Daniel Tiefenbacher (A.Lustenau) und Ruben Providence (Hartberg)
GEPA/Wolfgang Grebien
Bundesliga

Lustenau lädt zu Duell um Europacup-Traum

Im direkten Duell um einen Startplatz im Europacup-Play-off der Admiral Bundesliga hat der SC Austria Lustenau gegen die TSV Egger Glas Hartberg am Freitag (19.30 Uhr) die bessere Ausgangsposition, dem Aufsteiger wäre Platz zwei in der Qualifikationsgruppe bereits mit einem Remis sicher. Der Sieger der Begegnung wird auf den RZ Pellets WAC treffen, der gegen Absteiger SV Guntamatic Ried Platz eins sichern kann. Die WSG Tirol lässt die Saison im Duell mit Cashpoint SCR Altach ausklingen.

Am Montag empfängt der Tabellenführer der Qualigruppe, derzeit der WAC, den Tabellenzweiten. Die Wolfsberger haben ihren Platz im Halbfinale bereits sicher, ein Punkt bei Ried reicht den Kärntnern am Freitag für das Heimrecht. Der Sieger des Semifinales spielt in zwei Partien gegen den Meistergruppenfünften um einen Startplatz in der Conference-League-Qualifikation.

„Dass wir in dieser Position sind, es selbst in der Hand zu haben, war letztes Jahr undenkbar. Jetzt können wir es uns versüßen“, sagte Lustenau-Trainer Markus Mader. Allerdings wird seine Elf vor heimischer Kulisse kein Unentschieden anpeilen. „Jetzt auf einen Punkt zu spielen, das will ich nicht, und das entspricht auch nicht dem Naturell der Mannschaft. Sie will gewinnen.“ Der Coach sprach von einer „extrem schweren Ausgangssituation“, weil die Hartberger zuletzt bewiesen hätten, wie stark sie sind.

Lustenau und Hartberg kämpfen um Play-off-Platz

Der WAC hat das Play-off und die Chance auf einen Europacup-Startplatz bereits sicher. Das zweite Ticket wird in der letzten Runde der Qualigruppe beim Duell zwischen Lustenau und Hartberg vergeben.

Mader: „Entwicklung unter Schopp bemerkenswert“

„Die Entwicklung unter (Hartberg-Trainer Markus, Anm.) Schopp ist bemerkenswert, sie sind sehr viel stärker geworden mit einer Mannschaft, die extremen Wert darauf legt, Fußball zu spielen“, ergänzte Mader. Der spielerische Ansatz des Gegners könne seiner Mannschaft aber auch entgegenkommen.

Qualigruppe, 32. Runde

Freitag 19.30 Uhr:

Lustenau – Hartberg

Lustenau, Reichshofstadion, SR Weinberger

Mögliche Aufstellungen:

Lustenau: Helac – Maak, Hugonet, Grujcic – Gmeiner, Rhein, Grabher, Guenouche – Surdanovic – Anderson, Fridrikas

Hartberg: Sallinger – Heil, Sonnleitner, Steinwender, Pfeifer – Kainz – Frieser, Sangare, Prokop, Avdijaj – Providence

In den bisherigen drei Saisonduellen hatten zumeist die Lustenauer das bessere Ende für sich. Die Mader-Truppe entschied das Heimspiel im vergangenen August mit 4:1 für sich, in Hartberg endeten die Partien 1:1 und 1:0. Allerdings spricht der derzeitige Trend nicht gerade für die Vorarlberger: In den letzten fünf Spielen gelang der Austria kein einziger Sieg, vier Unentschieden stehen einer Niederlage gegenüber.

Form spricht für Hartberg

Die Hartberger fahren hingegen mit kräftigem Rückenwind zum Entscheidungsspiel ins „Ländle“. In der Vorwoche hielt ein 2:0 gegen Ried die Europacup-Chancen am Leben, es war der dritte Sieg in den letzten vier Partien. Außerdem holten die Steirer in der Qualigruppe die zweitmeisten Punkte und erzielten gemeinsam mit den Lustenauern die meisten Tore. Der Aufsteiger kassierte auch die meisten Gegentore, ist in der Bundesliga gegen die Hartberger aber noch ungeschlagen.

„Wir wissen, dass wir es mit einem bärenstarken Aufsteiger zu tun haben. Es wird grundsätzlich ein interessantes und spannendes Spiel, weil beide Mannschaften über interessante Ideen und Waffen verfügen“, betonte Schopp. Sein Team habe nun die Chance, aus einer „scheinbar nicht einfachen Saison eine super Saison zu machen“. Das spreche für einen „guten Prozess“, laut Schopp haben sich manche Spieler „super entwickelt“.

Fest verpflichteter Prokop ist fraglich

Einer davon ist Dominik Prokop. Ein Einsatz des 25-jährigen Offensivspielers, der unter der Woche von den Hartbergern fix bis 2026 vom kroatischen Erstligisten HNK Gorica verpflichtet wurde, ist nach einer Muskelverletzung allerdings fraglich. „Er ist auf dem Weg zurück“, sagte Schopp. „Die Frage ist, inwieweit wir da ein Risiko eingehen wollen.“

Dominik Prokop (TSV Hartberg)
APA/Erwin Scheriau
Prokop konnte sich bei Hartberg, unter anderem mit vier Treffern, für eine feste Verpflichtung empfehlen

Ried verabschiedet sich aus Bundesliga

Für Ried ist es nach drei Jahren in der Bundesliga vorerst das letzte Spiel im Oberhaus. „Wir wollen uns mit Würde verabschieden“, sagte Defensivspieler Markus Lackner. Die Saison des Gegners, des WAC, ist hingegen noch nicht zu Ende. Die Kärntner wollen über die Hintertür noch in den Europacup.

Qualigruppe, 32. Runde

Freitag 19.30 Uhr:

Ried – WAC

Ried, Josko Arena, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Ried: Sahin-Radlinger – Turi, Lackner, Wiesinger – Gragger, Madritsch, Ungar, Pomer – Lang, Chabbi, Diomande

WAC: Bonmann – Oermann, Piesinger, Baumgartner – Novak, Omic, Leitgeb, Jasic – Ballo, Malone, Röcher

Schon mit einem Unentschieden würden sich die Kärntner Platz eins krallen. Gelingt im Halbfinale des Europacup-Play-offs ein Sieg, geht es am 8. bzw. 11. Juni gegen den Fünften der Meistergruppe. Vier Partien in neun Tagen könnten für den WAC auf dem Programm stehen.

WAC will „tolle Serie“ fortsetzen

Trainer Manfred Schmid ist mitten in den Planungen für ein Saisonfinish ganz nach Geschmack der „Wölfe“. Sieben Runden sind die Lavanttaler ungeschlagen, viermal siegten sie. „Wir sind sehr selbstbewusst, sehr fokussiert. Die Mannschaft weiß, um was es geht“, meinte der Wiener. Es gelte, die „tolle Serie“ fortzusetzen. Wichtig sei es mit Blick auf das dichte Programm nun auch, sich die Kräfte einzuteilen, so der WAC-Coach.

Schmid und sein Betreuerteam haben offenbar viel richtig gemacht. Bis auf den angeschlagenen Jonathan Scherzer sind alle Spieler fit. In Ried kann Schmid ein wenig rotieren. Ein Heimspiel am Montag wäre nicht unwichtig, weil Austria Lustenau als Gegner warten könnte. Eine Auswärtsreise nach Vorarlberg wollen die Wolfsberger vermeiden. Dass im Play-off-Finale Rapid oder höchstwahrscheinlich sein ehemaliger Club Austria als Gegner infrage kommen, verfolgt Schmid natürlich: „Es wäre eine gute Geschichte, gegen die Austria zu spielen.“

Qualigruppe, 32. Runde

Freitag 19.30 Uhr:

WSG Tirol – Altach

Innsbruck, Tivoli Stadion, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

WSG: Ozegovic – Jaunegg, Bacher, Okungbowa, Stumberger – Üstündag, Müller, Naschberger, Ertlthaler – Forst, Prica

Altach: Casali – Mischitz, L. Gugganig, Ndiaye, Herold – Abdijanovic, Aigner, Jäger – Bukta, Bischof, Balic

Ried spielt um würdevollen Abschluss

Bei den Riedern war vor der Partie oft von Würde die Rede. Seit neun Heimspielen sind die Oberösterreicher sieglos. „Wir sind es allen schuldig, die es mit uns halten, dass wir uns im letzten Spiel mit Würde verabschieden und eine gute Leistung zeigen“, sagte Lackner. „Wir wollen das Spiel gegen WAC mit Würde bestreiten und uns mit Charakter von den Fans verabschieden“, meinte Cheftrainer Maximilian Senft. Seine Zukunft ist offen. Der Wiener selbst hat angedeutet, dass er bei der SVR im Amt bleiben will.

Andere personelle Weichenstellungen hat der Verein schon getätigt. Der bisherige Vizepräsident Thomas Gahleitner übernimmt das Präsidentenamt von Roland Daxl, der bis zur Neuwahl im Herbst noch Finanzvorstand bleiben wird. Von Sportchef Thomas Reifeltshammer hat sich die Spielvereinigung getrennt. Welche Spieler den Gang in die 2. Liga mitgehen, ist noch unklar. Stefan Nutz wird angeblich vom GAK umgarnt, auch bei Tin Plavotic und Michael Martin deuten die Zeichen auf Abschied.