Fans von Altach
GEPA/Oliver Lerch
Bundesliga

Altach soll wieder Heimfestung werden

Mit einem Vorsprung von nur fünf Punkten auf Absteiger SV Guntamatic Ried hat Cashpoint SCR Altach in der abgelaufenen Saison in der Admiral Bundesliga den Klassenerhalt als Vorletzter erst spät fixieren können. Neo-Sportdirektor Roland Kirchler sprach bei seiner Präsentation am Montag von einer Heimfestung, die in Altach entstehen soll, und dem Fernziel, dass man die Nummer eins in der Qualifikationsgruppe werden will. Der offene Trainerposten der Vorarlberger soll bald besetzt sein.

Eines der großen Ziele Kirchlers sei es, aus der Cashpoint Arena eine Heimfestung zu machen. „Altach muss wieder das schaffen, was es früher gehabt hat. Es muss ein Stadion haben, wo die Mannschaften Respekt haben, wenn sie ins Schnabelholz kommen, weil sie wissen, dass ein Gegner wartet, der Gras frisst und alles reinhaut“, sagte Kirchler. Dafür sei es nötig, den „Fleckerlteppich“ von Spielern hinter sich zu lassen und ein Team zu entwickeln, das „modernen, attraktiven“ Fußball spiele. Mit mehr Kontinuität und weniger Schnellschüssen sollen zukünftig ruhigere Zeiten im Ländle einkehren.

Als Fernziel nannte er die Etablierung des Clubs als Nummer eins in der Qualifikationsgruppe. Das ist aktuell Zukunftsmusik. „Wir krempeln die Ärmel auf, hauen in die Tasten, das Telefon steht nicht still. Die Nächte sind kurz, die Tage lang“, skizzierte Altachs Sportchef. Für den Stress hat er sich bewusst entschieden. „Wenn man älter wird, nimmt man sich heraus, das zu machen, was Spaß macht im Leben. Altach ist eine große Familie und für mich als Mensch ist es wichtig, dass ich mich wohlfühle“, so Kirchler.

Roland Kirchler
GEPA/Oliver Lerch
Wenn es nach Roland Kirchler geht, soll Altach schon bald nichts mehr mit den Abstiegsplätzen zu tun haben

Suche nach neuem Trainer im vollen Gange

Eine wichtige Personalentscheidung steht bei den Altachern gleich zu Kirchlers Amtsantritt bevor. Ein Nachfolger von „Feuerwehrmann“ Klaus Schmidt muss auf der Trainerposition gefunden werden. Für Kirchler gehe es in den nächsten Tagen darum, eine Plus-Minus-Liste der „fünf bis zehn“ Kandidaten anzufertigen. Darunter befindet sich mit Joachim Standfest auch der bisherige Kotrainer der Vorarlberger, wie Kirchler bestätigte.

„Er ist ganz klar ein Thema, das wollen wir nicht abstreiten“, sagte der Sportdirektor auf den Ex-ÖFB-Teamkicker angesprochen. Der 43-jährige Steirer Standfest hatte Mitte März seinen Akademieposten bei der Wiener Austria aufgegeben, um gemeinsam mit Klaus Schmidt die Mission Klassenerhalt in der Bundesliga mit Altach zu schaffen. Dass sein nächstes Ziel der Schritt in die erste Trainerreihe sein soll, ist kein Geheimnis. „Er erfüllt viele Kriterien, die bei Plus oben stehen, bei Minus steht, dass er ein junger, unerfahrener Trainer ist, aber auch ein Adi Hütter oder Oliver Glasner haben einmal klein angefangen“, verlautete Kirchler.

Joachim Standfest
GEPA/Edgar Eisner
Der nunmehrige Kotrainer Joachim Standfest könnte schon bald selbst den Cheftrainerposten innehaben

Wunschtrainer ist ein „junger Österreicher“

Der Ex-Innsbruck-Leistungsträger outete sich als Fan eines Trainers, der die deutsche Sprache spricht. Noch besser wäre es, „wenn es dann noch ein junger Österreicher“ wäre. „Wir wollen aber auch anderen Trainern, die Österreich-Bezug haben und den Verein kennen, eine Chance geben“, hielt sich der 52-Jährige alles offen. Viel Zeit zum Überlegen bleibe nicht. „Die Zeit drängt“, betonte Kirchler. Auch, da es ja eine schlagkräftige Mannschaft für die kommende Saison aufzustellen gilt.

Ein ähnlicher Abstiegskrimi wie in der abgelaufenen Saison soll 2023/24 mit dem neuen Coach vermieden werden. Dabei sollen Neuzugänge helfen. „Wir können nicht acht neue Spieler holen, wir werden drei, vier, fünf Treffer landen müssen, und das sollten Volltreffer sein. Nicht, dass sie sofort funktionieren müssen, aber dass sie in die Mannschaft reinpassen“, gab Kirchler Einblick.

Kirchler als Spitze der sportlichen Leitung

Dem Tiroler zur Seite stehen mit Chefscout Marc-Andre Kriegl und Ex-Kicker Philipp Netzer zwei weitere Akteure. Geschäftsführer Christoph Längle will sich laut eigenen Angaben vor allem in Sachen „Verhandlungsgeschick und Finanzen“ einbringen. „Das Rollenbild sportliche Leitung soll im Team perfekt erfüllt werden, und die Spitze des Teams ist der Roli“, erläuterte Längle. Für Kirchler ist es eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte, zwischen Anfang 2007 und Mitte 2008 hatte er noch als Aktiver selbst das Altach-Dress getragen.