In Manchester löste der fünfte Premier-League-Triumph in sechs Jahren zunächst nur verhaltene Euphorie aus. Zum Etihad-Stadion, wo ein riesiges „Premier League Champions“-Banner ausgerollt worden war, kamen am Samstagabend im Vergleich zu den Vorjahren nur wenige Fans, um mit Vereinsflaggen und blauen Pulverkanonen zu feiern. Vielleicht weil die Meisterschaft – so zumindest die Hoffnung – nur der Auftakt für das Triple ist, das die „Citizens“ als zweites englisches Team nach dem Stadtrivalen United gewinnen können.
Zwei Siege fehlen der Mannschaft von Pep Guardiola Team noch: Am 3. Juni bestreitet ManCity im Londoner Wembley-Stadion das FA-Cup-Finale gegen ManUnited, am 10. Juni in Istanbul das Endspiel der Königsklasse gegen Inter Mailand.
Manchester City feiert Meistertitel
Manchester City hat am Sonntag in der Premier League mit 1:0 gegen Chelsea gewonnen. Als Meister ist das Team von Josep Guardiola aber schon davor festgestanden, nachdem Titelrivale Arsenal am Samstag überraschend gegen Nottingham Forest verloren hat.
Nur die wichtigste Trophäe fehlt noch in der Sammlung
Noch fehlt in der Pokalsammlung des Vereins jener für die Champions League. Dieser ist auch das erklärte Ziel, seitdem der Club 2008 von Scheich Mansur bin Sajed Al Nahjan aus Abu Dhabi gekauft worden ist. Seitdem stehen nun sieben Meistertitel auf der Erfolgsliste, unter dem 2016 von Bayern München geholten Guardiola wurden schon zwölf Trophäen gewonnen.
Dabei sah es in der Meisterschaft lange nach einem Durchmarsch von Arsenal aus. Doch seit der Niederlage gegen Tottenham am 5. Februar hat ManCity 40 von 42 Punkten geholt und dabei auch den Titelrivalen zweimal (3:1 und 4:1) geschlagen. „Das ist eine Saison gewesen, die ich nie vergessen werde“, schwärmte Kapitän Ilkay Gündogan bereits.
Gegen Chelsea sorgte Weltmeister Julian Alvarez mit einem Tor in der zwölften Minute für die frühe Entscheidung. Mehr Treffer fielen nicht, Torjäger Erling Haaland wurde wie auch Kevin De Bruyne erst spät eingewechselt. Nach Schlusspfiff durfte das Starensemble die Trophäe entgegennehmen. „Die Premier League ist zweifellos die anspruchsvollste und härteste Liga der Welt. Und das sagt alles darüber, was das für eine Leistung ist“, sagte Gündogan.
Große Enttäuschung bei Arsenal
Während die „Citizens“ feierten, herrschte bei Arsenal Enttäuschung. Nachdem die „Gunners“ bis Ende April die Liga angeführt hatten, schien der erste Meistertitel seit 2004 in Griffweite. In den vergangenen Wochen zeigte Arsenal aber Nervenschwäche und holte nur zwei Siege aus acht Spielen.
„Es ist ein wirklich trauriger Tag für uns“, sagte der sichtlich frustrierte Arsenal-Coach Mikel Arteta. „Wir haben zehneinhalb Monate dafür gekämpft und jeden Tag hart gearbeitet, um unseren Traum zu verwirklichen“, sagte Arteta, der bis 2019 Guardiolas Kotrainer in Manchester war. „Wir haben Hoffnung und Begeisterung erzeugt, den Glauben, dass wir es durchziehen können, aber wir haben es verpasst.“ Ein kleiner Trost: Arsenal spielt in der kommenden Saison nach siebenjähriger Abstinenz wieder in der Champions League.