Geraint Thomas (GBR)
APA/AFP/Luca Bettini
Giro d’Italia

„Oldie“ Thomas zeigt Roglic die Grenzen auf

Der neue Führende in der Gesamtwertung des 106. Giro d’Italia heißt Geraint Thomas. Der bald 37-jährige „Oldie“ aus Großbritannien zeigte bei der ersten schweren Alpen-Etappe mit Ankunft auf den Monte Bondone am Dienstag seinem wohl größten Widersacher Primoz Roglic (SLO) die Grenzen auf und streifte sich als Etappenzweiter hinter Joao Almeida (POR) die „Maglia Rosa“ über. Patrick Konrad mischte lange vorne mit, fiel aber auf Rang 18 zurück.

Thomas ist damit zum Auftakt der finalen Giro-Woche wieder in Rosa. Der ehemalige Tour-de-France-Champion von 2018 aus Wales spielte bei regennasser Fahrbahn hinauf auf den Monte Bondone seine ganze Erfahrung aus. Thomas, der am Donnerstag 37 Jahre alt wird, musste sich nur Almeida knapp geschlagen geben. Dritter wurde Roglic.

Damit könnte sich Thomas in fünf Etappen zum ältesten Giro-Sieger aller Zeiten küren und damit den Italiener Fiorenzo Magni ablösen, der 1955 mit 34 Jahren den Gesamtsieg davontrug. Bis dahin sind aber noch einige Kilometer abzuspulen und zudem verlor Thomas mit Pawel Siwakow, der aufgab, einen weiteren wichtigen Helfer seines Teams Ineos – Tao Geoghegan Hart musste schon früher aufgeben. Almeida hat 18 Sekunden Rückstand auf den Ersten, Roglic 29 Sekunden.

Führungswechsel beim Giro

Der neue Führende in der Gesamtwertung des 106. Giro d’Italia heißt Geraint Thomas. Der bald 37-jährige „Oldie“ aus Großbritannien zeigte bei der ersten schweren Alpen-Etappe mit Ankunft auf den Monte Bondone am Dienstag seinem wohl größten Widersacher Primoz Roglic (SLO) die Grenzen auf und streifte sich als Etappenzweiter hinter Joao Almeida (POR) die „Maglia Rosa“ über. Patrick Konrad mischte lange vorne mit, fiel aber auf Rang 18 zurück.

„Es war ein sehr harter Tag, viel zu klettern, ich bin glücklich, so wie es gelaufen ist“, sagte Thomas nach dem Rennen. „Am Ende waren es nur noch ich und Almeida, und er war im Sprint besser. Das hat mich auch nicht überrascht, er ist ein starker Fahrer und auch ein heißer Anwärter auf das Rosa Trikot“, sagte der Waliser, der den Portugiesen auf der Rechnung hat. „Ein Traum ist wahr geworden“, freute sich dieser über seinen allerersten Giro-Etappensieg. „Wir haben zusammengearbeitet, um Sekunden zwischen uns (Thomas und ihn) und Roglic zu bringen.“

Joao Pedro Almeida (POR)
Reuters/Jennifer Lorenzini
Der Portugiese Joao Almeida sicherte sich vor Thomas den Etappensieg

Auf der 203 Kilometer langen 16. Etappe mussten die Fahrer etwa 5.000 Höhenmeter bewältigen. Der erwartete Schlagabtausch der Favoriten erfolgte jedoch erst auf dem 21,6 Kilometer langen Schlussanstieg. 8,5 Kilometer vor dem Ziel verschärfte Almeidas Team UAE das Tempo, nur Roglic und Thomas konnten aus dem Kreis der Siegesanwärter folgen. Gut vier Kilometer später musste auch Roglic abreißen lassen, eine unerwartete Schwäche des 33-Jährigen.

Konrad fällt nach Tempoverschärfung zurück

Der Franzose Bruno Armirail, der zuvor im Rosa Trikot unterwegs war, fiel wie erwartet zurück (nun Siebenter) und hat aktuell 3:22 Minuten Rückstand. Patrick Konrad ist hier auf dem 19. Platz zu finden. Die beiden rollten gemeinsam ins Ziel. Der Niederösterreicher präsentierte sich zuvor offensiv, kam aber bei der Tempoverschärfung von Almeidas UAE-Emirates-Team 8,5 Kilometer vor dem Ziel nicht mehr mit.

Konrad – sonst hauptsächlich als Edelhelfer für seinen Bora-Kapitän Lennard Kämna (Gesamt-6.) unterwegs – muss bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt weiter auf ein Top-Ten-Resultat warten. „Ich werde noch mal auf der nächsten Bergetappe etwas versuchen, ansonsten gebe ich Lenni meine volle Unterstützung“, kündigte Konrad an.

Lukas Pöstlberger wurde am Dienstag 77. und ist Gesamt-91. Am Mittwoch werden erneut die Sprinter ihre Chance bekommen. Die 197 Kilometer lange Etappe von Pergine Valsugana nach Caorle führt in der ersten Hälfte fast nur bergab und weist keine Hindernisse auf.

106. Giro d’Italia

16. Etappe (Sabbio Chiese - Monte Bondone, 203 km/BAK):
1. Joao Almeida POR 5:53,27
2. Geraint Thomas GBR -"-
3. Primoz Roglic SLO + 0:25
4. Eddie Dunbar IRL -"-
5. Sepp Kuss USA 1:03
6. Ilan Van Wilder BEL 1:16
7. Damiano Caruso ITA -"-
8. Einer Rubio COL -"-
9. Laurens De Plus BEL -"-
10. Thymen Arensman NED -"-
18. Patrick Konrad AUT 4:24
19. Bruno Armirail FRA -"-
77. Lukas Pöstlberger AUT 37:24
Gesamtwertung nach 16 von 21 Etappen:
1. Geraint Thomas GBR 67:32:35
2. Joao Almeida POR + 0:18
3. Primoz Roglic SLO 0:29
4. Damiano Caruso ITA 2:50
5. Edward Dunbar IRL 3:03
6. Lennard Kämna GER 3:20
7. Bruno Armirail FRA 3:22
8. Andreas Leknessund NOR 3:30
9. Thymen Arensman NED 4:09
10. Laurens De Plus BEL 4:32
19. Patrick Konrad AUT 12:28
91. Lukas Pöstlberger AUT 2:49:01

Etappenplan:

06.05. 1. Etappe Fossacesia Marina - Ortona (19,6 km/EZF) Evenepoel
07.05. 2. Etappe Teramo - San Salvo (201 km) Milan
08.05. 3. Etappe Vasto - Melfi (216 km) Matthews
09.05. 4. Etappe Venosa - Lago Laceno (175 km) Paret-Peintre
10.05. 5. Etappe Atripalda - Salerno (171 km) Groves
11.05. 6. Etappe Neapel - Neapel (162 km) Pedersen
12.05. 7. Etappe Capua - Gran Sasso (218 km/BAK) Bais
13.05. 8. Etappe Terni - Fossombrone (207 km) Healy
14.05. 9. Etappe Savignano Sul Rubicone - Cesena (35 km/EZF) Evenepoel
15.05. Ruhetag
16.05. 10. Etappe Scandiano - Viareggio (196 km) Cort Nielsen
17.05. 11. Etappe Camaiore - Tortona (219 km) Ackermann
18.05. 12. Etappe Bra - Rivoli (179 km) Denz
19.05. 13. Etappe Le Chable - Crans Montana (SUI/74,6 km/BAK) Rubio
20.05. 14. Etappe Sierre (SUI) - Cassano Magnago (193 km) Denz
21.05. 15. Etappe Seregno - Bergamo (195 km) McNulty
22.05. Ruhetag
23.05. 16. Etappe Sabbio Chiese - Monte Bondone (203 km/BAK) Almeida
24.05. 17. Etappe Pergine Valsugana - Caorle (195 km) Dainese
25.05. 18. Etappe Oderzo - Val di Zoldo (161 km/BAK) Zana
26.05. 19. Etappe Longarone - Drei Zinnen/Rifugio Auronzo (183 km/BAK) Buitrago
27.05. 20. Etappe Tarvis - Monte Lussari (18,6 km/BZF) Roglic
28.05. 21. Etappe Rom - Rom (126 km) Cavendish
EZF = Einzelzeitfahren
BZF = Bergzeitfahren
BAK = Bergankunft