Kurt Gollowitzer
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Gollowitzer neuer Präsident der Austria

Kurt Gollowitzer ist als neuer Präsident der Wiener Austria wie erwartet abgesegnet worden. Im Rahmen einer außerordentlichen Generalversammlung des Admiral Bundesligisten wurde der Geschäftsführer der Wien-Holding am Montagabend als Nachfolger von Frank Hensel gekürt. Gollowitzer erhielt 98,67 Prozent der Stimmen der ordentlichen Mitglieder des Vereins. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Der seit 2018 als Präsident fungierende Hensel hatte das Amt zur Verfügung gestellt. „Ich bin überwältigt von der großen Zustimmung der Austria-Mitglieder. Eines kann ich versprechen: Ich werde als Präsident alles für den Verein geben. Ich bin der Austria schon lange verbunden und tief im Herzen ein Violetter“, sagte Gollowitzer in einem ersten Statement.

Der 50-Jährige übernimmt die Austria anders als seine Vorgänger in denkbar unruhigen Zeiten. Die Finanzlage des Clubs ist nach wie vor prekär, die Lizenz erhielt der Traditionsverein auch heuer erst im zweiten Anlauf. „Das oberste Ziel ist, wirtschaftliche Stabilität in den Verein zu bringen, um wieder mehr in den Sport investieren zu können“, meinte Gollowitzer.

Finanzelle Situation große Herausforderung

Die finanzielle Situation sei eine große Herausforderung. „Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, dass wir den Turnaround schaffen können, weil Jürgen Werner als Vorstand viel sportliches Know-how mitbringt und die Austria auch wirtschaftlich mit einem der besten Business-Netzwerke Österreichs großes Potenzial hat.“

Austria geht mit neuem Präsidenten in Kampf um Europacup

Austria Wien geht mit einem neuen Präsidenten in die entscheidende Schlussphase um die Europacup-Plätze. Bei der Mitgliederversammlung am Montag wurde der einzige Kandidat Kurt Gollowitzer als Nachfolger von Frank Hensel gewählt. Zum Einstand soll es nun im Fernduell mit Rapid Wien und Austria Klagenfurt das Ticket für Europa geben.

Geschraubt werden soll an mehr Budget für die erste Mannschaft der Violetten. Derzeit würden 70 Prozent für die Verwaltung ausgegeben, aber keine 30 Prozent für den Spielbetrieb. „Da muss es das Ziel sein, das Sportbudget auf über 50 Prozent zu bekommen in den nächsten ein, zwei Jahren“, sagte Gollowitzer. „Die Austria ist immer noch ein Fußballverein, das wichtigste Gut ist immer noch am Platz.“

Gollowitzer soll mehr Sponsoren gewinnen

Mehr Sponsoren für den Club zu gewinnen wird eine der „großen Aufgaben“ des gebürtigen Burgenländers sein. Als Präsident soll Gollowitzer seine Kontakte in die Wirtschaft spielen lassen. Ein Thema, das Hensel zulasten gelegt wurde. Die großen Sponsordeals blieben in den vergangenen Jahren aus. Einen fixen Hauptsponsor suchte die Austria lange Jahre, ehe im vergangenen Jahr der Stahlgroßhändler Frankstahl des der Austria nahestehenden Unternehmers Marcel Javor einstieg.

Hensel hatte im März seinen Rückzug angekündigt. Der Verwaltungsrat einige sich im April einstimmig auf Gollowitzer als Nachfolgekandidaten. Der studierte Jurist sitzt schon länger in den Austria-Gremien. Aktuell ist er in der AG Stellvertreter des Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Kroha, im Verein war er Stellvertreter von Robert Zadrazil im Verwaltungsrat. Diesen Posten legte er im Zuge der Präsidentschaftswahl zurück.

Gollowitzer leitete vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Wien Holding ab September 2018 rund fünf Jahre die Wiener Stadthalle als kaufmännischer Geschäftsführer. Neben seinen Tätigkeiten in der Wirtschaft ist er auch Aufsichtsratmitglied des Jüdischen Museums der Stadt Wien und der Vereinigten Bühnen Wien.