Enttäuschte Ried-Spieler
GEPA/Christian Moser
Bundesliga

Ried steht vor Trümmern der Saison

SV Guntamatic Ried droht der Abstieg aus der Admiral Bundesliga. Nach dem 0:1 gegen Cashpoint SCR Altach braucht man für den Klassenerhalt neben Schützenhilfe zumindest vier Punkte in den letzten beiden Spielen. „Wir sind absolut sauer auf uns selbst“, klagte Coach Maximilian Senft. Beim direkten Konkurrenten war man unterdessen bemüht, keine verfrühte Jubelstimmung aufkommen zu lassen. „Es wäre falsch, heute mit dem Partybus heimzufahren“, betonte Trainer Klaus Schmidt, der wohl wieder als Feuerwehrmann reüssiert.

Zwei Runden vor Schluss liegen die Vorarlberger drei Zähler vor den Innviertlern und haben dank Abrundung bei der Punkteteilung auch im Fall der Punktegleichheit die Nase vor den Riedern. Mit einem Heimsieg im kommenden Vorarlbergderby oder beim abschließenden Gastspiel bei der WSG ist der Klassenerhalt sicher, selbst wenn Ried tatsächlich die beiden ausstehenden Partien gegen Hartberg (a) und den WAC (h) gewinnen sollte. Angesichts von gesamt vier Siegen in der laufenden Saison ist das ohnehin nicht so leicht vorstellbar.

„Es gibt nichts zu erklären, wir sind leer“, meinte Marcel Ziegl nach intensiven 90 Minuten im tiefsten Abstiegskampf vor 7.300 Fans in der ausverkauften josko Arena. „Ich bin enttäuscht, aber in erster Linie bin ich heiß. So ein Spiel darf man nicht verlieren, aber wir haben es heute geschafft“, sagte der SVR-Defensivroutinier.

Ried steht vor Trümmern der Saison

SV Guntamatic Ried droht der Abstieg aus der Admiral Bundesliga. Nach dem 0:1 gegen Cashpoint SCR Altach braucht man für den Klassenerhalt neben Schützenhilfe zumindest vier Punkte in den letzten beiden Spielen.

Seine Truppe hatte dem auf Konter und lange Bälle aufgebauten Spiel der Gäste relativ wenig entgegenzusetzen. Zu fehlerhaft agierte man im Ballbesitz, ins gefährliche Drittel kombinierte man sich kaum. Und wenn, dann fehlte im Abschluss die Genauigkeit. Die beste Chance ließ Seifedin Chabbi kurz nach Wiederbeginn liegen, er scheiterte aus zehn Metern an Goalie Tino Casali.

Unglückliches Eigentor besiegelt Niederlage

Das unglückliche Eigentor von David Ungar, dem ein Lattenpraller nach Ecke und Köpfler Stefan Haudums zum Verhängnis wurde, „war zu verhindern“, kritisierte Ziegl. Senft wiederum wollte zum Zeitpunkt des Kopfballs eine Behinderung von Goalie Samuel Sahin-Radlinger durch Lukas Jäger und folglich eine Abseitsstellung des Letzteren erkannt haben. Als Ausrede ließ er das aber nicht gelten. „Wir müssen unsere Hochkaräter nutzen, wenn wir oben bleiben wollen“, stellte er klar.

Eigentor durch David Ungar (Ried)
APA/EXPA/Roland Hackl
In der 83. Minute fiel der entscheidende Treffer zugunsten der Altacher

Beiden Akteuren blieb letztlich nichts anderes übrig, als sich in Durchhalteparolen zu flüchten. „Wir sind vier Punkte hinten und haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber es ist unser Job, dass wir Altach zwingen zu punkten. Darauf werden wir uns konzentrieren“, kündigte Senft nach der ersten Niederlage nach fünf Unentschieden in Folge an. Ähnlich vernahm sich Ziegl: „Es ist unsere Pflicht, dass wir aufstehen. Wir sind es den Fans schuldig, dass wir bis zum Spiel gegen den WAC alles versuchen.“ Fehlen wird dabei allerdings der zuletzt starke Abwehrmann Tin Plavotic. Er ging schon nach wenigen Minuten mit Verdacht auf einen Muskelfaserriss vom Platz und fehlte bereits danach sichtlich. „Das war natürlich ein Nackenschlag“, sagte Senft.

Schmidts Brandrede zeigt Wirkung

Altach wiederum dürfte den Nackenschlag vom 0:3 gegen Hartberg am Samstag gut verdaut haben. „Am Montag habe ich zu einer Brandrede angesetzt, die Trainings danach waren wirklich sehr gut. Ich habe gespürt, dass das Team am Punkt ist“, so Schmidt.

Altach-Trainer Klaus Schmidt
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„Feuerwehrmann“ Schmidt dürfte auch mit Altach die Klasse halten

Dem „Feuerwehrmann“, der schon mit der Admira und Hartberg den Klassenerhalt geschafft hat, scheint das Kunststück neuerlich zu gelingen – trotz schwachen Beginns in der zweiten Saisonphase. „Es ist eine gewisse Erleichterung für uns. Wir sind mit einem Sieg in die Qualigruppe gestartet und dann durchgestolpert.“

Bundesliga, Qualifikationsgruppe, 30. Runde

Freitag:

Ried – Altach 0:1 (0:0)

Josko Arena, 7.300; SR Lechner

Tor: Ungar (83./Eigentor)

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Ziegl, Plavotic (9./Gragger) – Lutovac (85./Diomande), Martin, Madritsch (61./Stosic), Pomer – Lang, Chabbi (61./Monschein), Beganovic (85./Scharmer)

Altach: Casali – Bukta (76./Ja. Jurcec), Strauss, L. Gugganig, Ndiaye, Herold – Jäger, Haudum – Abdijanovic (88./Aigner), Bischof (89./Nuhiu), Balic (88./Zwischenbrugger)

Gelbe Karten: Sahin-Radlinger bzw. Balic, Abdijanovic

Die Besten: Sahin-Radlinger, Martin, Lang bzw. Gugganig, Haudum, Herold