Alexander Prass (Sturm) und Marco Gruell (Rapid)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Bundesliga

Rapid muss Unserien gegen Sturm beenden

Der Dreikampf um Rang vier in der Admiral Bundesliga geht am Sonntag (17.00 Uhr) in die 31.  und vorletzte Runde. Im Fernduell um den fixen Europacup-Startplatz hält die Wiener Austria die Trümpfe in der Hand und kann beim LASK den nächsten Schritt machen. Rapid muss auf Schützenhilfe hoffen und gegen Vizemeister Puntigamer Sturm Graz gleich zwei Unserien beenden. Austria Klagenfurt hat im Dreikampf noch Außenseiterchancen, gastiert aber bei Meister Red Bull Salzburg.

Seit sieben Partien ist Rapid in der Liga mittlerweile sieglos, zehn Spiele warten die Hütteldorfer zudem gegen die Steirer auf einen Erfolg. Den bisher letzten Dreier holte Rapid am 9. April mit einem 3:1 im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt. Seitdem gab es inklusive des 0:2 im Cupfinale gegen Sturm vier Niederlagen und drei Remis. Nur ein einziger Sieg gelang den Hütteldorfern in der Meistergruppe. Der bisher letzte Rapid-Sieg gegen Sturm liegt weitaus länger zurück, am 22. Jänner 2021 feierte man in Wien eine 4:1-Party. In der noch laufenden Saison setzte es drei Liganiederlagen und eine im ÖFB-Cup.

Thema sei die Erfolglosigkeit gegen die Grazer innerhalb der Kabine jedoch nicht, stellte Trainer Zoran Barisic klar. „Aber für uns ist schon ein Thema, wie wir uns geschlagen haben in den letzten Spielen gegen Sturm Graz. Da waren viele Dinge dabei, die gut waren, und es waren trotzdem auch Dinge dabei, die wir unterlassen sollten“, ergänzte Barisic, der sich „einen mutigen Auftritt von uns“ und „eine höhere Effizienz“ bei der Chancenauswertung als zuletzt erhofft. In der Vorwoche vergab Torjäger Guido Burgstaller gegen den LASK etwa einen Elfmeter.

Meistergruppe, 31. Runde

Sonntag 17.00 Uhr:

Rapid Wien – Sturm Graz

Wien, Allianz Stadion, SR Ebner

Mögliche Aufstellungen:

Rapid: Gartler – Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Auer – Kerschbaum, Pejic – Kühn, Greil, Grüll – Burgstaller

Sturm: Okonkwo – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg – Gorenc-Stankovic – Hierländer, Horvat, Prass – Sarkaria, Emegha

Platz vier als „großes Ziel“ von Rapid

Platz vier sei das große Ziel, betonte Katzer, er betonte jedoch: „Im Endeffekt liegt es nicht ganz in unserer eigenen Hand.“ Der Rückstand auf die Austria beträgt einen Punkt, der Sechste Austria Klagenfurt liegt zwei Punkte hinter Rapid. In der letzten Runde kommt es in Klagenfurt möglicherweise zu einem Finale um Platz fünf. Als Fünfter müsste Rapid wie im Vorjahr ins Entscheidungsspiel um den letzten Europacup-Startplatz gegen den Sieger des unteren Play-offs. Der Sechste der Meistergruppe geht bei der Vergabe der Europacup-Startplätze am Ende leer aus.

Für Sturm Graz ist sportlich dagegen die Luft draußen aus der Saison. Der Meistertitel und damit das Double hat der Cupgewinner verpasst, den zweiten Platz dafür sicher. Katzers Pendant Andreas Schicker will aber in den übrigen zwei Partien noch Feuer sehen und ein Ende wie vor einem Jahr vermeiden. „Letztes Jahr standen wir ja sogar drei Runden vor Schluss als Vizemeister fest. Da haben wir es nicht geschafft, die Spannung hoch zu halten. Das ist für heuer ein absoluter Auftrag an die Mannschaft, wo wir eine Entwicklung ablesen wollen“, sagte der Sportgeschäftsführer.

Sturm will Siegesserie fortsetzen

„Wenn ich mir die Trainings in dieser Woche anschaue, habe ich aber ein super Gefühl. Außerdem wollen wir in Hütteldorf und gegen Rapid in diesem Jahr ungeschlagen bleiben. Wir haben Führungsspieler in unseren Reihen, auf die man sich verlassen kann, die dafür sorgen werden, dass wir in diesem auch für unsere Kurve so besonderen Spiel am Punkt da sind und vielleicht sogar als Sieger in Hütteldorf vom Platz gehen“, meinte der Ex-Profi.

Barisic betonte, er gehe davon aus, dass Sturm am Sonntag im fast vollen Allianz Stadion „noch gefährlicher“ sein werde als ohnehin schon. „Sie haben einen Titel in der Tasche, eine fantastische Saison gespielt. Trotzdem glaube ich, dass sie hungrig und ehrgeizig sind“, meinte der Rapid-Coach. „Aber wir haben schon gezeigt, dass wir – wenn bei uns alles passt – uns durchaus auf Augenhöhe befinden.“

Austria im Fernduell um Platz vier

Im Gegensatz zu Rapid hat es FK Austria Wien im Dreikampf mit Rapid und Klagenfurt um den fixen Europacup-Startplatz noch alles in der eigenen Hand. Die Ausgangslage für die viertplatzierten „Veilchen“ vor den letzten beiden Runden ist auf dem Papier allerdings nicht die leichteste. Die Wiener gastieren zunächst beim LASK, danach wartet noch ein Heimspiel gegen Meister Salzburg. Die Linzer sind als Dritter abgesichert, nach vorne und nach hinten ist tabellarisch für die „Athletiker“ nichts mehr möglich. Sie werden Ende August im Play-off zur Europa League antreten.

Meistergruppe, 31. Runde

Sonntag 17.00 Uhr:

LASK – Austria Wien

Linz, Raiffeisen Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Lawal – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Potzmann – Horvath, Michorl – Flecker, Zulj, Nakamura – Mustapha

Austria: Früchtl – Mühl, Martins, Meisl – Ranftl, Holland, Fischer, Leidner – Fitz – Gruber, Tabakovic

Im letzten Heimspiel der Saison will der LASK nach bisher drei Unentschieden gegen die Austria erstmals voll anschreiben. Die Favoritner sind mit Blick auf die Tabelle deutlich mehr gefordert. Einen Punkt beträgt der Vorsprung auf Rapid, drei sind es auf Austria Klagenfurt.

LASK will sich „gebührend verabschieden“

Für Michael Wimmer zählt in der Linzer Arena nur ein Sieg. Die Offensive um Haris Tabakovic soll es vor den Augen von Neo-Präsident Kurt Gollowitzer richten, auf die Abwehr kommt aber gegen Keito Nakamura und Co. harte Arbeit zu. „Der LASK ist eine richtig gute Mannschaft, die sich garantiert nicht zurücklehnen und mit voller Power spielen wird“, vermutete der Austria-Trainer.

Dietmar Kühbauer will dem Gegner nichts schenken. „Geschenke gibt es nur zu Weihnachten und am Geburtstag. Wir wollen mit einer guten Besetzung ein gutes Spiel abliefern“, betonte der Trainer der Linzer mit grün-weißer Vergangenheit. Er werde personell auch „nicht grundsätzlich etwas ändern“, kündigte Kühbauer an. „Es geht um drei Punkte, wir wollen uns von unserem Heimpublikum gebührend verabschieden.“

Klagenfurt will Salzburg-Party crashen

Unterdessen wird Red Bull Salzburg wie im Vorjahr nach einem Heimspiel gegen SK Austria Klagenfurt den Meisterteller überreicht bekommen. Die Feier ist vorbereitet, doch die „Bullen“ sind gewarnt: Im Vorjahr crashten die unangenehmen Kärntner mit einem 1:1 beinahe die Titelparty. Alexander Walke vollzieht den fliegenden Wechsel vom Tribünengast ins Tor.

Der bald 40-jährige Goalie wird sein Abschiedsspiel für Salzburg in der Startelf bestreiten. Das kündigte Salzburg-Coach Matthias Jaissle am Freitag an. „Zu diesem besonderen Anlass lasse ich mir bei meiner Aufstellung ausnahmsweise in die Karten schauen.“ Wie lange Walkes 228. Pflichtspieleinsatz für Salzburg dauern wird, blieb offen.

Meistergruppe, 31. Runde

Sonntag 17.00 Uhr:

Salzburg – Klagenfurt

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Walke – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Seiwald – Capaldo, Gloukh, Kameri – Koita, Sesko

Klagenfurt: Menzel – Gkezos, Mahrer, N. Wimmer – Blauensteiner, Demaku, Benatelli, Cvetko, Schumacher – Irving, Soto

Walke stand seit 2010 – mit einer kurzen Unterbrechung – in Salzburg unter Vertrag und feierte dort elf Meister- und neun Cuptitel. Seit 2019/20 fungierte er nur noch als Edelreservist. Sein bisher letztes Spiel absolvierte er am 8. Mai 2022 beim 4:0 gegen den WAC. Dem Club bleibt er erhalten. Der gebürtige Deutsche wird künftig verstärkt in der Akademie als Tormanntrainer eingebunden.

Nach der gegen Sturm fixierten Meisterschaft wurde bei Salzburg erst wieder am Donnerstag und Freitag, da aber durchaus intensiv, trainiert. Die „Pflichtaufgabe“ (Jaissle) Klagenfurt soll ernst genommen werden. „Klagenfurt hat zuletzt aufgezeigt, aber wir wollen uns mit einem Sieg von den Fans verabschieden“, kündigte Jaissle an. In der Vorsaison ging dasselbe Ansinnen schief. Erst in der 93. Minute verhinderte Sekou Koita mit seinem Tor zum 1:1 gegen Klagenfurt die Heimpleite.

Klagenfurt hofft auf Überraschung

Heute wie damals rangierten die Kärntner auf Rang sechs. „Die Saison ist ein großer Erfolg, und das kann uns auch keiner mehr nehmen. Jetzt geht es darum, das Beste herauszuholen“, bekundete Thorsten Mahrer. Klagenfurts Kapitän rechnet sich auch in Salzburg Chancen aus. „Ich glaube daran, dass wir für eine Überraschung sorgen können.“ Das Heimspiel in der Meistergruppe verlor die Austria mit 0:3.

Für Salzburg ist die Saison mehr oder weniger bereits erledigt. „Es ist eine Last abgefallen“, sagte Freund angesichts des „speziellen“ Titels. „Es ist alles angerichtet für eine coole Meisterparty.“ Die findet diesmal gleich im Anschluss am Stadionvorplatz statt. Zuvor wird die Mannschaft vor ausverkauftem Haus im in Schwarz-Gold gehaltenen Sondertrikot auflaufen.