn Meisterschaften fortgeschrieben werden. „Zehn Titel in Folge zu gewinnen, wäre schon eine herausragende Geschichte“, meinte Sportdirektor Christoph Freund.

Aktuell haben die „Bullen“ drei Zähler Vorsprung auf den Cupsieger aus der Steiermark. „Es gibt nicht oft in Österreich so ein Spiel, dass der Erste gegen den Zweiten im direkten Duell so kurz vor Schluss aufeinander trifft und die Möglichkeit besteht, dass eines der Teams Meister werden kann. Jetzt wollen wir uns für die letzten Wochen und Monate am Sonntag belohnen“, sagte Freund. Salzburg ist seit 40 Heimpartien in der Liga ungeschlagen. Der Meistersekt sei trotzdem noch nicht eingekühlt, beteuerte Freund.

Titelshowdown zwischen Salzburg und Sturm Graz

In der Österreichischen Bundesliga kommt es am Sonntag zum großen Titelshowdown zwischen Salzburg und Sturm Graz.

Bilanz spricht für Verfolger Sturm

Die Saisonbilanz spricht für den Herausforderer, feierte Sturm doch inklusive des Elfmeterkrimis im Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups bisher in vier Duellen zwei Siege und holte ein Remis. Das jüngste Aufeinandertreffen am 23. April in Graz entschieden allerdings die Salzburger für sich. Eine Niederlage am Sonntag, und das Rennen wäre vorzeitig beendet. Denn selbst wenn die Jaissle-Truppe die sechs Punkte Vorsprung in den zwei Schlussrunden noch herschenken würde, würde Salzburg am Ende wegen der nach dem Grunddurchgang erfolgten Abrundung vorgereiht.

Meistergruppe, 30. Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

Salzburg – Sturm

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Bernardo – Seiwald – Capaldo, Koita, Kameri – Adamu, Sesko

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc-Stankovic – T. Horvat, Kiteishvili, Prass – Sarkaria, Emegha

Besonderen Druck empfinde er vor dem Spitzenspiel keinen, betonte Jaissle und sagte: „Es ist ein Privileg, um die Meisterschaft spielen zu können.“ Grundvertrauen in die Fähigkeiten seiner Mannschaft bezieht der 35-Jährige auch daraus, dass Salzburgs 1:2-Niederlage gegen Sturm in der zweiten Runde am 30. Juli 2022 die einzige in der Bundesliga-Saison blieb. Seit damals sind die „Bullen“ ungeschlagen. Und ohne Punkteteilung hätte man 70 Zähler auf dem Konto und sieben Punkte Vorsprung auf die Grazer, wie Freund erinnerte.

Pavlovic und Capaldo wieder dabei

Fest steht, dass Salzburg auch in der entscheidenden Phase der Meisterschaft einen wegen zahlreicher Verletzungen ausgedünnten Kader kompensieren muss. Immerhin kehren am Wochenende die zuletzt gesperrten Strahinja Pavlovic und Nicolas Capaldo zurück. „Beide sind wirkliche Leistungsträger für uns in den vorangegangen Monaten gewesen. Sie bringen die richtige Mentalität mit, in so einem Spitzenspiel zu performen“, sagte Jaissle.

Andreas Ulmer, der Salzburg noch eine Saison bis 2024 als Spieler erhalten bleibt, wie am Freitag kommuniziert wurde, ist zwar fit, wird den Part des Linksverteidigers aber wohl Bernardo überlassen. Hinter der Sechserposition steht noch ein Fragezeichen, da Lucas Gourna-Douath unter der Woche mit Oberschenkelproblemen kämpfte.

Für Sturm zählt nur Sieg

Sturm-Trainer Christian Ilzer hat dagegen nahezu die ganze Mannschaft an Bord. „Albian Ajeti, Sandro Ingolitsch und Alexandar Borkovic fehlen weiterhin verletzt. David Schnegg hatte noch leichte Probleme mit seiner Schulter, bei ihm müssen wir abwarten, ob ein Einsatz möglich ist“, erklärte der Steirer, der von einem tollen Spiel für „ganz Österreich“ sprach. „Ungewohnt, dass es drei Runden vor Ende der Meisterschaft noch so viel Brisanz gibt – und das liegt ja vor allem an uns und ist ein Beweis unserer Stärke sowie Konstanz, und nicht, weil Salzburg heuer so viel liegen gelassen hätte.“

Für Sturm Graz zähle nur der Sieg. „Wir haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass wir Salzburg schlagen können – es ist unsere Aufgabe, unser Talent, unsere Fähigkeiten und unseren Teamgeist auf absolutem Best-Level auf den Platz zu bringen“, sagte Ilzer. „Salzburg ist im Titelkampf natürlich der klare Favorit und in der besseren Ausgangsposition vor den letzten drei Runden, aber wir wollen nur auf uns schauen und einfach alles für uns Mögliche tun, dann sehen wir, was am Ende herauskommt“, blickte Spielmacher Otar Kiteishvili auf den Schlager voraus.