Michael Liendl (GAK)
GEPA/David Bitzan
2. Liga

GAK drängt auf Comeback in Bundesliga

Der GAK steht ein Jahrzehnt nach der Neugründung im steirischen Unterhaus vor dem Comeback in der Admiral Bundesliga. Nach Patzern der Konkurrenz stürmten die Grazer „Rotjacken“ in der Admiral 2. Liga am Wochenende erstmals in dieser Saison an die Spitze und wollen die Führung in den zwei ausstehenden Runden nicht mehr abgeben. Schon Freitagabend könnte der GAK bei fremder Hilfe nach dem Heimspiel gegen Amstetten (19.15 Uhr, alle acht Spiele in der Konferenzschaltung live in ORF Sport +) den Meistertitel feiern.

Verliert Verfolger Blau-Weiß Linz (55 Punkte) auswärts gegen Rapid II bzw. lässt auch St. Pölten (53) beim FAC Zähler liegen, ist der GAK (56) mit einem Dreier durch. Sollte das nicht eintreffen, stünde mit einem Sieg gegen Amstetten die Tür eine Woche später in Dornbirn offen.

Die Führungsrolle in den finalen Runden des Aufstiegsrennens haben sich Michael Liendl und Co. im Frühjahr erarbeitet. Leisteten sich Blau-Weiß und St. Pölten unerwartete Punkteverluste, überzeugte die Mannschaft von Trainer Gernot Messner. Seit Anfang März hält der GAK bei neun Siegen in elf Partien. Dass es ausgerechnet gegen die direkte Konkurrenz nicht klappte, konnten die Steirer verkraften. Von St. Pölten trennte man sich Mitte April mit einem 0:0, gegen Blau-Weiß setzte es Ende April ebenfalls daheim ein 0:3.

Krimi um Aufstieg in der 2. Liga

Spannend wie ein Krimi gestaltet sich der Titelkampf in der 2. Fußball-Liga. Drei Teams haben noch Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga, die besten Karten hat der GAK.

Hoffen auf lang ersehnte Rückkehr

Der Aufstieg wäre für den GAK die lange ersehnte Rückkehr ins Profigeschäft. Den Double-Gewinn 2004 unter Trainer Walter Schachner bezahlte der Club teuer. Ein überbezahlter Kader, dazu undurchschaubare Geldflüsse: Drei Jahre nach dem Triumph meldete der Verein Konkurs an. Es sollte nicht der letzte bleiben. Bis Oktober 2012 brachte die Fußballsektion des Grazer Athletiksport Klubs vier Konkursanträge ein, der Profibetrieb wurde schließlich eingestellt.

Rudi Roth, Anton Ehmann, Trainer Walter Schachner, und Roland Kollmann (GAK)
Gepa/Helmut Fohringer
2004 wurde der GAK das erste und einzige Mal österreichischer Meister, danach ging es bergab

Nach der Neugründung des wieder eingegliederten Nachfolgevereins GAC stiegen die Grazer im Sommer 2013 in der niedrigsten Klasse des steirischen Landesverbandes (achte Klasse) ein und schafften bis Sommer 2018 den Durchmarsch bis in die Regionalliga. Schritt für Schritt vorgehen, lautete das Credo. Schon 2019 stieg der GAK in die zweithöchste Spielklasse auf. Nachdem die Saison 2021/22 auf Rang sieben abgeschlossen wurde, kam mit Liendl ein routinierter Mann zu Stammkräften wie Kapitän Marco Perchtold und Markus Rusek.

Liendl als Schlüsselfigur

Der ehemalige Deutschland-Legionär wurde zur Schlüsselfigur. Sechs Tore hat Liendl selbst erzielt, 17 hat der Spezialist für Standardsituationen vorbereitet. Nur Rusek hat mit sieben Toren öfter getroffen. Einen klassischen Torjäger hat der GAK nicht. Für Liendl soll jedoch im Sommer Schluss sein. Er werde dann seine aktive Karriere beenden, kündigte der 37-Jährige bereits vor wenigen Wochen an.

GAK steht vor Aufstieg

Nach 28 Runden steht nicht Blau-Weiß Linz oder St. Pölten, sondern erstmals der GAK an der Tabellenspitze der 2. Liga.

Wirtschaftlich will der GAK im Aufstiegsfall keine Risiken eingehen. Rund vier Millionen Euro beträgt das aktuelle Budget. Es würde sich in der Bundesliga laut Geschäftsführer Matthias Dielacher „nicht dramatisch erhöhen“. Bei den Zuschauern erhofft sich der Club einen Aufschwung. 2.800 Fans kamen im Schnitt zu den bisherigen 14 Heimspielen in die Merkur Arena. Bei einem Aufstieg wird in Graz die Stadionthematik jedenfalls erneut aufkochen. Klargestellt wurde bereits mehrfach: Sollte Sturm eine neue Arena bekommen, hätte auch der GAK gerne ein eigenes Stadion im Norden von Graz.

Admiral 2. Liga, 29. und vorletzte Runde

Freitag, alle 19.15 Uhr und via Konferenzschaltung live in ORF Sport +

GAK – Amstetten

Rapid II – BW Linz

FAC Wien – St. Pölten

Horn – Dornbirn

Steyr – Vienna

Lafnitz – Kapfenberg

Sturm II – Liefering

Young Violets – Admira