Die Entscheidung um den Meister der 60. Saison der Deutschen Bundesliga ist die knappste seit Jahren. Borussia Dortmund geht mit zwei Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Bayern München als Erster in die letzte Runde am Samstag. Die Titelentscheidung 2023 reiht sich damit in die Reihe vieler Krimis der Vergangenheit ein.
26.05.2023 23.53
26. Mai 2023, 23.53 Uhr
Die Dortmunder haben vor der letzten Runde die klar bessere Ausgangsposition und den Titelgewinn auch in eigener Hand. Mit einem Sieg gegen Mainz 05 wäre die neunte Meisterschaft der Clubgeschichte Gewissheit.
Doch die zwei Punkte dahinter lauernden Bayern, die in der letzten Runde beim 1. FC Köln gastieren, haben schon mehrmals bewiesen, dass sie in der letzten Runde zur Stelle sind, wenn es darauf ankommt.
Eine Slideshow mit einigen der denkwürdigsten Entscheidungen in der deutschen Bundesliga-Geschichte:
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Zum 60. Mal wird die Meisterschale für den Gewinner der Deutschen Bundesliga ausgespielt – und der Kampf um das Objekt der Begierde war oft nichts für schwache Nerven**1977/78 – Rheinisches Torespektakel:** Vor 45 Jahren kam es zum rheinischen Fernduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Die beiden Rivalen gingen punktgleich in den letzten Spieltag, jedoch hatten die Kölner eine um zehn Treffer bessere Tordifferenz. Die Borussia versuchte mit einem 12:0 gegen die Namensvetter aus Dortmund alles, um den FC noch zu überholen. Doch auch der bis dato höchste Bundesliga-Sieg war nicht genug, da die Kölner den FC St. Pauli 5:0 besiegten.**1985/86 – Bayerns Aufholjagd gegen Werder:** Der FC Bayern und der SV Werder Bremen lieferten sich häufiger einen packenden Zweikampf um die Meisterschaft. So spannend wie 1986 war es aber selten. Am vorletzten Spieltag vergab Werder die Chance, im direkten Duell den Titelgewinn vorzeitig zu fixieren, auch weil Bremens Michael Kutzop in der Schlussphase per Elfmeter nur die Stange traf (Bild) und es somit beim 0:0 blieb. Im Saisonfinale patzte Werder dann beim VfB Stuttgart (1:2), Bayern hingegen gewann gegen Gladbach (6:0) und holte die Meisterschaft.**1991/92 – Dreikampf um den Titel:** Sogar drei Mannschaften hatten vor dem letzten Spieltag realistische Chancen auf den Titel. Eintracht Frankfurt, Stuttgart und Dortmund waren punketgleich, wobei die Hessen mit der besten und die Schwarz-Gelben mit der schlechtesten Tordifferenz ins Saisonfinale gingen. Da die Eintracht 1:2 bei Hansa Rostock verlor, sicherte sich der VfB unter Trainer Christoph Daum (r.) mit einem 2:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen den Titel.**1994/95 – Bayern krönt Dortmund zum Meister:**
Ausgerechnet den Bayern, hier rechts Mehmet Scholl, hatte Borussia Dortmund damals die Meisterschaft zu verdanken. Die Münchner, selbst ohne Chance auf den Titel, besiegten am letzten Spieltag den bisherigen Tabellenführer aus Bremen 3:1 – und machten so Dortmund zum Champion. Der BVB erledigte seine Hausaufgaben beim 2:0 gegen den Hamburger SV. **1999/2000 – Leverkusen wird zu „Vizekusen“:**
Der Name „Vizekusen“ nahm mit dem Saisonfinale 2000 seinen Anfang. Ein Punkt am letzten Spieltag bei der SpVgg Unterhaching hätte Leverkusen für den ersten Titel gereicht. Doch ein Eigentor von Michael Ballack (r.) leitete die 0:2-Niederlage ein. Die Unterhachinger leisteten damit bayerische Schützenhilfe: Nutznießer war der FC Bayern, der ein paar Kilometer weiter 3:1 gegen Bremen gewann und so doch noch triumphierte.**2000/01 – Bayern schnappt Schalke Schale weg:** Es war das wohl dramatischste und denkwürdigste Saisonfinale. Die Fans des FC Schalke 04 lagen sich nach einem 5:3 gegen Unterhaching im heimischen Parkstadion schon in den Armen, als die Bayern in der Nachspielzeit 0:1 beim Hamburger SV zurücklagen und somit scheinbar die Meisterschaft verspielten. Dann aber kam Münchens Patrik Andersson (Mi.), der per indirektem Freistoß zum Ausgleich traf und den Königsblauen die Schale im letzten Moment noch entriss. **2018/19 – Bayern hält dem BVB-Druck stand:** Nicht annähernd so dramatisch war der Meisterkampf vor vier Jahren, jedoch war es trotzdem die knappste Entscheidung in der jüngeren Vergangenheit. David Alaba und die Bayern verteidigten am letzten Spieltag ihren Zweipunktevorsprung auf Dortmund mit einem 5:1 gegen Eintracht Frankfurt. Da war auch das 2:0 des BVB in Mönchengladbach wertlos.
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