Ski alpin

Mayer gibt in neuer Rolle Comeback

Der alpine Skiweltcup wird in der kommenden Saison wieder mit Matthias Mayer über die Bühne gehen – allerdings in neuer Rolle. Der im Dezember zurückgetretene Abfahrtsstar kehrt als Berater zum Österreichischen Skiverband (ÖSV) zurück. Das gaben der Kärntner und Ski Austria am Donnerstag in einem Video unter dem Motto „Matthias Mayer ist zurück“ bekannt.

Am 29. Dezember 2022 hatte Mayer nach der Besichtigung für die Abfahrt in Bormio vor laufender ORF-Kamera überraschend seinen Rücktritt verkündet. Ein halbes Jahr später ist der Kärntner wieder zurück im Weltcup, wie er am Donnerstag bestätigte: „Comeback ist ein gutes Stichwort, aber sicherlich nicht als Rennläufer. Ich werde aber im Weltcup und bei den Abfahrten dabei sein“, so der 32-Jährige. Laut ÖSV soll Mayer „dem Team bei diversen Trainingskursen und Weltcup-Stopps mit Rat und Tat zur Seite stehen“.

Die Idee, den dreifachen Olympiasieger und Gewinner von elf Weltcup-Rennen ins Trainerteam einzubauen, sei laut Cheftrainer Marko Pfeifer bereits kurz nach Mayers Rücktritt entstanden. „Ich habe ihn darauf angesprochen, ob er sich vorstellen kann, uns bei gewissen Rennen in beratender Funktion behilflich zu sein“, so der Kärntner, der die Expertise seines Landsmannes unbedingt im österreichischen Verband „einbauen“ wollte. Mayer wird unter anderem beim Speed-Auftakt in Zermatt, in Bormio, Kitzbühel und beim Saisonfinale in Saalbach dabei sein.

Aufbauhilfe für Abfahrtsteam

Wie genau Mayers Expertise im Trainerteam der Speed-Herren eingebaut wird, ist noch nicht genau definiert. Der Abfahrts- und Super-G-Olympiasieger soll jedenfalls dazu beitragen, rund um „Leitwolf“ Vincent Kriechmayr ein jüngeres Abfahrtsteam für die Zukunft aufzubauen, so Pfeifer. „Matthias kann da sicher Impulse miteinbringen. Ich verspreche mir einiges an Mehrwert“, sagte der Cheftrainer. Die Vorfreude beim künftigen Berater ist jedenfalls groß: „Ich freue mich, wieder zurück im Team zu sein, mit den Burschen unterwegs zu sein“, so Mayer, obwohl er sich in seiner neuen Rolle auf „völliges Neuland“ begebe.

Marco Pfeifer und Matthias Mayer
GEPA/Mathias Mandl
Mayer (r.) unterstützt das Team von Cheftrainer Marco Pfeifer künftig als Berater

Mayer legt seine Tätigkeit jedenfalls als „beratende Mentorrolle“ an. „Es wird sich während der Saison herauskristallisieren, was gebraucht wird und was weniger. Es wird sich auch mit den Europacup-Läufern vermischen“, so der 32-Jährige, der vor allem seine Erfahrung als wichtigstes „Asset“ einbringen will: „Auf der Abfahrt ist es sehr wichtig, dass man die Strecke gut besichtigt und Routine mitbringt. Ich versuche den Trainern da unter die Arme zu greifen, sie auf diesem Gebiet zu unterstützen und das Ganze weiterzuentwickeln.“

Der 32-jährige Kärntner hatte in seiner Laufbahn vor allem bei Olympischen Spielen zugeschlagen und holte dreimal Gold. 2014 in der Abfahrt, 2018 und 2022 im Super-G, hinzu kommt Abfahrtsbronze im Vorjahr in Peking. Der Sieger von elf Weltcup-Rennen, darunter zwei in Kitzbühel, ging bei Weltmeisterschaften mehrfach knapp hinter den Medaillenrängen leer aus. Auch eine Weltcup-Kristallkugel blieb ihm verwehrt.