Johannes Naschberger (Wattens) und Pascal Mueller (WAC)
GEPA/Patrick Steiner
Bundesliga

Matchball für WAC im Kampf um Play-off

Im Rennen um einen der zwei Plätze im Europacup-Play-off treffen am Samstag (17.00 Uhr) der WAC und die WSG Tirol in einem direkten Duell aufeinander. Die Wolfsberger führen die Tabelle der Qualifikationsgruppe der Admiral-Bundesliga an und können mit einem Heimsieg den Sack zumachen. „Die Ausgangslage ist megaeinfach: Mit einem Sieg wären wir durch“, sagte WAC-Trainer Manfred Schmid. Gleichzeitig duellieren sich im Derby Altach und Lustenau, und Ried muss in Hartberg punkten, will man den Abstieg verhindern.

Der WAC ist das beste Team der Qualifikationsgruppe und seit sechs Partien ungeschlagen. Der Verbleib in der Bundesliga ist seit zwei Wochen gesichert, nun geht es um den Bonus. Der Auswärtssieg in Hartberg und die Niederlage von Lustenau brachte die Kärntner in die Poleposition für das Play-off. „Wir brauchen nicht mehr zurückblicken, weil praktisch alles für uns gelaufen ist“, sagte Schmid. „Das Werkl läuft und läuft und wird immer besser. Die Stabilität ist da.“

Der WAC ist aber gewarnt. Nur ein Spiel haben die Wolfsberger in der Qualigruppe verloren, das mit 0:4 ausgerechnet gegen den kommenden Gegner. „Wenn ich an unser Spiel in Tirol denke, wird mir immer noch schlecht. Seither ist viel passiert, nur in positiver Richtung“, sagte der Coach. „Das ist Warnung genug, aber da waren wir am Anfang unseres Weges“, merkte Schmid an. Fraglich ist der Einsatz von Topangreifer Tai Baribo, den Adduktorenprobleme plagen.

Entscheidung im Abstiegskampf

In der Bundesliga könnte am Samstag die Entscheidung im Abstiegskampf fallen. Gewinnt Altach im Derby gegen Austria Lustenau, werden die Vorarlberger auch kommende Saison fix in der Bundesliga spielen.

Viele Ausfälle bei Tirol

Die Tiroler haben ihr erstes Saisonziel Klassenerhalt ebenfalls bereits erreicht, benötigen aber mindestens einen Punkt, um auch die Chance auf internationale Auftritte zu wahren. Vor der Reise nach Wolfsberg hat die WSG aber mit vielen wichtigen Ausfällen zu kämpfen.

Qualigruppe, 31. Runde

Samstag 17.00 Uhr:

WAC – WSG Tirol

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Veratschnig, Oermann, Piesinger, Baumgartner, Scherzer – Omic, Leitgeb, Boakye – Ballo, Malone

WSG: Ozegovic – Ranacher, Bacher, Behounek, Stumberger – Blume, Müller, Naschberger, Ertlthaler – Forst, Prica

Trainer Thomas Silberberger muss Torhüter Ferdinand Oswald, Thomas Sabitzer, Kofi Schulz, Sandi Ogrinec und Lukas Sulzbacher ersetzen. „Wir fahren mit einer schlagkräftigen Mannschaft mit der Leichtigkeit des Seins nach Wolfsberg – weil wir unser oberstes Ziel erreicht haben. Wohl wissend, dass sich mit einem Sieg eine neue Tür öffnet. Wir fahren sehr zuversichtlich nach Kärnten“, sagte Silberberger.

Er erwartet ein attraktives Duell. „Sie haben vorne rein extreme Qualität. Der Durchschnitt an Toren in unseren Spielen gegen den WAC liegt bei 4,5 Toren. Da kann man sich eh vorstellen, was morgen passiert“, meinte der WSG-Coach.

Altach kann im Derby Klassenerhalt fixieren

Für Altach war das Vorarlberger Derby gegen den SC Austria Lustenau in dieser Saison stets ein Graus. Im vierten Anlauf wollen die Altacher unbedingt die Kehrtwende herbeiführen, wäre damit doch auch der vorzeitige Klassenerhalt in der Bundesliga verbunden. Auch der Aufsteiger benötigt noch Punkte, allerdings in der oberen Tabellenregion der Qualifikationsgruppe im Kampf um einen Platz im Europacup-Play-off der Liga.

„Wir haben uns letzte Woche in Ried einen Matchball erarbeitet. Das Leuchten in den Augen der Spieler ist dann schon eine Spur größer geworden. Ich denke, die Richtung stimmt, und bin überzeugt, dass wir morgen das große Ziel erreichen“, blickte Altach-Trainer Klaus Schmidt optimistisch nach vorne. Das 1:0 im Innviertel war erst der zweite Sieg im „unteren Play-off“, aber ein ganz wichtiger, zumal der Abstand auf das Tabellenende auf drei Punkte ausgebaut werden konnte. Bei Punktegleichheit hätten die Vorarlberger wegen der Abrundung nach dem Grunddurchgang die Nase vorne.

Qualigruppe, 31. Runde

Samstag 17.00 Uhr:

Altach – Lustenau

Altach, Cashpoint Arena, SR Kijas

Mögliche Aufstellungen:

Altach: Casali – Bukta, Strauss, L. Gugganig, Ndiaye, Herold – Jäger, Haudum – Bischof, Nuhiu, Balic

Lustenau: Helac – Anderson, Maak, Grujcic, Guenouche – Türkmen, Grabher – Motika, Tiefenbach, Diaby – Fridrikas

Die Rieder treten gleichzeitig in Hartberg an. In der Cashpoint Arena wird das Ergebnis des Parallelspiels nicht durchgesagt. „Die Spieler sollen sich auf ihre Sache konzentrieren“, sagte Schmidt. Sollte es im „Ländle“-Derby Unentschieden stehen, werde sich der Altach-Coach selbst das eine oder andere Mal über den Stand in Hartberg informieren. Ziel der Altacher ist ganz klar, dass Rieds Ergebnis belanglos sein wird. Nicht nur aufgrund der bitteren Saisonbilanz wartet auf dem Weg zu einem Heimsieg aber sehr harte Arbeit.

Stadion seit Wochen ausverkauft

Schmidts Team hat vor allem in der Offensive Aufholbedarf, in acht Spielen gelangen nur fünf Tore. Sieben Gegentore sind dagegen eine ansehnliche Statistik. „Einer wird schon eines reinwürgen, und viele werden wir nicht kriegen“, meinte Schmidt. Die Fanunterstützung wird groß sein, das Stadion ist seit mehreren Wochen ausverkauft.

Ein Teil der 8.500 Anhänger wird auch der Austria die Daumen drücken, die punktegleich hinter dem WAC (jeweils 25) Zweiter ist und diesen Platz zumindest verteidigen möchte. Gefahr droht dahinter von der WSG Tirol (23) und Hartberg (21). „Wir wollen in die Qualifikationsspiele kommen und brauchen selbst die Punkte, das Derby hat einen enormen Stellenwert auch zwei Runden vor Schluss“, verlautete Lustenau-Trainer Markus Mader. Die ersten beiden Teams dürfen ihr Glück im Halbfinale des Europacup-Play-offs versuchen. Danach wartet im Finale der Fünfte der Meistergruppe.

Ried muss punkten

Ried steht mit dem Rücken zur Wand und kann sich keine Niederlage mehr leisten. Die Innviertler müssen auswärts gegen den TSV Hartberg zumindest punkten und auf Schützenhilfe von Austria Lustenau hoffen, um den dritten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga nach 2003 und 2017 noch abwenden zu können.

Qualigruppe, 31. Runde

Samstag 17.00 Uhr:

Hartberg – Ried

Hartberg, Profertil Arena, SR Gishamer

Mögliche Aufstellungen:

Hartberg: Sallinger – Heil, Sonnleitner, Steinwender, Pfeifer – Kainz – Frieser, Sangare, Prokop, Avdijaj – Providence

Ried: Sahin-Radlinger – Ziegl, Ungar, Gragger – Lutovac, Martin, Madritsch, Pomer – Lang, Chabbi, Beganovic

Ried geht nach der Niederlage gegen Altach mit drei Punkten Rückstand auf die Vorarlberger in die vorletzte Runde und wird bei Punktegleichstand hinter den SCRA gereiht. Gewinnt Altach am Samstag das Heimderby gegen Lustenau, ist Ried daher fix abgestiegen.

Die Oberösterreicher werden aber um ihre Minichance kämpfen. „Die Wahrscheinlichkeiten sind sicher gegen uns gerichtet, aber dennoch ist es im Fußball schon oft passiert, dass sich solche Konstellationen über zwei Spiele hinweg noch drehen können. Wunder braucht es keines, aber es braucht einen riesigen Kraftakt von uns“, sagte Trainer Maximilian Senft. „Wir werden mit jeder Faser unseres Körpers darum kämpfen, Hartberg zu schlagen und uns einen Showdown gegen WAC zu erspielen“, sagte Senft, der im Saisonfinish auf den verletzten Abwehrchef Tin Plavotic verzichten muss.

Hartberg hat den Klassenerhalt bereits fixiert und will im letzten Heimspiel der Saison das vierte Saisonmatch gegen die Rieder gewinnen. „Wir wissen, dass wir gegen einen Gegner spielen, der enormen Druck hat. Auf der anderen Seite sind wir eine Mannschaft, die sich nach der sehr harten Saison passend bei unserem Publikum verabschieden und ihnen Lust auf mehr für die nächste Saison machen will. Wir werden alles raushauen, was wir drinnen haben, um ein gutes Resultat zu erzielen“, so Trainer Markus Schopp.