Grabher übersteht erstmals Major-Auftakt

Nach 1:25 Stunden verwertete Grabher ihren ersten Matchball und erreichte damit wenige Tage nach ihrer Finalpremiere beim Turnier in Rabat ihren nächsten Meilenstein. Bei ihrem bisher einzigen Auftritt in einem Major-Hauptbewerb, heuer im Jänner bei den Australian Open in Melbourne, war die Vorarlbergerin noch glatt in zwei Sätzen an der Estin Anett Kontaveit gescheitert.

In Paris drehte Grabher gegen die 32-jährige Rus jedoch den Spieß um und feierte im dritten direkten Duell mit der Niederländerin ihren dritten Sieg. Als Belohnung wartet auf die einzige Österreicherin bei den French Open nun ein besonderes „Zuckerl“. Grabher trifft in der zweiten Runde auf die als Nummer sechs gesetzte US-Amerikanerin Coco Gauff, die sich zum Auftakt gegen Rebeka Masarova aus Spanien 3:6 6:1 6:2 durchgesetzt hatte. Vor knapp sechs Wochen fertigte Gauff die Österreicherin im bisher einzigen Duell beim Billie Jean King Cup in Delray Beach mit 6:1 6:3 ab.

„Natürlich bin ich megahappy mit meinem ersten Sieg bei einem Grand Slam“, freute sich Grabher, die den Aufstieg als Lohn für ihre Investitionen sah: „Da steckt jahrelange Arbeit dahinter. Ich habe mich jetzt in den letzten Wochen sehr gut in Form gespielt und Selbstvertrauen getankt.“ Sie sei am Anfang schon nervös gewesen. „Ich bin gut gestartet, deswegen war das gleich einmal weg. Ich habe es dann souverän heimgespielt.“ Dem Duell mit Vorjahresfinalistin Gauff blickte die Österreicherin gespannt entgegen: „Ich weiß, was auf mich zukommt, aber ich bin auch gut in Form und ich freue mich extrem auf die Aufgabe.“

Grabher behält die Nerven

Grabher startete in ihren zweiten Major-Hauptbewerb trotz Nervosität wie aus der Pistole geschossen. Mit aggressiven Schlägen zwang sie Rus gleich in die Defensive und nahm der Niederländerin auch prompt das erste Service ab. Zwar hatte die Vorarlbergerin auch bei ihrem Aufschlag – auch aufgrund der wieder auftretenden Windböen – zu kämpfen, zog aber trotzdem auf 5:0 davon. Erst mit dem Satz vor Augen verlor Grabher etwas den Fokus, Rus nutzte die Gelegenheit und holte ihre ersten Games. Die zweite Chance, auszuservieren, ließ sich Grabher aber nicht entgehen.

Das vermeintlich klare Ergebnis des ersten Satzes spiegelte in keiner Weise das Spiel wider. Denn die Vorarlbergerin und ihre niederländische Gegnerin hatten sich 42 Minuten lang einen harten Fight geliefert, der sich auch im zweiten Durchgang fortsetzte. Bei Grabher mehrten sich die Probleme beim Service, nur mit Mühe wehrte sie ein Break zum 2:4 aus ihrer Sicht ab. Den daraus resultierenden Boost nutzte die 26-Jährige umgehend und nahm Rus das Service zum 4:3 ab. Jetzt war der Widerstand von Rus gebrochen, und nach 1:25 Stunden stand Grabher erstmals in der zweiten Runde eines Grand-Slam-Turniers.

French Open in Paris