Bettina Plank, Josef Mahringer, Sofia Polcanova, Lukas Weißhaidinger und Gustav Gustenau
APA/Eva Manhart
Europaspiele

Österreich auf Medaillenjagd in Polen

Die in drei Wochen beginnenden Europaspiele in Krakau eröffnen in mehreren der 29 ausgetragenen Sportarten neben Medaillenchancen auch die Möglichkeit für direkte Olympiatickets. In acht Sportarten der dritten Ausgabe des Großevents werden zusätzlich EM-Medaillen vergeben. Die österreichische Delegation umfasst die Sommersport-Rekordanzahl von 171 Athletinnen und Athleten, unter ihnen die Olympiamedaillengewinner Lukas Weißhaidinger, Bettina Plank und Michaela Polleres.

Das in 25 Sportarten vertretene Team des Österreichischen Olympischen Comites (ÖOC) erhofft sich in Polen 15 Medaillen. „Das wäre schon etwas, was man sich erwarten kann. 20 ist nicht unrealistisch, aber 15 würde ich mir schon erhoffen und erwarten, ohne jemandem Druck zu machen“, betonte ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber am Mittwoch bei einem Pressetermin in Wien.

Gleichzeitig verwies der Windsurf-Olympiasieger von Sydney 2000 auf die gestiegene Bedeutung der Veranstaltung. Die European Games seien seit der Erstaustragung vor acht Jahren stark gewachsen, auch die Wertigkeit habe sich aufgrund direkter Olympiaplatzvergaben und gleichzeitig ausgetragener Europameisterschaften erhöht, so Sieber.

European Games: ÖOC hat hohe Ziele

In drei Wochen startet in Krakau in Polen die dritte Auflage der European Games: Über 7.000 Aktive aus 48 Nationen werden dabei sein. Das ÖOC entsendet ein 171-köpfiges Team, weil es in vielen Sportarten noch um die Olympiaqualifikation geht.

Russland und Belarus nicht dabei

An den dritten Europaspielen nach 2015 und 2019 – die in Konkurrenz zu den European Championships mancher Kontinentalsportverbände stehen – nehmen 48 Nationen mit 7.000 Athletinnen und Athleten teil. Russland und Belarus sind nicht zugelassen. Veranstalter Polen hat die beiden Länder aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine entgegen der jüngsten IOC-Empfehlung nicht zugelassen.

Die lokalen Organisatoren hatten nicht nur aufgrund der geopolitischen Verwerfungen, sondern auch wegen der kurzfristig erfolgten Vergabe große Herausforderungen zu meistern. Das ÖOC rechnet aber mit einem reibungslosen Ablauf.

Skispringen als Sommersportart

In Krakau und einigen Nachbarstädten gehen von 21. Juni bis 2. Juli Entscheidungen in 18 der 22 Olympiasportarten in Szene. Es sind aber auch exotischere Disziplinen wie Muay Thai, Teqball, Padel und Beach-Handball vertreten. Erstmals bei einem Sommergroßevent steht Skispringen auf Matten im Programm, für Österreich treten in Zakopane unter anderem Sara Marita Kramer und Stefan Kraft an.

Stefan Kraft
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Stefan Kraft springt in Zakopane, diesmal allerdings nicht vor winterlicher Kulisse

Plank peilt Edelmetall-Hattrick an

Kumite-Karateka Plank peilt nach Silber 2015 in Baku und Gold 2019 in Minsk eine weitere Medaille bei Europaspielen an. „Die Zielsetzung ist klar, man bereitet sich vor, damit man ganz vorne mitkämpfen kann. Die Vorfreude ist das Wichtigste, und dass ich die Leistung im richtigen Moment abrufen kann“, sagte die Olympiadritte von Tokio 2021, deren Sportart bei den Sommerspielen 2024 in Paris nicht mehr im Programm sein wird.

Bettina Plank
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Für Kumite-Karateka Bettina Plank geht es um die bereits dritte Medaille bei Europaspielen

Tischtennis-Europameisterin Sofia Polcanova ist auf einen besseren Ausgang als bei der WM aus, bei der sie im Einzel gleich in der ersten Runde scheiterte und auch im Doppel die Medaillen verpasste. „Ich bin mit gemischten Gefühlen aus Südafrika zurückgekommen. Aber ich hoffe, dass meine Form steigen wird und ich bei den European Games alles geben kann“, sagte die Oberösterreicherin.

In Krakau wird sie gemeinsam mit Weißhaidinger bei der Eröffnungsfeier Fahnenträgerin der ÖOC-Delegation sein. Weißhaidinger will in Krakau im Teambewerb den Diskus ähnlich weit werfen wie zuletzt bei seinem ersten 70er. Wie er tritt im Judo die WM-Dritte Polleres auch im Mannschaftsbewerb an.